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Marktheidenfeld
Marktheidenfelder Stadtrat fordert: Keine weitere Verzögerung bei Schulneubau
Für über 70 Millionen Euro wollte der Landkreis den Schulstandort Marktheidenfeld sanieren. Nun gibt es auf einmal Standortdiskussionen. Manche wittern eine Verzögerungstaktik.
Gymnasium Marktheidenfeld: Wann kommt der Neubau?
Foto: Benedict Rottmann | Gymnasium Marktheidenfeld: Wann kommt der Neubau?
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:21 Uhr

Im Wesentlich ist alles Beschließbare schon beschlossen. Der Zeitplan steht auch schon: Im Jahr 2024 sollte die neue Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld fertig sein, 2026 die Realschule, 2028 das Gymnasium. Als "sportlich" bezeichneten Vertreter des Landratsamts den Zeitplan vergangenes Jahr. Ähnlich sportlich: die geplanten Baukosten von etwas über 70 Millionen Euro. Eigentlich steht dem baldigen Start des Neu- und Umbau des sogenannten "Schulstandorts" nichts mehr im Weg. Eigentlich. 

Marktheidenfelder Stadtrat fordert: Keine weitere Verzögerung bei Schulneubau

Nun zur Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats am Donnerstag – und schon wieder war der Neubau der Halle, der Realschule, des Gymnasiums auf der Tagesordnung. Bürgermeister Thomas Stamm begründete dies mit Gesprächen mit Landrätin und Landratsamt, aus denen hervorgegangen sei, dass es Gespräche über Alternativstandorte geben würde. Der bisherigen Planung habe der Stadtrat zugestimmt. Stamm: "Für uns gibt es keine Problematik." 

Man lehne ab, an anderer Stelle im Stadtgebiet Flächen für den Neubau zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig fordere man den Landkreis nunmehr unverzüglich zur Umsetzung der gültigen Schlüsse und Planungen auf. So lautete die Beschlussvorlage. Stamm: "Ein Zeichen, dass wir keine Verzögerungen mehr wollen." 

Für dieses "Zeichen" stimmte der Stadtrat geschlossen. Dazu äußerte sich unter anderem Wolfgang Hörnig (CSU): "Die Kreistagsentscheidung war einstimmig. Ich begreife nicht, wie man diese Entscheidung anzweifelt. Besonders bei der Halle gibt es kein Warten mehr." 

Rinno: Modernes Unterrichten nicht mehr möglich

"Ein kommunalpolitischer Aberwitz", nannte Ludwig Keller (proMar) die Situation. Fraktionskollege Heinz Richter sagte: "Wenn der Landkreis weiter verzögert, dann muss er sofort mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen."

Susanne Rinno (Grüne), selbst Lehrerin, erklärte: "Je länger man mit den Baumaßnahmen wartet, desto teurer werden sie. In den Gebäuden ist nicht mehr modern zu unterrichten." Herman Menig ergänzte: "Das ist Zeitschinderei. Es gibt keinen Grund diesen Beschluss von 2020, der seit 2012 schon in trockenen Tüchern ist, anzuzweifeln."

Die Beschlusstreue mahnte auch Holger Seidel (FW) an. Er bezeichnete die Diskussionen um einen anderen Standort als "Nebelkerzen" und "Ablenkung". Doch um was zu verschleiern? Dazu stellte Martin Harth (SPD) Vermutungen an. "Dieses Gremium hat zähneknirschend hinnehmen müssen, dass wir bei der Sanierung an die letzte Stelle gesetzt wurden, obwohl hier die ältesten Schulen stehen." Er habe damals angemahnt, dass es dann, wenn Marktheidenfeld dran ist, nicht heißen solle, dass kein Geld mehr da sei. "Das scheint aber nun eingetreten zu sein." 

Weitere Informationen und Beschlüsse aus dem Stadtrat

Der Wasserspiegel des größeren der Maradiesseen sei "relativ stark" abgesunken, erzählte der stellvertretende Bauamtsleiter Andreas Burk. Grund dafür sei der Heubrunnenbach, der keine Schüttung mehr habe. Bedeutet: Wassermenge null, der Bach ist versiegt. Die Fische werde man von einer Firma nun abfischen in den kleineren Maradiessee umsiedeln lassen, so Burk. Der Fischerverein sehe sich personell dazu leider nicht in der Lage. Bürgermeister Stamm schlug, halb-ernst gemeint, vor: "Wenn es zu viel kostet, dann muss sich halt der Stadtrat die Gummistiefel anziehen und es an einem Samstag selbst machen." 

Wenn es nach den Grünen ginge, soll Marktheidenfeld grüner werden. Dazu hatte die Fraktion eine Freiflächengestaltungssatzung initiiert, die nun fertig und vom Umweltbeirat überarbeitet zum Beschluss stand. Nach Kritik der Freien Wähler und ProMar zogen die Grünen die Satzung zurück. Fraktionsübergreifend soll die Satzung jedoch noch einmal überarbeitet werden. 

Noch einmal zwei Jahre Zeit braucht die "Siegler Projektbau GmbH" aus Lohr, um die Baumhofstraße 57 zu entwicklen. Der Stadtrat stimmte dem Antrag auf Verlängerung der Durchführungsfrist zu. "Ein letztes Mal", wie manche Stadträte verkündeten. 

Drei Vergaben gab es zu Anfang der Sitzung noch. Die "PSLV Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr GmbH" soll für 17 850 Euro ein Radverkehrskonzept erstellen. Die Friedrich-Fleischmann-Grundschule bekommt mobile Geräte für das digitale Klassenzimmer. 42 631 Euro bekommt dafür die Würzburger Firma "MR Datentechnik". Die Pflegekolonne des Bauhofs bekommt ein Ersatzfahrzeug. Der Auftrag dafür geht an die Firma "Klarmann-Lembach". 

 
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  • Thoger10102710
    Liebe Kommunalpolitiker, die einzige Entschuldigung für die Forderung nach einem Neubau ist, dass die Planung rd.10 Jahre alt ist. Betonklötze welche für über 100 Jahre gebaut wurden aufwendig abzutragen um Die dann wieder durch Neue zu ersetzen?
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