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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: Not-Operation an der Alten Mainbrücke
In einer aufwändigen Aktion werden zur Zeit zwei Brückenpfeiler saniert. Auch zur Frage, ob ein Pfeiler entfernt werden muss, gibt es ein Update.
Auf dem Boot steht der Bagger, auf der Brücke wird der Beton gemischt: Die Arbeiten an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld waren am Freitag in vollem Gange.
Foto: Carolin Schulte | Auf dem Boot steht der Bagger, auf der Brücke wird der Beton gemischt: Die Arbeiten an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld waren am Freitag in vollem Gange.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 10.02.2024 10:55 Uhr

Sie ist in gewisser Weise eine alte Dame, die Alte Mainbrücke in Marktheidenfeld, und sie steht auf wackligen Füßen: Strömung und Schiffsverkehr haben über Jahrhunderte den Grund des Main abgetragen, sodass die Holzfundamente zweier Brückenpfeiler teilweise freiliegen.

Dem Holz mache das nichts aus, sagt Volker Krönlein, stellvertretender Abteilungsleiter für Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in Würzburg. "Das ist Eiche, die hält." Doch wenn der Grund des Flusses und die Steine abgetragen werden, die die Holzkonstruktion eigentlich verdecken und umschließen, dann verlieren die Pfeiler ihren Halt. 

"Brücken-TÜV" hat Mängel aufgespürt

Volker Krönlein, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Würzburg, begleitet die Reperaturarbeiten an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld.
Foto: Carolin Schulte | Volker Krönlein, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Würzburg, begleitet die Reperaturarbeiten an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld.

Alle sechs Jahre prüfen Krönlein und sein Team jede Brücke, jeder Zentimeter eines Bauwerks wird dabei begutachtet. Dass Brückenfundamente freigespült werden, sei keine Seltenheit. "Besonders ist hier jedoch, dass die Alte Mainbrücke auf Holz steht", so Krönlein. 

Die Arbeiten, mit denen die Brücke nun gesichert werden, sind für ihn daher auch alles andere als Routine. Am vergangen Mittwoch wurden die kritischen Bereiche zunächst weiter aufgebaggert und das Geröll vor den Pfeilern aufgeschüttet. Diese Haufen dienen im zweiten Schritt als Form, wenn Beton in die Lücken gefüllt wird. 

Behinderungen für Autofahrer am Freitag und Montag

Die Betonarbeiten begannen am Freitag und werden wohl auch noch am Montag andauern. Die Alte Mainbrücke ist in dieser Zeit für Autofahrer teilweise gesperrt – ein Betonmischer blockiert einen Fahrstreifen. 

Zuletzt werden in den frischen Beton große Steine gezogen, die Lücken wieder mit Beton gefüllt und schließlich der übrige Geröllhaufen wieder ausgebaggert.

Fotoserie

Zwei Pfeiler bekommen diese Notbehandlung, beide auf der von der Altstadt entfernteren Seite: Sie markieren die Fahrrinne in Talrichtung. Ein Fundament liegt auf ganzer Breite frei, beim zweiten die kurze Seite, die flussaufwärts liegt.

Bei der Maßnahme handelt es sich um eine "Notsicherung", stellt Volker Krönlein klar: "Wir warten darauf, dass wir eine Generalinstandsetzung machen dürfen." Die Pläne dafür liegen seit 2013 auf Eis, weil der Bund seinen Segen geben muss. Langfristig könnte die Brücke dann zum Beispiel einen neuen Fahrbahnbelag und neue Gehsteige bekommen. 

Weitere Planungen hängen am Bundesverkehrsministerium 

Ob ein Brückenpfeiler entfernt werden muss, damit moderne Schiffe die Brücke passieren, ist weiterhin offen: Die Bundesanstalt für Wasserbau hat bereits ein Fachgutachten abgegeben. Auf Anfrage der Redaktion teilt das Bundesverkehrsministerium mit, man sei in "intensiven Abstimmungen" mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Das Ziel sei, so das Verkehrsministerium, die Situation für die Schifffahrt zu verbessern und gleichzeitig die Eingriffe in die Bausubstanz der Alten Mainbrücke möglichst gering zu halten.

Das ist auch Volker Krönleins Ziel: Man müsse die Brücke "behutsam" Instand setzen, sodass sich an ihrem Erscheinungsbild möglichst wenig ändert. "Die Brücke liegt uns am Herzen", so Krönlein, "sie ist eine der Schönsten, die wir in unserer Gegend haben."

 
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  • chrihand
    Oder waren es am Ende doch zu viele betrunkene Schiffsführer einer wohlbekannten Reederei? zwinkern
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