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Marktheidenfeld
Nach Glasfaser-Pfusch in Lohr: Wie sieht Marktheidenfeld dem Ausbau entgegen?
Der seit Monaten in Regie der Telekom laufende Glasfaserausbau in Lohr steht vorerst still. Grund ist die Kritik an der Arbeitsqualität. 2023 soll es in Marktheidenfeld losgehen.
Im März startete die von der Telekom beauftragte Baufirma mit den Arbeiten in Lohr. Seitdem hagelt es Kri­tik an der Qua­li­tät der Bau­aus­füh­rung.
Foto: Patty Varasano | Im März startete die von der Telekom beauftragte Baufirma mit den Arbeiten in Lohr. Seitdem hagelt es Kri­tik an der Qua­li­tät der Bau­aus­füh­rung.
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:16 Uhr

Homeoffice, Home-Schooling – superschnelles Internet in den eigenen vier Wänden ist spätestens seit der Corona-Pandemie ein dringender Wunsch vieler Menschen. Die Telekom will liefern und zieht dafür Glasfaser von Nord nach Süd. Auch in Main-Spessart werden seit diesem Jahr die Kabel verlegt. Im März startete die von der Telekom beauftragte Baufirma mit den Arbeiten in Lohr. Seitdem hagelt es mas­si­ve Kri­tik an der Qua­li­tät der Bau­aus­füh­rung.

Und auch in Karlstadt, wo die Arbeiten eigentlich im September starten sollten, mussten sich Vertreter der verantwortlichen Unternehmen Deutsche Telekom und Circet den kritischen und teils verärgerten Fragen der Verwaltung und Bauausschussmitglieder stellen. Nach dem Motto:  "Was machen Sie in Karlstadt anders als in Lohr?" In Marktheidenfeld ist es bislang noch ruhig rund um das Thema. Marcus Meier, Pressesprecher der Stadt, berichtet im Interview über den aktuellen Stand der Planungen und sagt, wie die Qualität der Arbeiten sichergestellt werden soll.

Marcus Meier, Pressesprecher bei der Stadt Marktheidenfeld
Foto: Daniela Arndt | Marcus Meier, Pressesprecher bei der Stadt Marktheidenfeld
Frage: Wann genau soll es in Marktheidenfeld mit dem Glasfaserausbau losgehen?

Marcus Meier: Der eigenwirtschaftliche Ausbau durch die Telekom wird im Laufe des nächsten Jahres losgehen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Wie umfangreich sind die Arbeiten? Wie viele Haushalte sollen angeschlossen werden und wo?

Meier: Die Telekom startet 2023 den Ausbau in der Kernstadt. Es ist geplant, dass in den nächsten Jahren weitere Stadtteile folgen. Wie viele Haushalte angeschlossen werden, hängt von den Verträgen ab, die die Kundinnen und Kunden mit der Telekom abschließen. Nur wer einen Vertrag abschließt, wird an das Breitbandnetz angeschlossen. Die Telekom rechnet in der Kernstadt mit rund 4.500 Haushalten, die angeschlossen werden können.

Welche Maßnahmen ergreift die Stadt Marktheidenfeld, um die Qualität des Ausbaus zu sichern?

Meier: Von der Telekom wurde zugesagt, dass von ihr ein externer Bauüberwacher beauftragt wird, der die Qualität der Arbeiten überwacht und sichert.

Wann gab es die ersten Gespräche in Marktheidenfeld und wer nahm daran teil?

Meier: Im August 2022 trafen sich Vertreter von Telekom, der Stadt und externen Planern zu einem ersten Abstimmungsgespräch.

Gab es dazu eine Berichterstattung?

Meier: Nein, das Gespräch war intern.

In Lohr wurde angeregt, die Bevölkerung im Vorfeld zu sensibilisieren. Wie sieht man das in Marktheidenfeld?

Meier: Wir planen, die Bevölkerung über die Homepage, die Sozialen Medien, das städtische Amtsblatt und Pressemitteilungen an die lokalen Medien über die geplanten Arbeiten zu informieren.

Demnächst startet der Breitbandausbau im Stadtteil Zimmern. Gehört der schon zum Projekt? 

Meier: Der Ausbau in Zimmern wurde von der Stadt als Auftrag an die Telekom vergeben und gehört nicht zum Ausbau der Kernstadt und der weiteren Stadtteile. Dieser wird ohne einen expliziten Auftrag der Stadt von einer Tochterfirma der Telekom durchgeführt und von der Telekom getragen. Anders in Zimmern: Die Zuwendung "Förderung des Ausbaus von gigabitfähigen Breitbandnetzen im Freistaat Bayern" beträgt dort rund 660.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 74.000 Euro.  Rund 170 Haushalte in Zimmern können nach Fertigstellung die schnelleren Anschlüsse nutzen und dann mit einem Tempo von bis zu einem Gigabit pro Sekunde surfen. Die Telekom wird hierzu in Zimmern rund 42 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und fünf Verteiler aufstellen. 

 
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