Homeoffice, Home-Schooling – superschnelles Internet in den eigenen vier Wänden ist spätestens seit der Corona-Pandemie ein dringender Wunsch vieler Menschen. Die Telekom will liefern und zieht dafür Glasfaser von Nord nach Süd. Auch in Main-Spessart werden seit diesem Jahr die Kabel verlegt. Im März startete die von der Telekom beauftragte Baufirma mit den Arbeiten in Lohr. Seitdem hagelt es massive Kritik an der Qualität der Bauausführung.
Und auch in Karlstadt, wo die Arbeiten eigentlich im September starten sollten, mussten sich Vertreter der verantwortlichen Unternehmen Deutsche Telekom und Circet den kritischen und teils verärgerten Fragen der Verwaltung und Bauausschussmitglieder stellen. Nach dem Motto: "Was machen Sie in Karlstadt anders als in Lohr?" In Marktheidenfeld ist es bislang noch ruhig rund um das Thema. Marcus Meier, Pressesprecher der Stadt, berichtet im Interview über den aktuellen Stand der Planungen und sagt, wie die Qualität der Arbeiten sichergestellt werden soll.
Marcus Meier: Der eigenwirtschaftliche Ausbau durch die Telekom wird im Laufe des nächsten Jahres losgehen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Meier: Die Telekom startet 2023 den Ausbau in der Kernstadt. Es ist geplant, dass in den nächsten Jahren weitere Stadtteile folgen. Wie viele Haushalte angeschlossen werden, hängt von den Verträgen ab, die die Kundinnen und Kunden mit der Telekom abschließen. Nur wer einen Vertrag abschließt, wird an das Breitbandnetz angeschlossen. Die Telekom rechnet in der Kernstadt mit rund 4.500 Haushalten, die angeschlossen werden können.
Meier: Von der Telekom wurde zugesagt, dass von ihr ein externer Bauüberwacher beauftragt wird, der die Qualität der Arbeiten überwacht und sichert.
Meier: Im August 2022 trafen sich Vertreter von Telekom, der Stadt und externen Planern zu einem ersten Abstimmungsgespräch.
Meier: Nein, das Gespräch war intern.
Meier: Wir planen, die Bevölkerung über die Homepage, die Sozialen Medien, das städtische Amtsblatt und Pressemitteilungen an die lokalen Medien über die geplanten Arbeiten zu informieren.
Meier: Der Ausbau in Zimmern wurde von der Stadt als Auftrag an die Telekom vergeben und gehört nicht zum Ausbau der Kernstadt und der weiteren Stadtteile. Dieser wird ohne einen expliziten Auftrag der Stadt von einer Tochterfirma der Telekom durchgeführt und von der Telekom getragen. Anders in Zimmern: Die Zuwendung "Förderung des Ausbaus von gigabitfähigen Breitbandnetzen im Freistaat Bayern" beträgt dort rund 660.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 74.000 Euro. Rund 170 Haushalte in Zimmern können nach Fertigstellung die schnelleren Anschlüsse nutzen und dann mit einem Tempo von bis zu einem Gigabit pro Sekunde surfen. Die Telekom wird hierzu in Zimmern rund 42 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und fünf Verteiler aufstellen.