Die Idee ist unstrittig. Der Spielplatz an den Maradiesseen in Marktheidenfeld soll aufgewertet und mit Inklusionsspielgeräten ergänzt werden. Ein Konzept dafür stellte Thomas Götzendorfer vom Gestaltungsbüro Maier/Götzendörfer dem Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag vor. Die Vorschläge für die Gestaltung waren aber so umfangreich und betrafen auch die gesamte Freizeitanlage rund um die Maradiesseen, so dass die Mehrheit im Stadtrat keinen Beschluss fällen wollte.
Der Planer Götzendörfer hatte sich das gesamte Gelände angeschaut. Herzstück sei der Spielplatz, der mit neuen Spielgeräten zum Inklusionsspielplatz erweitert wird, so dass ihn Kinder mit Behinderung ebenfalls nutzen können. Grundlage dafür ist, dass die Wege barrierefrei werden. Darüber hinaus warb Götzendörfer unter anderem für weitere Rutschen, Sonnenliegen, eine Grillstation und Wasserspiele mit Fontänen. Letzteres sei "ein ganz wichtiges Element auf Spielplätzen", sagte er.
Zudem soll im Sportbereich das Basketball-Feld einen neuen Belag mit Mini-Basketballkorb für Kinder bekommen und ein Fußball-Soccer-Feld aufgestellt werden. Für die Verbesserung des Sportbereichs und die Einrichtung des Inklusionsspielplatzes hat Götzendörfer die Kosten berechnet, so wie es sein Auftrag vom Juli 2022 war. Circa 400.000 Euro müsse die Stadt dafür kalkulieren.
Für Stadtrat Martin Harth (SPD) kommen Wasserspiele mit Fontänen nicht in Frage und er verwies auf die schwierige Finanzlage der Stadt. Der technische Aufwand sei dafür zu hoch. Ebenso sprach er sich aufgrund des hohen Pflegeaufwands gegen den Grillplatz und ein vorgeschlagenes Heckenlabyrinth aus. Zustimmen konnte Harth dem Soccerfeld, allerdings ohne Beleuchtung.
Götzendörfer antwortete, es sei ihm darum gegangen, alles aufzuzeigen, was möglich ist. Seine Idee der Wasserspiele fand auch Zustimmung. Mit Kosten von 35.000 Euro sind diese angegeben und nach Meinung von Stadträtin Caroline Kutz (proMAR) könnten diese zu einem "Highlight" werden. Dies habe sie in der Stadt Miltenberg erlebt. Sie empfahl, deren Erfahrungen abzufragen. Auch Bürgermeister Thomas Stamm hält Wasser auf einem Spielplatz für "ein ganz wichtiges Element".
Heckenlabyrinth ist "nice to have"
Stadträtin Renate Schneider (CSU) schlug vor, das Basketball- und Soccerfeld zu einem Multifunktionsplatz zusammenzulegen. Burkhard Wagner (Freie Wähler) sah dann aber eine "Interessenskollision" gegeben. Das Heckenlabyrinth ist für ihn "nice to have". Dafür lobte er den Kletterbaum als Begegnungsstätte.
Behindertenbeauftragter Lars Beutner bat darum, das Grundkonzept zu beschließen. Dem folgte der Stadtrat aber mehrheitlich nicht. Er will über die einzelnen Elemente in einer der nächsten Sitzungen gesondert abstimmen. Stamm bat den Planer, die Anregungen einzuarbeiten.