Wie soll in Zukunft die Ferienbetreuung in den städtischen Kitas aussehen? Darüber diskutierte am Dienstagabend der Jugend-, Familien-, Senioren- und Schulausschuss des Marktheidenfelder Stadtrats. Anlass war ein Vorschlag von Sandra Lermann. Die Kita-Referentin der Stadt regte an, die Sommerferienbetreuung der städtischen Kitas für das kommende Jahr von drei auf zwei Wochen zu verkürzen.
Lermanns Begründung: Über die Jahre habe es häufig Probleme gegeben, Personal für die dreiwöchige Ferienbetreuung zu finden. In der Zeit seien nämlich alle fünf städtischen Kitas gleichzeitig geschlossen und somit das Personal eigentlich im Urlaub. Außerdem sei mit den 17 Kindern, die heuer das Angebot in Anspruch genommen hätten, die Nachfrage relativ gering.
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Ferienbetreuung: Wechselndes System ab 2021?
Für Eltern würde die Verkürzung bedeuten, dass sie fünf Tage Betreuung mehr als zuvor privat stemmen müssten – über das Jahr insgesamt also 13 Tage. Selbst bei einem Urlaubsanspruch von nur 20 Tagen pro Elternteil sei das problemlos machbar, meinte Referentin Lermann.
Die Mitglieder des Ausschusses waren anderer Meinung. Vor allem für alleinerziehende Eltern würde die Rechnung nicht unbedingt aufgehen. Ihre Alternative: Statt wie jeher in den Ferien alle Kitas gleichzeitig zu schließen, soll in Zukunft durchgewechselt werden. Damit wären auch die Angestellten entlastet. Lermanns Beschlussvorschlag wurde also nicht zugestimmt. Mit den Empfehlungen des Ausschusses soll die Referentin ein neues Konzept für 2021 erarbeiten.
Bedarf an Kitaplätzen: Für jeden eine Lösung gefunden
Auch auf der Tagesordnung standen zwei Bestandsaufnahmen. Lermann erzählte über die Belegung in den städtischen Kitas. Aktuell seien 32o Kinder in den Kindertagesstätten der Stadt. Bis zum Ende des Kitajahres sollen es 380 werden. Bei acht Kindern schien es nach der Anmeldezeit, dass sie heuer keinen Platz bekommen würden. Für alle Kinder habe man aber schlussendlich eine passende Lösung finden können, so Lermann.
"Was passiert, wenn es nächstes Jahr 16 Kinder sind?", fragte Barbara Otter (SPD) nach. Lermann und die Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder betonten, dass die Stadt seit Jahren mit Weitblick planen würde und bisher immer in der Lage gewesen sein, den Bedarf an Plätzen zu decken. Absolute Planungssicherheit sei in einer sich stets veränderten Gesellschaft jedoch nicht möglich.
"RuDiMachts!": Unterstützung für Demenzhilfe in Marktheidenfeld
Seit 2013 gibt es die Demenzberatungsstelle "RuDiMachts!" in Marktheidenfeld. Aktuell helfen dort 55 ehrenamtliche Mitarbeiter, geführt wird die Einrichtung von der Rummelsberger Diakonie. "RuDiMachts!" ermöglicht nicht nur unterschiedliche Angebote für Senioren und ihre Angehörige, sondern auch Fortbildungen für ihre Mitarbeiter.
In der Ausschusssitzung warb die Leiterin Friederike Döring um Unterstützung durch die Stadt. Sie zeigte auf, wie wichtig Angebote wie "RuDiMachts!" für eine immer älter werdende Gesellschaft seien. "Nur gemeinsam lassen sich Versorgungsstrukturen aufbauen", betonte Döring.
Die Bürgermeisterin lobte das Engagement der Einrichtung und der ehrenamtlichen Helfern: "Bei euch ist Bewegung und Freude spürbar." Auch die Mitglieder des Ausschusses waren überzeugt. Mit Blick auf eine Förderung sagte Schmidt-Neder: "Wir werden den Antrag wohlwollend beraten und in den Haushalt einpflegen."