Eine große Hürde auf dem Weg zum Neubaugebiet "Mühlwiesen II" ist überwunden: Der Gemündener Stadtrat hat kürzlich einen Bebauungsplan aufgestellt. Etwa 45 neue Grundstücke sollen entlang der Schönauer Straßen entstehen. Wie viele Menschen dann dort wohnen werden, hänge sehr stark von der Nutzung der einzelnen Grundstücke ab, sagt Peter Interwies vom städtischen Bauamt. "Die Grundstücke sind mit unterschiedlichen Geschossigkeiten bebaubar. Daher ist eine verbindliche Zahl nicht vorhersehbar." Es sollten aber zwischen 100 und 150 Personen sein.
Es braucht noch Detailplanungen vor dem Bewerbungsstart
Auch sonst sind zum jetzigen Zeitpunkt noch einige Fragen offen, zum Beispiel wann der Verkauf der Grundstücke startet und nach welchen Kriterien dieser erfolgen soll. "Sobald die einzelnen Grundstücke planerisch ausreichend dargestellt sind und verkauft werden können, werden wir entsprechend einen Bewerbungsaufruf starten", so Interwies. Die Stadt will also öffentlich bekannt geben, ab wann sich Kaufinteressenten melden sollen.
Aktuell steht noch das sogenannte Umlegungsverfahren aus. Dabei legt das Vermessungsamt die genauen Grundstückgrenzen fest, die der Bebauungsplan bisher nur grob vorgibt. Um diesen Prozess anzustoßen, braucht es noch einen Stadtratsbeschluss.
Ein Punktesystem zur Auswahl von Käufern?
Wie das Verfahren zur Auswahl der Grundstückskäufer dann aussehen soll, richtet sich laut Interwies nach der Zahl der eingegangen Bewerbungen. Es gibt dabei mehrere Optionen. Wenn es mehr Bewerber als Grundstücke gibt, könnte es beispielweise ein Punktesystem geben. Der Stadtrat müsste sich dann einigen, anhand welcher Kriterien die Kandidaten bevorzugt werden sollen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass weniger gut betuchte Familien mit Kindern bessere Chancen haben. Weitere zu berücksichtigende Eigenschaften könnten sein, dass es sich bei den Bewerbern um Gemündener Einheimische oder Personen, die sich in örtlichen Vereinen engagieren, handelt.
Eine andere Möglichkeit für die Vergabe wäre, dass diejenigen Vorrang haben, die sich zuerst gemeldet haben. Letztlich liegt die Entscheidung, wie das Auswahlverfahren aussehen soll, beim Stadtrat. Die Verwaltung bestätigt derweil, dass sie bisher mehr Kaufanfragen erreicht hat als Grundstücke zur Verfügung stehen werden. "Inwieweit das Interesse auch bei der Zuteilung der Grundstücke noch besteht, wird sich zeigen", sagt Peter Interwies.
Start für Erschließung der Grundstücke frühestens im Herbst 2022
Zur Spanne der Grundstückspreise kann die Stadt Gemünden derzeit keine Auskunft geben, da die Kostenentwicklung in der Baubranche nicht abschätzbar sei. Da die Erschließung der Grundstücke – also mit Elektrizität, Gas, Wasser, Kanalisation und Straßen – frühestens im kommenden Jahr umsetzbar sei, könne sich der Preis für den Kauf eines Grundstücks im Neubaugebiet in alle Richtungen entwickeln. Schließlich richte sich der Preis für den Quadratmeter Grundstücksfläche auch nach den Kosten für die Erschließung.
Bis es mehr Klarheit gibt für Bauwillige und bis dann tatsächlich auch die Bagger rollen im Neubaugebiet, wird es wohl noch ein bisschen dauern. "Wir rechnen mit dem Beginn der Erschließung nicht vor Herbst 2022", stellt Peter Interwies klar. Der Erschließungsbeginn richte sich unter anderem nach der Beendigung des Umlegungsverfahrens und des Ausschreibungserfolges.
