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Karlstadt
Main-Spessart: Kreisausschuss spricht sich für zwei weitere Biberberater aus
Mindestens 127 Biberrevieren im Landkreis stehen zwei Biberberater gegenüber. Wo sie am Werk sind, gibt es oft Konflikte. Die Berater sollen dem vorbeugen.
Biber sorgen immer wieder für Konflikte. Deshalb will der Landkreis Main-Spessart mehr Biberberater anstellen. (Symbolbild)
Foto: Angelika Weyland | Biber sorgen immer wieder für Konflikte. Deshalb will der Landkreis Main-Spessart mehr Biberberater anstellen. (Symbolbild)
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 29.10.2023 02:51 Uhr

Mindestens 450 Biber in 127 Revieren gibt es im Landkreis gemäß einer Kartierung von 2022. Die Tiere stehen unter strengem Schutz, sorgen aber oft für Probleme und Konflikte. Seit rund eineinhalb Jahren stehen der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes zwei ehrenamtliche Biberberater zur Seite. Diese entlasten das Fachpersonal, reichen aber bei weitem nicht aus. Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag deshalb einstimmig, dass zwei weitere Biberberater tätig werden sollen.

Vier Biberberater entsprechen dem Mittelwert anderer Landkreise, manche verfügen über bis zu elf. Main-Spessart ist der größte Flächenlandkreis in Unterfranken. Die Biberberater sollen Betroffene (vor allem Privatleute) zu rechtlichen Voraussetzungen und Handlungsalternativen sowie zu Präventionsmaßnahmen beraten. Das sind die ersten beiden Säulen des bayerischen Bibermanagements. Die beiden weitergehenden Säulen "Zugriff "(Fang- und Entnahme) sowie "Ausgleichszahlungen" sind dem hauptberuflichen Fachpersonal des Landkreises vorbehalten.

Wie Bettina Waschlinger vom Sachgebiet Naturschutz im Ausschuss erklärte, liegen die Probleme mit Bibern zum Beispiel bei Fraßschäden an landwirtschaftlichen Kulturen und an Bäumen sowie bei Schäden durch Vernässung und Überstauung. Das Thema sei auch stark emotional besetzt. Durch die beiden Beratenden, Berit Arendt und Gerd Reimer seien schon positive Effekte eingetreten. Derzeit sei jeder Berater für eine Hälfte des Kreises zuständig, grundsätzlich erfolge eine neutrale Beratung.

Mehr Verständnis für die Tiere gefordert

Kreisrat Walter Höfling fragte nach den Biberlebensräumen. Diese liegen sind laut der Fachfrau prinzipiell an allen kleinen und großen Gewässern. Inzwischen seien Biber auch im Bereich von Wasserversorgungen zu finden. Kreisrat Gerhard Kraft nannte es wünschenswert, das Verständnis für das Tier weiter zu vertiefen und auch aufzuklären: Ohne Genehmigung ist die Beseitigung von Biberdämmen eine Straftat.

Achim Müller unterstrich die Notwendigkeit von mehr Beratenden. Berater Gerd Reimer mache ein hervorragende Arbeit und sei fast jeden zweiten Tag im Birkenfelder Rathaus. Die Gemeinde macht sich Sorgen um ihre Trinkwasserversorgung, "das Schutzgut Mensch darf nicht hinter dem Schutzgut Biber zurückstehen", fand der Bürgermeister.

Biberberater brauchen wohl Begeisterung für die Tiere und Enthusiasmus. Sie werden an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in einem mehrtägigen Lehrgang ausgebildet. Die Aufwandsentschädigung für ihre ehrenamtliche Arbeit beträgt derzeit 165 Euro im Monat zuzüglich Fahrkosten .

Sehr wahrscheinlich wird der Kreistag am Donnerstag vier ehrenamtliche Biberberater für den Landkreis beschließen.

 
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