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Lohr / Marktheidenfeld
Main-Spessart: Wie halten es die Betriebe mit Corona-Kritikern?
Im Landkreis wächst die Zahl der Menschen, die auf die Straße gehen. Gibt es auch in den Unternehmen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen?
Auch am Arbeitsplatz müssen Coronaregeln eingehalten werden (Symbolbild).
Foto: Liu Kun | Auch am Arbeitsplatz müssen Coronaregeln eingehalten werden (Symbolbild).
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 11.02.2024 15:57 Uhr

Mehrere hundert Menschen sind in Main-Spessart in den letzten Wochen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straßen gegangen. Wie gehen die Unternehmen im Landkreis mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um, die sich gegen die Maskenpflicht wehren oder ungeimpft sind? Wir haben eine Reihe von Betrieben gefragt, nur drei haben geantwortet.  

Grundsätzlich unternehmen die Arbeitgeber einiges, um am Arbeitsplatz die 3G-Regeln – Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete – einzuhalten und Erkrankungen zu vermeiden. Bei Bosch Rexroth in Lohr überprüft dies der Werkschutz. "Die elektronische Zugangsberechtigung für das Betreten des Standorts ist nur für Mitarbeitende freigeschaltet, die nachgewiesen haben, dass sie vollständig geimpft oder genesen sind", schreibt Nicole von Killisch-Horn von der Unternehmenskommunikation. Wer seinen "G-Status" nicht offenlegen will, benötigt einen Test, der sich am vor Ort errichteten Selbsttestzentrum machen lässt.

Strenge Zutrittskontrollen

Auch Warema bietet an den Standorten in Marktheidenfeld und Wertheim Testmöglichkeiten an. Thomas Schäbler von Procter & Gamble in Marktheidenfeld teilt mit: "Wir haben seit Beginn der Pandemie strikte Hygiene- und Schutzmaßnahmen etabliert: klare Zugangskontrollen, Impfangebote, kostenlose medizinische Masken und kostenlose Schnelltests für Zuhause. In unserem internen Testcenter bieten wir an sieben Tagen pro Woche für alle Beschäftigten Schnelltests an." 

Alle drei Unternehmen ermöglichen Homeoffice, sofern es von den Arbeitsabläufen umsetzbar ist. Ebenso gab und gibt es betriebliche Impfaktionen. "Wir haben zweimal im Vorjahr und jetzt im Januar Impfungen durch unseren Betriebsarzt angeboten. Nicht zuletzt aufgrund dieser Impfkampagne freuen wir uns über eine Quote von Geimpften und Genesenen von über 85 Prozent", teilt Lilli Heyer, Leiterin der Warema-Unternehmenskommunikation, mit.

Bosch Rexroth und Procter & Gamble halten sich mit Zahlen bedeckt. "Die Mitarbeitenden nehmen das Impfangebot des Werkärztlichen Diensts sehr gut an", so Nicole von Killisch-Horn von Bosch Rexroth. Die Impfquote bei P&G sei "vergleichsweise hoch", schreibt Thomas Schäbler. 

Umgang zum Umgang mit Querdenkern

Ebenso zurückhaltend äußern sich die Unternehmen zum Umgang mit Arbeitenden, die die Corona-Maßnahmen kritisch sehen. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhalten sich sehr kooperativ und diszipliniert", heißt es von Bosch Rexroth. Auch bei P&G ist alles in Butter: "Sämtliche Regelungen, mit denen wir uns gegenseitig schützen, werden von intensiver Kommunikation begleitet und von den Beschäftigten mitgetragen." Das laufe "durchweg unproblematisch", so Thomas Schäbler. Alle Mitarbeitenden seien "sehr verantwortungsbewusst". 

Nur Warema räumt die Existenz "kritischer Stimmen, die einzelne Regeln hinterfragen" ein. "Hier suchen wir mit den Kolleginnen und Kollegen ein Gespräch und versuchen, eine Lösung zu finden", schreibt Lilli Heyer. In diesen Fällen sei es jeweils gelungen, "eine für alle Beteiligten zielführende Lösung zu finden". Zu Abmahnungen oder Kündigungen sei es nicht gekommen.

 
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