
Um die 460 Einwohner leben im kleinen Lohrer Stadtteil Pflochsbach. Viele Einfamilienhäuser drängen sich rund um die Kirche, einige der Gärten sind weihnachtlich hübsch dekoriert. Früh am Montagmorgen, 2. Dezember, hat ein Polizeieinsatz die scheinbare ländliche Beschaulichkeit jedoch gestört: Ein 27-Jähriger steht im Verdacht, seine Mutter getötet zu haben. Er hat selbst den Rettungsdienst gerufen, doch die Einsatzkräfte wurden misstrauisch. Jetzt ermittelt die Kripo vor Ort.
Hämatome am Körper der Frau warfen laut Polizei Fragen bei den Einsatzkräften auf. Die Verletzungen wiesen sowohl auf einen Sturz als auch auf Fremdeinwirkung hin, weswegen die Polizei letztlich die Rechtsmedizin hinzuzog. Mittlerweile ist bekannt, dass die Frau nicht auf natürliche Weise gestorben ist. Der Sohn, der bereits vorbestraft ist, sitzt seit Dienstag vergangener Woche in Untersuchungshaft. Allerdings handelt es sich derzeit um einen Verdacht, bislang gilt die Unschuldsvermutung.
Vor dem Mehrfamilienhaus gab es mehrere Polizeieinsätze
Das Mehrfamilienhaus am Ortseingang, in dem die Mutter, und seit Kurzem wohl auch der Sohn, lebte, passt nicht so ganz ins Dorfbild. Die Bewohner des Hauses seien alles Zugezogene, erklärt ein Nachbar. Die getötete Frau habe sich im Ort nicht wirklich integriert, sie sei weitestgehend anonym geblieben. Einige der Ortsbewohner kannten nicht einmal ihren Namen. Ein Anwohner weiß nur, dass sie vor einiger Zeit ein Café in Lohr geführt habe. Dass der 27-jährige Sohn der Toten verdächtigt wird, wundere ihn nicht, sagt der Nachbar.
Glaubt man den Gesprächen im Ort, war es mit der ländlichen Beschaulichkeit in diesem Bereich der Pflochsbacher Straße schon länger vorbei. Bereits in der Vergangenheit habe es Polizeieinsätze vor dem Haus gegeben, bestätigt die Polizei. Der Verdächtige sei einschlägig bekannt gewesen. So sei es immer wieder zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den beiden gekommen, einmal habe der Mann sogar die Tür zum Wohnhaus eingetreten, erinnert sich ein Anwohner. Oft habe der 27-Jährige unten vor der Haustür gestanden, während seine Mutter aus einem Fenster ihrer Wohnung nach unten geschrien habe.
Sohn war für auffälliges Verhalten bekannt
Erst wenige Tage zuvor sei der Tatverdächtige in die Wohnung der Gestorbenen eingezogen. Laut Angaben der Anwohner wohnte der 27-Jährige eigentlich in seiner eigenen Wohnung in Pflochsbach. Aus welchen Gründen er nun plötzlich zu seiner Mutter gezogen ist, ist unbekannt. Ein Nachbar vermutet, er habe Geldsorgen gehabt.
Der Tatverdächtige sei im Dorf vor allem wegen seines äußerst aggressiven Verhaltens aufgefallen. Dabei wirkte er Aussagen von Pflochsbachern zufolge immer wieder berauscht und alkoholisiert. Zudem sei er wohl im vergangenen Jahr einem Pflochsbacher gegenüber handgreiflich geworden, erzählt ein weiterer Nachbar. Er beschreibt das Drama so: "Es ist so nah und doch so fern, weil man die Frau nicht kannte."
was geschehen ist, ist schlimm genug.
Wie heißt es,jeder soll vor seiner eigenen Türe kehren.
Die Mainpost sollte sich nicht auf dieses Niveau begeben, sondern falls Ermittlungen der Polizei bekannt werden,berichten .