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Main-Spessart
Nach parteiinternem Streit: Der Erlenbacher Kurt Schreck erklärt freiwilligen Austritt aus der AfD
Der 72-Jährige glaubt nicht, dass das laufende Ausschlussverfahren gegen ihn zu seinen Gunsten ausgeht. Die Schiedsgerichte der Partei seien "klar von Flügelleuten dominiert".
Hier noch bei einer AfD-Wahlveranstaltung im Jahr 2020:  Nun möchte Kurt Schreck die Partei hinter sich lassen. (Archivbild)
Foto: Roland Pleier | Hier noch bei einer AfD-Wahlveranstaltung im Jahr 2020:  Nun möchte Kurt Schreck die Partei hinter sich lassen. (Archivbild)
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:01 Uhr

Der Main-Spessarter Kreisrat Kurt Schreck verlässt die AfD. Damit kommt der 72-jährige Erlenbacher einem Ausschlussverfahren zuvor, das gegen ihn läuft. In einer Verhandlung vor dem Landesschiedsgericht der AfD räume er sich so gut wie keine Chance ein, schreibt er in einer E-Mail an diese Redaktion. Sowohl das Landes- als auch das Bundesschiedsgericht der Partei wird laut Schreck "klar von Flügelleuten dominiert". Das sei ein "offenes Geheimnis". Schreck sah sich selbst immer dem gemäßigten Lager der rechtspopulistischen Partei zugehörig. Er glaubt, dass hinter dem Ausschlussverfahren gegen ihn der Richtungskampf innerhalb der AfD stecke.

Öffentlich geworden ist das Verfahren gegen Schreck in der Fernsehsendung "Kontrovers" des Bayerischen Rundfunks (BR). In einem Interview mit dem bayerischen AfD-Landesvorsitzenden Stephan Protschka ging es um die Frage, ob die Partei versuche, unliebsame Mitglieder aus der Partei zu schmeißen. Dabei wurde Protschka mit drei laufenden Ausschlussverfahren in Bayern konfrontiert, darunter jenes gegen Schreck. Zu den Gründen für den angestrebten Rausschmiss von Schreck äußerte er sich nur nebulös. Er rückte ihn jedoch in den Zusammenhang mit den anderen beiden Fällen. Einer der AfD-Politiker soll gesagt haben, dass er "Leute an der Wand erschießen will". Schreck habe "ähnliche Sachen gemacht", so Protschka auf Nachfrage.

Den AfD-Landesvorsitzenden angezeigt 

Als Reaktion darauf hat Schreck  "einen Strafantrag und eine Unterlassungsverfügung" gegen den bayerischen AfD-Landesvorsitzenden wegen "verleumderischer Behauptungen und übler Nachrede" gestellt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Würzburg.

Kurt Schreck war seit Juli 2015 Mitglied der AfD. In einer Mail an AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla, die der Redaktion vorliegt, schreibt Schreck, er habe seither überwiegend zum Grundsatzprogramm der AfD gestanden. Zunehmend seien jedoch "Figuren" in dieser Partei unterwegs, für die "rechtsstaatliche Prinzipien immer weniger gelten".

 
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Kommentare
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  • Funkenstern
    Wenn sich einer langweilt, will er in die Politik… Da gibts viel Geld für wenig Leistung.
    Da kann man noch als 72 jähriger Unverbesserlicher noch absahnen, wenn man möchte. Muss man das nötig haben?
    Ich hasse diese alten Männer, die sich für unverzichtbar halten…
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  • christian@kreatil.de
    @ticktricktrack: Ähm, ich halte politisches Engagement für die allererste Bürgerpflicht, weil ein demokratisches System langfristig nicht ohne auskommt. Die entscheidende Frage ist doch, für welche politischen Ziele man sich einsetzt.
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  • molinarius21
    @Tricktracktrack oder so ähnlich: Da kennen Sie anscheinend die Personalie Kurt Schreck nur wenig. Kurt Schreck war einmal ein anerkannter und fähiger CSU-Politiker. Gerne hätte er auch dort Mandate oberhalb des Kreistags übernommen, schied allerdings parteiintern aus, es gab andere "Platzhirsche". Aber die "Platzhirsche" von rot, grün, orange und gelb hätten ihn wohl auch nicht gerne gesehen. Ich wünschte mir hier allgemein ein Rotationsprinzip. Warum müssen einige Politiker "lebenslang" ein Land- oder Bundestagsmandat haben? Bis zu 3 Legis sollten genügen. AfD war für ihn nicht die richtige NACHWAHL. Das hat er jetzt Gott sei Dank eingesehen, wozu ich ihn beglückwünsche. Er ist ein Demokrat und eine Mitgliedschaft in der AfD war für ihn, so denke ich, seit seiner dortigen Mitgliedschaft ein ständiger Spagat gewesen. Aber nun Herr Schreck: "Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Schritt!"
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  • Funkenstern
    War mal oder so ähnlich.
    Das wäre oder ist nicht der Einzige, der im Leben falsch abgebogen ist. ob die Erkenntnis echt ist, kann man nur mutmassen.
    Zum Thema Anzahl Legislaturperioden gebe ich Ihnen vollkommen Recht. 3 sollten genug sein und danach sollte kein solch opulent angeschlossenes Geldfliessen angesagt sein.
    Aber egal,der Filz zieht sich durch alle Farben.
    Als mündiger Bürger darf ich dennoch laut sagen, was ich von solchen Verirrten halte. Fehler oder nicht, erkannt oder nicht.
    Ab 70 gehören die alle vom Amt entfernt.
    Das ist MEIN Standpunkt.
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Spät kommt die Einsicht, aber besser spät als nie. Glückwunsch. It 72 kann dann doch die Einsicht einkehren und man kann dann auch mal aufhören der Macht hinterherzugieren…..
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Und wieder jemand, der seinen Verstand wiedergefunden hat und diese "RAfD", die "Russische Apokalypse für Deutschland" verlässt.

    Na wie schön ist dass denn!?
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  • Lebenhan1965
    Diese Leute

    sind nicht mit dem Mundwerk gewaltbereit.

    Sobald sich ihnen eine Chance böte, würden die ihre grausamen Phantasien auch umsetzen.

    Der Vergleich zu der Zeit von vor 90 Jahren liegt verdammt nah.
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  • Lebenhan1965
    Ich meinte natürlich: Nicht "nur" mit dem Mundwerk gewaltbereit.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    So Herr Schreck, und wo geht es jetzt hin?
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  • christian@kreatil.de
    Glückwunsch, Herr Schreck, zu dieser Entscheidung!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Endlich hat er es kapiert, dass ihn diese Partei nicht will.
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  • 691969
    Herr Schreck war mitlerweise bei vielen Partaien
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  • keiler
    Die Grünen fehlen ihm noch
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