Etwa 50 Geflüchtete aus der Erwin-Ammann-Halle fanden sich am Mittwochabend in der Polizeiinspektion in Karlstadt ein: Dem vorausgegangen war ein Konflikt in der Halle sowie mehrere Anliegen der Geflüchteten, die sich in den vergangenen Wochen angesammelt hatten. Auch zu einem Stromausfall soll dort es nach Informationen des Landratsamts gekommen sein. Am Donnerstag gab es daraufhin ein klärendes Gespräch in der Halle.
"Es gab Gerangel, aber keine Verletzten", sagt Jacqueline Ratka, Abteilungsleiterin für öffentliche Sicherheit im Landratsamt Main-Spessart, über den Konflikt. Der Auslöser hing wohl mit den besonderen Gegebenheiten während des Fastenmonats Ramadan zusammen: Derzeit sind in der Notunterkunft 133 Personen untergebracht, 114 davon muslimischen Glaubens. Während der Fastenzeit essen und trinken Muslime, die den Ramadan feiern, nur nach Sonnenuntergang. Die warme Mahlzeit wird nach Informationen des Landratsamts jedoch weiterhin zur Mittagszeit in die Halle geliefert, allerdings in Warmhaltebehältern.
Zwischen 35 und 50 Personen in der Polizeiinspektion
Die muslimischen Geflüchteten dürften ihre Mahlzeiten nach Sonnenuntergang im Foyer aufwärmen; das Kochen sei jedoch nicht gestattet. Am Mittwoch hätten trotzdem einige Personen selbstständig kochen wollen. Wohl infolgedessen ist es zu einer Überlastung des Stromkreislaufs gekommen; das geht aus den Presseinformationen des Landratsamts allerdings nicht eindeutig hervor. Der Sicherheitsdienst sei eingeschritten, um das Kochen zu unterbinden. Ein Streit und ein Handgemenge ohne Verletzte waren die Folge.
Eine Gruppe Geflüchteter machte sich daraufhin auf den Weg zur Polizeiinspektion. Nach Informationen der Polizei etwa 50 Personen, das Landratsamt geht von 35 bis 45 Personen aus. Mithilfe von Dolmetschern äußerten die Geflüchteten verschiedenste Anliegen und Unzufriedenheiten gegenüber den Polizeibeamten, so Ratka, die auch vor Ort war. Am späteren Mittwochabend kehrte die Gruppe wieder in die Halle zurück, dann soll auch der Strom wieder funktioniert haben.
Klärendes Gespräch zwischen Beschwerdeführern, Sicherheitsdienst und Landratsamt
In der Polizeiinspektion sei alles ruhig abgelaufen, erklärte die Polizei am Donnerstag auf Anfrage der Redaktion. Das Landratsamt sei direkt als Betreiber der Unterkunft hinzugezogen worden, die Polizei sei nur vermittelnd tätig gewesen und ermittelt nicht weiter, da kein Verdacht auf Straftaten bestehe.
Am Donnerstagnachmittag fanden sich Vertreterinnen und Vertreter des Landratsamts sowie die Integrationsbeauftragte der Stadt Karlstadt, Sakine Azodanlou, in der Erwin-Ammann-Halle ein. In einem klärenden Gespräch mit dem Sicherheitsdienst und den Beschwerdeführern sollten die gegenüber der Polizei angesprochenen Punkte aufgearbeitet werden. Nach Information des Landratsamts seien dabei die Unzufriedenheit mit der Situation der Essenszubereitung und mit langen Wartezeiten bis zum Auszug aus der Halle in dezentrale Unterkünfte angesprochen worden.
Verständnis wiederhergestellt und Situation befriedet
Azodanlou bestätigt, dass genau diese Probleme immer wieder an sie herangetragen werden: Wünsche, etwa nach einem Umzug zu Verwandten in Deutschland, selbst zu kochen oder zu arbeiten. Doch das Asylverfahren nehme Zeit in Anspruch und vorher sei das nicht möglich.
Als Ergebnisse des klärenden Gesprächs gibt das Landratsamt bekannt, dass die Verantwortlichen bei der Essenszubereitung noch besser auf die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen eingehen wollen. Ein zeitnaher Umzug in dezentrale Unterkünfte sei auch weiterhin nicht immer möglich. Teils hätten zudem grundlegende Verwaltungsabläufe noch einmal erklärt werden können: "Ab und zu ist so ein Gespräch ganz gut und dann ist auch wieder Verständnis da und es ist wieder befriedet", schätzt Ratka die Situation ein.
Soviel "Kultur" und Konfliktkompetenz hat nicht jeder, wie die unterirdischen Kommentare der geistigen Elite des fränkischen Unterlandes hier mal wieder zeigen.
Irgendwie überlesen H. Deeg?
Sie dürfen ja ihre Religion ausüben, aber mit Sicherheitsvorschriften die hier nun mal herrschen.
Aber nein, Ihrer Ansicht nach müssen wir doch mit allen Kuscheln. Wer hier herkommt hat sich nach den Regeln hier zu halten und ganz sicher nicht anders herum. Versuchen Sie doch mal in anderen Ländern so zu Leben wie Sie es möchten. Da wird Ihnen ganz sicher auch die Länderregelung ein Riegel vorschieben. Aber nein, in DE müssen wir ja die Regeln der Neuankömmlinge hinnehmen.
So nicht!
Wie bekommt man so ein Menschenbild? „Riegel vorschieben“ als erlerntes Lebensmotto…
"(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."...