Turbulente Zeiten bei Okalux: Vor einem Jahr meldete der Glashersteller aus Marktheidenfeld-Altfeld Insolvenz an, im Februar übernahm eine Tochter der Scheuten Gruppe aus den Niederlanden das Unternehmen. Nun wurde die Scheuten Gruppe und mit ihr auch Okalux vom Schweizer Unternehmen Glas Trösch übernommen.
Auf die Zahl der Arbeitsplätze hat die erneute Übernahme aber keine Auswirkung, bestätigt Thomas Schubert, Geschäftsleitung Technik, auf Anfrage der Redaktion. Nach dem Verkauf der Firma an die Scheuten Gruppe wurden 31 Mitarbeiter und damit knapp ein Drittel der gesamten Belegschaft entlassen.
Okalux als "kreative Architekturmarke" etablieren
Die Geschäfte in Marktheidenfeld leitet nun der Ingenieur für Fenster und Fassaden Florian Lindlbauer. Zuvor war er acht Jahre in verschiedenen Führungspositionen in der Glas Trösch Gruppe tätig, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Lindlbauers Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit Planern und Projektentwicklern weltweit zu intensivieren und Okalux als "verlässliche und kreative Architekturmarke weiter zu etablieren".
Das Unternehmen entwickelt Architekturgläser, die mit Einlagen aus unterschiedlichen Materialien Licht lenken, streuen oder abschirmen. Gläser von Okalux kommen beispielsweise in Museen, Schulen, Sporthallen, Industrie- und Bürogebäuden zum Einsatz. Im November 2019 meldete das Unternehmen Insolvenz an, Schuld war daran unter anderem der Brexit: Der Umsatz in Großbritannien blieb 2019 um 60 Prozent unter den Erwartungen.
Die Glas Trösch Gruppe mit Sitz in Bützberg im Schweizer Kanton Bern wurde 1905 gegründet. Es wird in vierter Generation von Erich Trösch geleitet und hat über sechzig Standorten in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Polen, Moldawien, Ukraine, Ungarn, Türkei, Tschechien und den USA.