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Karlstadt
Menschen in Karlstadt bangen um Verwandte im Erdbebengebiet und sammeln Hilfsgüter
Am Dienstag wurde die Blitzsammlung mit Hilfegütern abgeholt. Verwandte von Helfern erleben im Erdbebengebiet Dramatisches. Wie es jetzt weitergeht.
Am Dienstag wurden in Karlstadt Hilfsgüter für das Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien verladen.
Foto: Sakine Azodanlou | Am Dienstag wurden in Karlstadt Hilfsgüter für das Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien verladen.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:36 Uhr

Es dauerte am Dienstag nur drei Stunden vom Spendenaufruf bis zu dem Moment, in dem sich bei der Ditib-Moschee in Karlstadt Hilfsgüter für das Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien stapelten. Ein Kleintransporter reichte gerade aus, um die Güter nach Würzburg zu schaffen.

Wie dessen Fahrer Mohammed Kasha berichtet, wird er von dort aus alles in einem größeren Lastwagen nach Nürnberg bringen, von wo aus mehrere Lkw die Reise ins Erdbebengebiet antreten werden. Wo die Sachen letztlich landen werden, sei noch ungewiss. Eines der Ziele ist das syrische Idlib. Aber bekanntlich ist es schwierig, über die Grenze zu gelangen.

Die Karlstadter Integrationsbeauftragte Sakine Azodanlou war am Dienstag gefragt worden, wo Hilfsgüter abgegeben werden können. Nachdem sie geklärt hatte, dass die Ditib-Moschee als Sammelort genutzt werden kann, rief sie um 15 Uhr über die gängigen mobilen Kanäle zu den Sachspenden auf. Um 18 Uhr standen die Pakete und Koffer mit Kleidung und warmen Decken bereit.

Betroffene schlafen im Freien

Etliche Verwandte und befreundete Familien von türkisch- und syrischstämmigen Menschen, die in Karlstadt leben, sind betroffen. So erzählt Nahed Wahbi, dass Bekannte von ihr das Beben in Idlib zwar überlebt haben, aber jetzt im Freien schlafen.

Mariam Ibrahim berichtet von ihrem Cousin, der am Dienstagabend in Maras (Türkei) aus den Trümmern eines vierstöckigen Hauses gerettet wurde. Die Schwägerin ihrer Schwester hingegen war nach dem Erdbeben in Cobanbey (Türkei an der Grenze zu Syrien) zunächst noch am Leben, konnte aber nicht mehr rechtzeitig aus den Trümmern gerettet werden. Sie und zwei Kinder starben. Mariam Ibrahim: "Wäre die Hilfe früher gekommen, hätte man sie rausholen können." Auch der Sohn eines Cousins ihre Mannes sei unter den Trümmern gestorben.

Viele in den Trümmern gestorben

"Ich komme nicht weg von den Nachrichtensendungen", sagt sie. Immer wieder würden Verwandte Bilder von zerstörten oder beschädigten Häusern schicken. Verwandte von ihr leben jetzt zusammen mit zwei weiteren Familien in einem Zelt. In einer kleinen Tonne im Zelt machen sie Feuer. Teilweise schneit es oder es regnet. Das dreijährige Kind von Verwandten ihres Mannes sei aufgrund der Kälte gestorben.

Vielfach wird in Karlstadt zu Spenden aufgerufen. So hat Tuncay Dalga beispielsweise auf Facebook gepostet, dass in seinem Dönerladen in der Hauptstraße eine Spendenbox aufgestellt ist. Dasselbe ist bei Stern-Kebab in der Bodelschwinghstraße der Fall. Und auch Yildirim Simsek, der bei der Ditib-Moschee ein Geschäft betreibt, hat Spendenboxen organisiert.

 
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Kommentare
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  • G. S.
    Leider keine freie Meinungsäusserung in Karlstadt zu diesem Artikel mehr möglich. Die geringsten „Anmerkungen“ fallen dem Zensus zum Opfer. Schade liebe Mainpost das die Meinung mancher Bürger unter den Tisch gekehrt werden.
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  • S. C.
    Ja, Sie müssen sich daran gewöhnen, daß bei der Mainpost die "erlaubte Bandbreite der Sichtweisen" SEHR eng ist. Ich versuche auch immer, so gemäßigt als möglich zu schreiben, da sonst augenblicklich zensiert wird.
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  • G. S.
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  • S. H.
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