Das Neubaugebiet an der Schönauer Straße kommt seiner Umsetzung einen Schritt näher. Der Stadtrat hat den Bebauungsplan "Mühlwiesen II" am Montag mit 14:3 Stimmen als Satzung beschlossen. Zuvor haben sich die Räte noch einmal mit Einwendungen des Landratsamtes, des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg und der Öffentlichkeit befasst. Die beiden Behörden hatten beispielsweise Bedenken vorgebracht, ob eine geplante Versickerungsmulde ausreichend Niederschlagswasser aufnehmen kann. Sollte sich herausstellen, dass das nicht der Fall ist, könne das Regenwasser alternativ aber auch in die Saale geleitet werden, sagte ein Vertreter des zuständigen Planungsbüros.
Während der Stadtrat den Änderungen des Bebauungsplanes auf Grundlage der Behörden-Anmerkungen zustimmte, sprachen sich die Räte mehrheitlich dafür aus, die 15 Einwendungen der Bürgerinnen und Bürger lediglich zur Kenntnis zu nehmen und nichts an der Planung zu verändern. Abgestimmt wurde über den Umgang mit den Schreiben jedoch einzeln.
Bei den Bürger-Einwendungen ging es vor allem um Kritik an der Busanbindung des Neubaugebiets über die Gartenstraße. In der Sitzungsvorlage hieß es, "diese fußen meist auf nicht korrekt dargestellten Planungsdetails". So sei zum Beispiel die Annahme, dass die Verkehrsanbindung über die Gartenstraße erfolgen soll "schlichtweg nicht richtig". Der Individualverkehr werde über eine eigene Zufahrt von der Staatsstraße 2302 aus erfolgen. Neben den Bussen sollen den Weg über die Gartenstraße in das Wohngebiet im Notfall auch Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr nutzen dürfen.
Streit um Wendeplatz
Miroslav Blaic (FW/FB) beklagte, dass nicht ausreichend über die alternative Option eines Wendeplatzes im Quartier, durch den die Busse nicht über die Gartenstraße fahren müssten, informiert wurde. So vermisse er in den Unterlagen eine entsprechende Planungsskizze eines Einwenders und die Kosten eines Wendeplatzes seien auch nie von der Stadtverwaltung genannt worden.
Peter Interwies vom städtischen Bauamt entgegnete, dass keine Kosten ermittelt wurden, da eine Abstimmung im Stadtrat deutlich gezeigt habe, dass das Gremium mehrheitlich keinen Wendeplatz will. Bürgermeister Jürgen Lippert (Bündnis für Bürgernähe) betonte, man habe die Sache abgewogen und sei zu einem Ergebnis gekommen. Stadtrat Blaic war damit sichtlich unzufrieden: "Der Wille der Bürger wird mit Füßen getreten."