
Zur Jahresschlusssitzung des Stadtrats im Dezember hat das Gemündener Rathaus wie immer auch eine kleine "Chronik" mit Zahlen für das vergangene Jahr mitgebracht. Mit etwas Sorge dürfte Bürgermeister Lippert auf die Bevölkerungsentwicklung der Stadt blicken. Die Zahl der Hauptwohnsitze lag Ende Juni mit 9999 Einwohnerinnen und Einwohnern unter der wichtigen 10.000-er Marke. Die amtliche Einwohnerzahl, ermittelt vom Statistischen Landesamt, ist für die Bemessung einiger staatlicher Zuschüsse ausschlaggebend, und auch die Schlüsselzuweisungen berechnen sich nach der Einwohnerzahl, wobei es bei weniger als 10.000 generell weniger für die Stadt gibt.
Gemünden liegt denkbar knapp unter der Marke, allerdings hat die amtliche Einwohnerzahl im Vergleich zu 2023 wieder um elf zugenommen. Ein neuer positiver Trend? Nimmt man die Nebenwohnsitze dazu, liegt die Bevölkerung (Stand: 31. Oktober) bei 10.490, davon 10.002 mit Hauptwohnsitz. Ein Jahr zuvor (Stand: 8. November 2023) war die Zahl der Haupt- und Nebenwohnsitze nur bei 10.148 gelegen, die Zahl der Hauptwohnsitze allein gar bei nur 9713.
Männer in der Mehrheit, außer bei Menschen über 65
Schaut man auf die Altersverteilung der Gemündener Bevölkerung mit Haupt- und Nebenwohnsitz, zeigt sich, dass mit 24,3 Prozent fast ein Viertel der 10.490 Einwohnerinnen und Einwohner über 65 Jahre alt sind. 14,5 Prozent sind minderjährig, das Gros (nicht weiter aufgeschlüsselt) im Alter zwischen 19 und 65. Insgesamt leben in Gemünden knapp mehr Männer (5262) als Frauen (5228), wobei bei den Älteren ab 65 die Frauen (1392) deutlich in der Mehrheit gegenüber den Männern (1156) sind.
Die Zahl der Sterbefälle betrug bis zum 31. Oktober 116, die Zahl der Bestattungen auf städtischen Friedhöfen im gleichen Zeitraum 79 (davon nur 15 Erdbestattungen). In den Vorjahren lag die Zahl der Verstorbenen zwischen 119 (2022) und 148 (2018). Dem gegenüber standen 2024 bis Ende Oktober nur 53 Geburten. Schon seit Jahren gibt es in Gemünden deutlich weniger Geburten als Todesfälle, 2023 waren es sogar 88 mehr Verstorbene als Geburten. Was die Einwohnerzahl Gemündens einigermaßen konstant hält, sind die Zuzüge. Bis Oktober zogen 504 Menschen nach Gemünden, aber nur 391 weg. Seit 2021 ist dieser Saldo positiv, 2019 und 2020 war er noch leicht negativ.
Hohe Zahl an Scheidungen
35 Eheschließungen standen bis Oktober 25 Scheidungen gegenüber. Die Zahl der Scheidungen ist damit viel höher als in den Jahren davor (2020: 9, 2022: 21). 37 Menschen ließen in Gemünden bis Ende Oktober ihre Staatsangehörigkeit ändern. Die Zahl der ausgestellten Fischereischeine stieg von nur 19 im Vorjahr wieder auf 26, 2021 waren es noch 38.
Erfreulich ist die hohe Zahl der Gewerbeanmeldungen mit 67. Nur im Jahr 2020 gab es in den letzten Jahren mit 79 mehr. Dem standen auch 47 Gewerbeabmeldungen gegenüber, was mehr als in den Vorjahren sind, aber weniger als in den Jahren 2017 bis 2019 (51 bis 62).
Die Coronajahre zeigen sich klar bei der Anzahl der gestatteten Feste. Lag die 2018 und 2019 noch bei 94 und 90, sank sie 2020 auf 26 und 2021 auf nur noch 13. 2022 wurden dann wieder 69 Feste gestattet und 2023 94. Die Zahl für 2024 lag bis Oktober bei 91.
Geringe Bautätigkeit in Gemünden
Auf niedrigem Niveau befindet sich die Zahl der Wohnhausneubauten mit nur fünf im Jahr 2024. 2020 waren es, als Höhepunkt der vergangenen Jahre, 17 gewesen. Auch die Zahl der Hausumbauten war mit elf sehr niedrig, nur 2017 waren es mit acht noch weniger gewesen. Die meisten freien Bauplätze gibt es mit 53 in Gemünden, gefolgt von Adelsberg (31), Langenprozelten (28) und Wernfeld (16).
Die Zahl der Rentenanträge in Gemünden ist in den vergangenen Jahren deutlich von 177 im Jahr 2015 auf 48 im Jahr 2022 zurückgegangen. Seit 2023 steigt die Zahl aber wieder und betrug bis Oktober im Jahr 2024 71.
212 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stadt und dem KU
Bei der Stadt und dem Kommunalunternehmen Stadtwerke (KU) arbeiten, Stand November, insgesamt 212 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 91 Vollzeit und 18 geringfügig und saisonal. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (76) arbeiten in den Schulen und Kindergärten, gefolgt vom Rathaus (45), dem KU (22) und dem Bauhof (19).