Wer letztlich den Brand entdeckt hat, ist nicht ganz klar. Vielleicht waren es auch beide: ein ICE-Lokführer und jemand, der gerade auf dem Weg zur Arbeit war. Um 4.26 Uhr wurden die Steinfelder Feuerwehr und der Kreisbrandinspektor Harald Merz alarmiert: Waldbrand – und das bei der jetzigen Trockenheit!
Doch wo war der Brandherd? In der Steinfelder Flurabteilung Pfaffenrain stehen Kiefern in lockerem Abstand. Dazwischen Gebüsch, niedriges Unterholz, Gras und Moos, alles furztrocken. Schmale Wege führen hindurch. Die Lage ist unübersichtlich. Rauch stieg über dieser Waldabteilung auf, Brandgeruch stieg in die Nase.
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Hubschrauber brachte Mainwasser
Zusammen mit der Polizei entdeckte Merz den Ort der Brandnester und zog die Karlstadter Feuerwehr mit wasserführenden Fahrzeugen hinzu. Eine kräftige B-Leitung wurde vom Waldrand bis zum Brandherd gelegt. Von dort erfolgte die weitere Verteilung in C-Rohre.
Um 5.30 Uhr kam der erste Hubschrauber, um mit einer Wärmebildkamera das Ausmaß des Feuers zu ermitteln. Kurz darauf traf der zweite Helikopter ein mit einem Außenlastbehälter. Die jeweils 600 Liter nahm er vom Main in Karlstadt an der Einfahrt zum Zementwerkshafen auf. Das Feuerwehrboot sicherte die Stelle ab und hätte unterstützend eingreifen können, falls mit dem Faltbehälter etwas nicht ordnungsgemäß geklappt hätte.
Anstrengende Handarbeit
Über dem Wald bei Steinfeld suchte der Pilot die beste Stelle aus, um das Wasser abzulassen. Gleichzeitig bekämpften die Feuerwehrleute unten mit enorm anstrengender Handarbeit mögliche Glutnester um Untergrund. Mit Feuerpatschen schlugen sie Flammen aus. Mit Hacken kratzten sie die Oberfläche weg, um sicherzustellen, dass der Brand darunter nicht weiter schwelte. Das Feuer hatte sich kreuz und quer durch den Bodenbewuchs seinen Weg gesucht.
Inzwischen waren die Wehren von Hausen, Waldzell, Stadelhofen und Duttenbrunn mit ihm Einsatz. Die Unterstützungsgruppe koordinierte zusammen mit Flughelfern der Feuerwehrschule Würzburg die Arbeiten der insgesamt 84 Wehrleute und des Hubschraubers. Den Feuerwehrleuten war anschließend die Anstrengung anzusehen. Kräftezehrend war die sommerliche Wärme während des Einsatzes.
Hohlen Baum gefällt
Um 10.15 Uhr lautete die Nachricht: Feuer aus! Ein Baum, der innen hohl war, wurde gefällt, um sicherzustellen, dass nicht im Inneren Glutreste für eine spätere Überraschung sorgen. Wie Wolfgang Netsch, der Betriebsleiter des Steinfelder Gemeindewalds, berichtet, trat im Stumpfbereich Rauch oder Dampf aus. Man habe das nicht genau bestimmen können.
Baumstämme oder gar Baumkronen mit den trockenen Kiefernnadeln waren glücklicherweise nicht betroffen. Wäre das Feuer bis in die Kronen vorgedrungen, dann hätte sich eine ganz andere Hitze entwickelt.
Hilfreiche Landwirte
Eine große Hilfe waren die fünf Landwirte, die mit Jauchefässern Wasser von der Steinfelder Entnahmestelle holten. So ein Fass nimmt jeweils sechs Kubikmeter auf – deutlich mehr als jedes wasserführende Feuerwehrfahrzeug. Das Wasser wurde in zwei Bassins gelassen, die an unterschiedlichen Zugängen zum Wald aufgebaut waren.
Vorgesehen war am Montag, dass die Steinfelder Feuerwehr um 12, 14 und 16 Uhr den Wald kontrolliert. Um 18 Uhr sollte zudem der Polizeihubschrauber das Flurstück noch einmal überfliegen.
Der VW-Bulli steht aber auch schon länger