
Alarm schlug Kämmerin Christina Herrmann auf der Sitzung des Stadtrats am vergangenen Donnerstag. Die Gewerbesteuereinnahmen sind enorm eingebrochen. Im Ansatz sind Einnahmen von knapp zehn Millionen für das Jahr 2024 vorgesehen, im ersten Halbjahr sind aber nur knapp über zwei Millionen eingegangen. "Wir müssen daher alles auf den Prüfstand stellen", meinte die Kämmerin.
Schlechte Konjunktur
Der Grund für die geringen Einnahmen ist die schlechte Konjunktur. Die Stadt müsse daher Rückzahlungen in Höhe von fünf Millionen Euro an große Firmen im Stadtgebiet leisten, sagte Herrmann. Daher sei es absehbar, dass in diesem Jahr schon wieder der Verwaltungshaushalt mit einer Entnahme aus den Rücklagen ausgeglichen werden muss. Bei einem gesunden Haushalt ist es umgekehrt. Im Verwaltungshaushalt wird ein Plus erwirtschaftet, das dann in den Vermögenshaushalt fließt.
Ähnlich schlecht ist daher die Entwicklung bei den Rücklagen der Stadt. Zum Anfang dieses Jahres waren es noch knapp 42 Millionen Euro, die die Stadt auf der Haben-Seite hat. "Das hört sich gut an", meinte dazu Kämmerin Herrmann. Nicht viele Kommunen würden über soviel Guthaben verfügen. Aber zum Ende dieses Jahres seien es nur noch knapp 33 Millionen Euro und ein großer Teil werde zum Ausgleich des Verwaltungshaushalt benötigt. "So kann es nicht weitergehen", meinte Herrmann.
Stadtrat Heinz Richter (proMAR) sah die Lage nicht so dramatisch. Es seien vor allem Sondereffekte, die den Stadthaushalt belasten und er nannte als Gründe die Rückzahlungen an die Firmen und die hohe Kreisumlage aufgrund großer Gewerbesteuereinnahmen in den vergangenen Jahren. Das werde sich in den nächsten Jahren stabilisieren, meinte er. Florian Hoh (proMAR) glaubt auch an eine Erholung in den nächsten Jahren, dennoch empfahl er, die freiwilligen Leistungen der Stadt zu überdenken.
Eine Bilanz lag dem Stadtrat auch zu den aktuellen Baumaßnahmen schriftlich vor. Unter anderem steht in diesem Bericht, dass im sozialen Wohnungsbauprojekt Säule II alle Wohnungen fertiggestellt und die in einigen Wohnungen aufgetretenen Wasserschäden beseitigt sind. Da das Gerüst abgebaut wurde, können nun die Arbeiten im Außenbereich fortgeführt werden. Der barrierefreie Zugang über eine Rampe am Franck-Haus ist fertiggestellt, es fehlt noch das Geländer, das demnächst montiert wird.
Ortsdurchfahrt Würzburger Straße bald fertig
Auch bei den Kinderspielplätzen soll es weitergehen. Die Ausschreibungen für den Inklusionsspielplatz an den Maradiesseen sowie den Spielplatz Bayernstraße werden derzeit vorbereitet. Im September sollen die Aufträge mit anschließendem Baubeginn vergeben werden. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Würzburger Straße ist kurz vor der Fertigstellung. Die Sanierung der Claushofstraße in Glasofen soll im Juli beginnen.
Lösungen Stadt M-Feld. Jetzt kommen die harten Jahre. Wenn alles super läuft können es auch die schlechten!!!