Nicht nur in den Medien, sondern auch im Rechtenbacher Gemeinderat hallt der Besuch vom stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger Ende Juni in Rechtenbach kräftig nach. Das Gremium reflektierte die Veranstaltung zum Thema Biosphärenreservat in der Spessartgemeinde.
Besonders den offenen Brief der Landkreise Main-Spessart, Aschaffenburg, Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg kritisierte Bürgermeister Christian Lang. "Ich finde das eine Unverschämtheit, wenn niemand auf der Veranstaltung war, dann können sie eigentlich gar nicht mitreden, was für Worte auf der Veranstaltung gefallen sind", wetterte Rathauschef Lang. Es wäre niemand dagewesen, obwohl alle eingeladen waren, informierte Lang. Gemeint sind damit die Landräte Sabine Sitter (Main-Spessart, CSU), Alexander Legler (Aschaffenburg, CSU), Jens Marco Scherf (Miltenberg, Grüne) und der Aschaffenburger Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD).
Gemeinderat empfiehlt Blick auf Biosphärenreservat Odenwald
Mit Menschen im Odenwald sprechen, die bereits ein Biosphärenreservat haben, empfahl Gemeinderat Thomas Stangl. Da war laut Stangl auch zehn bis 15 Jahre Ruhe, bevor es mit Flächenstilllegungen losgegangen sei. Dort sei den Leuten das Gleiche erzählt worden wie jetzt im Spessart.
Gemeinderätin Stephanie Durchholz monierte die Aussage im Landräteschreiben, dass sich Aiwanger "von oben" eingemischt habe. Gerade beim Besuch des Landkreisvertreters in der Mai-Sitzung hatte sie den Eindruck, "dass es nicht von unten nach oben, sondern von oben nach unten geht und wir was übergestülpt bekommen", so Durchholz. Die Gemeinderäte fühlten sich im Mai nicht für voll genommen. Diese Einschätzung bekräftigte das Rechtenbacher Gremium jetzt erneut.
Biosphärenregion dem Spessart einfach übergestülpt?
Befürworter wie Miltenberg und Aschaffenburg sind laut Gemeinderat Wolfgang Rek in den Randzonen zu Hause. "Wir sind mittendrin, und die meinen, die können uns dieses Ding einfach überstülpen, und wir haben damit zu leben", sagte Wolfgang Rek.
Zustimmung gab es außerdem von Gemeinderätin Sandra Nübel. Sie vertrat die Ansicht, dass die Menschen, die an den Randzonen leben und das Ganze nicht betrifft, durch ihre Größe mehr Stimmeinfluss haben als diejenigen, die mittendrin liegen und dies letztlich auch betrifft. "Deshalb ist das eine Frechheit, was da abgeht", kommentierte Wolfgang Rek.
Weiter reklamierte Bürgermeister Christian Lang, dass die Presse nur "pro Biosphäre" berichte und ein "kontra" gar nicht aufkommen lassen würde. Jede Kommune, die dem Biosphärenreservat zustimme, sollte sich laut Bürgermeister Lang "an die Nase fassen" und auch Waldflächen zur Verfügung stellen, "aber nicht mit 0,0 Hektar".
Ganz toll liebe nicht Spessarter.
Kein Spessarter hat vor den Wald platt zu machen. Wir haben das Jahrzehnte ohne euch Städter gemacht und wir brauchen ganz sicher keine Ratschläge von euch.
Kümmert euch erst mal um eure Angelegenheiten.
Weiter so!
in der Kultur- und Sporthalle Hösbach
Steht so auf der HP des Bauernverbandes
https://www.bayerischerbauernverband.de/kreisverband/main-spessart