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Würzburg
Nach dem schlimmen Erdbeben in der Türkei: So können Würzburger den betroffenen Menschen helfen
In der Türkei steigt nach dem schweren Erdbeben an der syrischen Grenze die Zahl an Todesopfern weiter an.  Wie Spenden aus Würzburg in das Krisengebiet kommen.
Die Folgen der schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind verheerend. Beim Ahsa Supermarkt in der Nürnberger Straße konnten Sachspenden abgegeben werden.
Foto: Thomas Obermeier | Die Folgen der schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind verheerend. Beim Ahsa Supermarkt in der Nürnberger Straße konnten Sachspenden abgegeben werden.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:37 Uhr

Am Montagmorgen haben heftige Erdbeben das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert und weit über tausend Todesopfer gefordert. "Furchtbar viele Menschen sind umgekommen oder ringen noch um ihr Leben", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser gegenüber der "Rheinischen Post". Die Hilfen Deutschlands und der EU seien sofort angelaufen. So seien Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken zusammengestellt, um schnellstens starten zu können. Das Technische Hilfswerk habe Bergungs- und Rettungsteams entsendet. Doch auch von Würzburg aus kann man helfen. 

Große Spendenbereitschaft in Würzburg

Cevat Bastürk zeigt sich betroffen. Er stammt zwar nicht direkt aus dem Erdbebengebiet, sondern  aus der Nähe von Antalya in der Türkei, trotzdem ist der Würzburger erschüttert. "Wir haben Bekannte dort", sagt er. Deshalb hat der Juniorchef gemeinsam mit seinem Vater Asim und seinem Onkel Achmed Bastürk, den Chefs des türkischen Supermarkts Ahsa in der Nürnberger Straße, drei Abgabestellen für Sachspenden ins Leben gerufen.

Bis Dienstagmittag konnten Menschen so beim Supermarkt, beim Anatolia Kebab Haus in der Semmelstraße sowie bei der Moschee in der Aumühle hilfreiche Spenden abgeben. Bastürk ist überwältigt von der Spendenbereitschaft. "Wir bekommen Spenden aus dem ganzen Landkreis. Das Lager ist schon gerammelt voll", erzählt er. Zwei Lkw haben sich mit den Spenden auf den Weg in das Krisengebiet gemacht.

Die Hilfsbereitschaft beim Ahsa Supermarkt war groß.
Foto: Thomas Obermeier | Die Hilfsbereitschaft beim Ahsa Supermarkt war groß.

Ein weiterer Lkw wird noch befüllt. Weitere Sachspenden können noch bis Freitag bei der Moschee in der Aumühle, Innere Aumühle 11, abgegeben werden, erklärt Achmed Bastürk, der zugleich Sprecher der fünf Moscheen in Würzburg ist. Gebraucht würden vor allem Wintersachen wie Textilien und feste Schuhe. Auch Babyklamotten, Windeln und Babynahrung würden dringend benötigt.

Aktualisierung vom 8. Februar: Durch die enorme Spendenbereitschaft wurden bereits viele Sachspenden abgegeben und können nicht mehr gelagert werden. Sieben Lkw wurden bereits in die Türkei losgeschickt. Der Vorstand der Zentralmoschee Würzburg bittet deshalb, vorerst keine Spenden mehr abzugeben.

Auch bei der AWW Autowerkstatt können Spenden abgegeben werden

Auch bei der AWW Autowerkstatt in der Randersackerer Straße 51 können Menschen Sachspenden abgeben. Dort werden sie zunächst in Kartons gesammelt und anschließend in einem Lkw, der in die Türkei fährt, verladen. "Mein Chef hat viele Bekannte in der Türkei, er ist sehr vernetzt, hat viel mitbekommen und ist deshalb sehr engagiert. Er macht das sehr gerne", erklärt Mitarbeiter Felix Höchst. Auch nach Syrien habe die Werkstatt in der Vergangenheit bereits Hilfstransporte organisiert. 

Caritas: Sachspenden sind nicht immer die beste Möglichkeit zu helfen 

Sebastian Schoknecht, Pressesprecher des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, hält hingegen nicht viel von Sachspenden. "Sachspenden sind immer eine nette Sache für Menschen, da diese ein Gefühl bekommen, etwas Gutes zu tun. Doch dafür braucht man Logistik, Personen, die die Spenden durchsuchen, denn oft ist da auch viel Müll dabei, und natürlich die Organisation von Menschen im Krisengebiet, die die Spenden verteilen. Wir sind in diesem System überhaupt nicht involviert", erklärt er.

Dichter schwarzen Rauch steigt auf aus brennenden Containern im Hafen von Iskenderun in der Türkei. Berichten zufolge wurde das Feuer von Containern verursacht, die während des starken Erdbebens umgestürzt waren.
Foto: Serdar Ozsoy, dpa | Dichter schwarzen Rauch steigt auf aus brennenden Containern im Hafen von Iskenderun in der Türkei. Berichten zufolge wurde das Feuer von Containern verursacht, die während des starken Erdbebens umgestürzt waren.

In der Türkei und den Nachbarländern gebe es seiner Aussage nach zudem alles, was die Menschen in den Gebieten brauchen. Mehr würde man mit Geldspenden helfen. Er nennt Aktion Deutschland hilft, ARD und ZDF sowie Caritas International als Beispiele für seriöse Spendensammler. "Da geht alles viel schneller und das Geld wird für das eingesetzt, was die Menschen dort am nötigsten brauchen", so Schokneckt. "Bis jetzt Hilfstransporte mit Sachspenden organisiert werden und ankommen, vergehen Tage. Doch die Menschen brauchen akut Hilfe."

Geldspenden können beispielsweise über das Spendenkonto Aktion Deutschland Hilft e.V.
DE62 3702 0500 0000 1020 30 überwiesen werden. Kennen Sie weitere Abgabestellen für Sachspenden in Würzburg? Dann schreiben Sie diese gerne in die Kommentare. Über aktuelle Sachspendentransporte nach Syrien ist der Redaktion bislang nichts bekannt.

 
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  • Gutmenschlein
    Der türkische Statt hat durch die Erdbebensteuer 37 Milliarden US-Dollar eingenommen, das sollte reichen.
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  • Platons
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  • gowell70@yahoo.de
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  • stahl01@t-online.de
    Ich finde es toll, dass versucht wird zu helfen. Wir würden uns auch freuen, wenn nach so einer Katastrophe Hilfe aus dem Ausland kommt.
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