
Einmal wollen sie es noch wissen, die Mexikaner. Die Faschingsgruppe aus Karlburg hat sich die Entscheidung, beim diesjährigen Faschingszug in Karlstadt mitzulaufen, aber offenbar nicht leicht gemacht. Ein Sprecher der Gruppe sagte noch vor wenigen Wochen, dass die Mitglieder der Clique aus dem Karlstadter Ortsteil noch in internen Beratungen stecken würden, ob sie dieses Jahr wieder am zweitgrößten Faschingszug in Unterfranken teilnehmen.
Auch wenn das Mitglied der Gruppe jüngst nicht mehr von dieser Redaktion erreicht werden konnte, verrät die nun von der Karlstadter Karnevals Gesellschaft (KaKaGe) veröffentlichte Zugfolge: Die Mexikaner Karlburg sind wieder dabei – diesmal als Retro-Skifahrer.
Mexikaner Karlburg wollten nicht mit Ausschluss abtreten
Dabei hatte die Gruppe laut eigener Aussage eigentlich im vergangenen Jahr schon vor, zum letzten Mal teilzunehmen. "Wir haben inzwischen alle weniger Zeit und andere Prioritäten. Deshalb war 2023 eigentlich unser Abgang geplant. So wie das letztes Jahr gelaufen ist, wollten wir dann aber auch nicht abtreten", so der Sprecher.
Mit dieser Äußerung spielt er auf einen unschönen Zwischenfall an, der sich im Vorjahr beim Karlstadter Faschingszug ereignet hat. Der Wagen der Mexikaner Karlburg wurde damals vorzeitig aus dem Verkehr gezogen, es folgte der Ausschluss vom Zug. Grund für diese Entscheidung war, dass mehrere der für die Radsicherung zuständigen Sicherungskräfte damals entgegen der Auflagen des Zuges Alkohol dabei hatten.
Künftig nur noch eine Verwarnung
Die Reaktionen auf den kleinen Skandal fielen unterschiedlich aus. Die Mexikaner selbst waren verärgert, den Zug nicht beenden zu können, nachdem so viel Zeit und Energie in die Vorbereitungen gesteckt wurde, sagte der Sprecher damals. Die anfänglichen Überlegungen der Gruppe, dem Faschingszug fortan den Rücken zu kehren, waren aber nie als Trotzreaktion auf den Ausschluss gedacht, versichert der Sprecher.
Gab es im vergangenen Jahr für die Mexikaner Karlburg noch zwei Verwarnungen, bevor die Gruppe den Zug an der Schwenk-Kreuzung verlassen musste, werde diesmal schon nach einer einzigen Verwarnung Schluss sein, wie Jochen Schmied, Gesellschaftspräsident der KaKaGe, erzählt.
"Wir haben heuer im Vorfeld eine Versammlung für alle Verantwortlichen der Gruppen einberufen, die mit einem Wagen am Zug teilnehmen. Es wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass dieses Jahr nur eine Mahnung ausgesprochen wird und danach der direkte Zugausschluss folgt", so Schmied. Etwa 60 Personen besuchten die Versammlung, darunter auch das Ordnungsamt, die THW und das Bayerische Rote Kreuz.