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Marktheidenfeld
Radweg auf die Mainlände, weniger Parkplätze in Marktheidenfeld
Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat dafür, Rad- und Fußweg am Mainufer von einander zu trennen. Das wird Parkraum am Mainparkplatz kosten.
Hier soll künftig der Radweg verlaufen, wenn es nach dem Willen des Stadtrats geht. Dann könnte es Eingriffe in die mainseitige Parkreihe geben. 
Foto: Klaus Gimmler | Hier soll künftig der Radweg verlaufen, wenn es nach dem Willen des Stadtrats geht. Dann könnte es Eingriffe in die mainseitige Parkreihe geben. 
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 16:29 Uhr

Einen großen Schritt weiter ist der Stadtrat Marktheidenfeld in der Sitzung am Donnerstag bei der künftigen Gestaltung des Mainufers gekommen. Die wichtigste Entscheidung: Der Mainradweg soll von Zimmern kommend auf die Mainlände geleitet werden. Mit einer Gegenstimme (Stadträtin Eva-Maria Wiesmann, Grüne) gab der Stadtrat sein Einverständnis zu diesem von den Fraktionen CSU und proMAR vorgelegten Konzept. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Planer zu suchen, der diese Vorgaben berücksichtigt.

Es sei wichtig, "hier endlich in die Gänge zu kommen", meinte Bürgermeister Thomas Stamm, zumal für die Mainufergestaltung 300.000 Euro im Haushalt für 2023 eingestellt sind, die mit 60 Prozent förderfähig sind. In einer Sitzung im März hatte der Stadtrat noch eine Machbarkeitsstudie mit dem Hinweis abgelehnt, dass die Eigentumsverhältnisse an der Mainlände geklärt werden müssen. Dies hat die Verwaltung nun gemacht. Es habe Gespräche unter anderem mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt und das Wasserwirtschaftsamt gegeben. Stamm sprach von einer "großen Offenheit" gegenüber den Plänen einer Neugestaltung des Mainufers. Der Planungsprozess könne daher beginnen.

Eingriffe in mainseitige Parkreihe

Die CSU- und die proMAR-Fraktion haben ein Konzept erarbeitet, das Wolfgang Hörnig (CSU) und Heinz Richter (proMAR) in der Sitzung vorstellten. Der Grundgedanke ist, den Fahrrad- und Fußgängerverkehr zu trennen. Daher soll der Maintalradweg von Zimmern kommend bereits vor der Alten Mainbrücke auf die Mainlände geleitet werden. Der Radweg trifft dann auf die alte Fährstelle, die umfahren werden muss, und läuft danach wieder entlang des Mainufers. Der Parkplatz am Main wird dadurch Parkraum verlieren.

Wie viele Parkplätze weniger war Thema in der nachfolgenden Diskussion. Die Schätzungen reichten von zwei bis acht. Der Planer soll die Möglichkeiten aufzeigen, wobei ProMAR und CSU dem Planer gerne die Vorgabe mitgegeben hätten, möglichst viel Parkraum zu erhalten. 

Auf der gesamten Breite soll der Weg zwischen Neuem Festplatz hin zum Oberen Mainkai aufgeschüttet und begehbar werden.
Foto: Klaus Gimmler | Auf der gesamten Breite soll der Weg zwischen Neuem Festplatz hin zum Oberen Mainkai aufgeschüttet und begehbar werden.

Umgestaltet werden soll auch der Bereich zwischen Neuem Festplatz und Schwarzer Allee. Heinz Richter bezeichnete diesen Abschnitt als "Fressmeile" während der Laurenzi-Messe. Dann stehen Buden dort und die Fußgänger werden vom befestigten Weg abgeleitet, was vor allem für Rollator-Gänger und Familien mit Kinderwagen bei durchnässten Boden schwierig ist. Daher sieht das Konzept von proMAR und CSU vor, diesen Bereich auf der Breite des Oberen Mainkais aufzufüllen und komplett begehbar zu machen. Die Bäume dürfen dabei nicht beschädigt werden.

Die Einfahrt zum Mainparkplatz soll laut Konzept nach wie vor über die Lengfurter Straße als auch über die Fahrgasse erfolgen, allerdings die Ausfahrt dann nur noch über die Lengfurter Straße. Die bisherige Ausfahrt über die Fahrgasse werde mit Sperrschildern versehen. Weiter sieht das Konzept vor, auf der kompletten Länge des Mainkais Rollatorstreifen anzulegen. 

Stadtrat Martin Harth (SPD) begrüßte, dass das Konzept "den reizvollen Charakter des Mainkais bewahrt". "Überinszenierungen wie Stadtbalkone, Fußgängerbrücken, Badebuchten und Parkdecks" seien damit ausgeschlossen. Harth meinte, das Konzept sei vom Willen getragen, "den Status Quo für den Kraftfahrzeugverkehr am Mainufer und in der Altstadt zu erhalten". Kritisch sieht Harth die vorgesehenen Aufschüttungen im Bereich der Kastanien am Oberen Mainkai hin zu Mainbrücke, weil dies im Retentionsraum des Mains liegt und die Maßnahme seiner Ansicht nach zu teuer ist.

Keine Knebel für den Planer

Xena Hospes (Grüne) begrüßte die Trennung von Fahrrad- und Fußweg und die Verringerung der Parkflächen. Holger Seidel (Freie Wähler) legte Wert darauf, dem Planer "keine Knebel anzulegen". In dem Beschlussvorschlag von CSU und proMAR hatte es geheißen, dass der Planer in vollem Umfang die Eckpunkte beachten muss. Dies wurde etwas entschärft. Der Stadtrat gibt dem Planer vor, dass er die vorgegebenen Eckpunkten berücksichtigen soll. Der Startschuss für die Mainufergestaltung ist damit gegeben.

 
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