Blasmusik mit Verstärker, Gegrilltes aus der Festzeltküche und Lichteffekte am sich schnell drehenden Karussell brauchen viel Energie. Man müsste meinen, wenn im August in Marktheidenfeld Laurenzi-Messe ist, wird in der Stadt mehr Strom als sonst verbraucht. Ob das tatsächlich so ist, zeigt ein exemplarischer Vergleich der ersten mit der zweiten Augustwoche.
Möglich macht dies die tagesaktuelle Übersicht des Energiemonitors. Auf der Internetseite, die vom Energieversorger Bayernwerk zur Verfügung gestellt wird, werden im 15-Minuten-Takt die Werte zur Stromerzeugung und zum Verbrauch innerhalb Marktheidenfelds und seiner Stadtteile aktualisiert.
Fahrgeschäfte werden sparsamer im Energieverbrauch
Für die Woche vor Messebeginn vom 2. bis zum 8. August meldet der Energiemonitor einen Stromverbrauch von insgesamt 2.276,34 Megawattstunden in Marktheidenfeld. Das entspricht einem durchschnittlichen Tagesverbrauch an Strom von 325,20 Megawattstunden. Im vergangenen Jahr haben die Marktheidenfelder insgesamt 306,92 Megawattstunden täglich benötigt.
In den sieben Tagen ab dem 9. August wurden in der Stadt 2.203,71 Megawattstunden Strom verbraucht und damit in Summe 72,63 Megawattstunden weniger als in der Vorwoche. Woran es liegt, dass in Marktheidenfeld während der Laurenzi-Messe weniger Strom verbraucht wird, als in der Woche davor, darüber kann man nur spekulieren.
Energiesparende LED-Leuchtmittel
Fest steht, dass zwar die Motoren der Fahrgeschäfte mit den Jahrzehnten größer geworden sind, der Stromverbrauch nach Aussagen der Schausteller jedoch zurückgehe, weil für die Beleuchtung energiesparende LED-Leuchtmittel verwendet werden. Das bestätigt zum Beispiel Schausteller Eric Dietz, der sein Laufhaus "Rio" in diesem Jahr auf der Laurenzi-Messe betrieben hat.
Der Stromverbrauch auf den Volksfesten sinke seit Jahren kontinuierlich, seit 2010 zwischen 20 und 30 Prozent, heißt es von der Bundesvereinigung für City- und Stadtmarketing. Volksfeste seien zwar energieintensiv, sind jedoch immer in Relation zur Anzahl der Gäste zu betrachten, die sich dort vergnügen. Sie würden weniger Energie verbrauchen, als wenn sie ihre Freizeit in den heimischen vier Wänden verbringen oder mit dem Auto Ausflüge unternehmen würden.
200.000 Kilowattstunden Strom im Oktoberfest-Zelt
Auf dem Gelände der Laurenzi-Messe wurden 2023 insgesamt 57.328 Kilowattstunden Strom verbraucht – inklusive Auf- und Abbau, teilt die Stadt Marktheidenfeld auf Anfrage mit. Die Zahlen für dieses Jahr lägen noch nicht vor.
Im Festzelt "Tradition" auf dem Münchner Oktoberfest liegt der Stromverbrauch für 16 Tage Festbetrieb jedes Jahr bei rund 200.000 Kilowattstunden, meldet der Batteriespeicher-Hersteller Tesvolt. Rund 70 Prozent des Stromverbrauchs gehe auf die Großküche zurück, die zu Spitzenzeiten knapp 8000 Gäste versorgt. Der Rest entfällt auf Beleuchtung und Heizpilze, die wegen der Brandgefahr elektrisch betrieben werden.
Alles in allem werden beim Oktoberfest, dem weltweit größten Volksfest mit jährlich mehr als sechs Millionen Besucherinnen und Besuchern, knapp drei Millionen Kilowattstunden Strom benötigt, heißt es beim Energievergleichsportal Verivox. Auf- und Abbau sind da noch nicht eingerechnet.