
Die Entscheidung darüber, ob ein Brückenpfeiler der alten Mainbrücke in Marktheidenfeld entnommen wird oder nicht, fällt anders als erwartet nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst im Frühjahr 2016.
So lange dauert es wohl noch, bis ein Gutachten der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe dazu vorliegt. Seit einem Jahr läuft dort eine Computer-Simulation, die die Durchfahrt unter der alten Mainbrücke mit verschiedenen Schiffsmodellen nachbildet. Die Generaldirektion für Wasserstraßen und Schifffahrt, Würzburg, als Auftraggeber schreibt dazu: „Da die Vorbereitung des Simulators (Erstellung der Fahrtreviere, Schiffs- und Strömungsmodelle) sehr aufwendig ist und die Erstellung der Schiffsmodelle nur in den Wintermonaten erfolgen kann, haben die Vorbereitungsarbeiten länger als geplant angedauert.“ Demzufolge seien die Untersuchungen am Schiffsführungssimulator der BAW noch nicht abgeschlossen. Sie würden noch um ein Kabinenfahrgastschiff, dessen Modell erst seit kurzem fertiggestellt ist, erweitert. Eine Durchfahrt mit Fahrgastschiffen gilt wegen der hohen Aufbauten als besonders schwierig.
Aus den Zwischenergebnissen gibt die Behörde aber einen Fingerzeig: Die Untersuchungen hätten ergeben, dass nach dem Anbringen eines geplanten Rammschutzes rund um die Brückenpfeiler sich „die nautischen Verhältnisse gegenüber dem Istzustand, in dem die Unterquerung der Brücke bereits heute sehr anspruchsvoll ist, nochmals verschlechtern“. Die BAW werde aber ausdrücklich auch Alternativen zur Pfeilerentfernung prüfen. „Dies wäre mit einer Begradigung des Mains ober- und unterhalb der Brücke und massiven Ufereingriffen verbunden.“