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Gemünden
Das Geschäft mit Gemündener Luxus-Pools aus Edelstahl boomt
Mit seinem Geschäftsbereich bk-inoxpools hat sich eine Gemündener Stahlbaufirma einen neuen exklusiven Kundenkreis in ganz Deutschland erschlossen.
Markus Bock (links), Chef von Gemündener Stahl- und Metallbau, mit Christian Pachner, der den Pool-Bereich bk-inoxpools verantwortet.
Foto: Björn Kohlhepp | Markus Bock (links), Chef von Gemündener Stahl- und Metallbau, mit Christian Pachner, der den Pool-Bereich bk-inoxpools verantwortet.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:21 Uhr

Wenn es so heiß ist wie dieser Tage, sehnen sich viele danach, ins kühle Nass einzutauchen. Und wenn das Freibad mal wieder zu hat, weil Personal fehlt, schätzt sich glücklich, wer einen eigenen Pool zu Hause hat. Hier kommt die Gemündener Stahl- und Metallbau Karl-Heinz Bock GmbH ins Spiel, zumindest für ein paar wenige. Das Unternehmen hat sein Portfolio vor einigen Jahren um Edelstahlpools und Poolabdeckungen erweitert und sich so einen ganz neuen, exklusiven Kundenkreis erschlossen. Ein Pool aus Gemünden bedient das Luxussegment und ist inklusive Poolabdeckung, Technik und Montage nicht unter 100.000 Euro zu haben, sagt Inhaber Markus Bock.

Als mittelständisches Metallbauunternehmen hat die Firma jahrzehntelang vor allem Dinge wie Lagerhallen, Bühnen oder Treppenanlagen gebaut. In Gemünden erlangte die Firma größere Bekanntheit, als sie 2016 anstelle der abgerissenen Holzbrücke über die Saale am Mühltorviertel ein Stahlbrücke baute. Bock sagt, dass das klassische Geschäft mit Industriekunden eher sachlich-fachlicher Natur sei, der Preis stehe im Vordergrund.

"2020/21 war brutal, da konnten wir die Anfragen nicht ansatzweise bearbeiten."
Markus Bock, Chef der Gemündener Stahlbaufirma

Die Pools hingegen entstünden im intensiven Austausch mit Kunden und seien ein sehr emotionales Produkt, auf das die Mitarbeiter stolz seien. Da der 42-jährige Stahlbauingenieur, der die 1985 gegründete Firma vor sieben Jahren von seinem Vater übernommen hat, ein Faible für Design hat und gerne schwimmt, hat er sich mit dem Poolbereich selbst verwirklicht. 2017 entstand die Idee durch die Anfrage eines Architekten. So kam die Firma zu ihrem ersten Edelstahlpool und zur ersten Poolabdeckung. Seither hat sich der Bereich immer weiter ausgeweitet.

"2020/21 war brutal", sagt Bock, "da konnten wir die Anfragen nicht ansatzweise bearbeiten." Christian Pachner, der den Poolbereich verantwortet, ergänzt: "Dadurch, dass es nicht so viele Hersteller gibt, sind die Kunden bereit lange zu warten." Die Gemündener Firma sei aktuell der einzige Hersteller, der Kunden das gesamte Paket aus Pool, Abdeckung, Technik und Service (Einwinterung, Beckenreinigung) biete. Bei der Entscheidung, ob man lediglich ein Hersteller von Edelstahlpools sein wolle, der seine Produkte über den Fachhandel verkauft, habe Bock schnell festgestellt, dass es beim Fachhandel nur über den Preis gehe. Das sei für ihn nicht in Frage gekommen. "Die Kunden, die wir haben, haben meistens ein Problem: keine Zeit", sagt Markus Bock. Sie seien deshalb froh, wenn sie für alles nur einen Ansprechpartner hätten.

So schaut ein Edelstahlpool aus, wenn er in der Edelstahlwerkhalle in Gemünden steht.
Foto: bk-inoxpools | So schaut ein Edelstahlpool aus, wenn er in der Edelstahlwerkhalle in Gemünden steht.

Vergangenes Jahr entstanden in den Hallen des Stahl- und Metallbauers zwölf Pools. Das klingt zunächst nicht viel, aber die am Stück in Gemünden gefertigten Edelstahlbecken haben eine Maximalgröße von vier mal 16 Meter und wiegen bis zu vier Tonnen. Über die Schwierigkeiten bei der Herstellung von Edelstahlpools sagt Bock: "So einen Pool musst du behandeln wie ein rohes Ei, jeden Kratzer sieht man." Die Mitarbeiter müssen, wenn sie von der Stahlbauhalle in die Edelstahlwerkhalle kommen, die Schuhe wechseln, damit sie keine normalen Stahlspäne dorthin tragen, die zu Korrosion führen könnten. In den Hallen seien die Schweißnähte vor Witterungseinflüssen geschützt, andere Hersteller hingegen schweißten die Pools beim Kunden vor Ort zusammen.

Und mit der reinen Herstellung eines Pools sei es nicht getan, so Pachner, die Firma installiere ihn auch und oft werde die ganze Außenanlage mit geplant. Fast alle Kunden wünschten eine Gegenstromanlage, viele Massagedüsen. Eine Poolabdeckung der Gemündener Firma besteht aus verzinktem Stahl und ist im Grunde eine von unten gedämmte Terrasse mit Dielen, die auf Schienen über den Pool geschoben werden kann, damit dieser nicht so viel Wärme verliert. Diese sei auch separat für bestehende Pools erhältlich. Das Unternehmen hat auch Dinge wie Zäune und Außenduschen aus Stahl im Angebot, außerdem in Zusammenarbeit mit Partnern Wintergärten mit Außenküche sowie kleine Saunagebäude. So entstehen sehr aufwendige Projekte. Kunden sind laut Bock oft Unternehmer oder Vorstände.

"So einen Pool musst du behandeln wie ein rohes Ei, jeden Kratzer sieht man."
Markus Bock über die Herstellung von Edelstahlpools

Bisher gingen 90 Prozent der Pools an private Kunden in ganz Deutschland. Manche Anfragen seien von Kunden gekommen, die einen solchen Edelstahlpool in einem Wellnesshotel in Österreich oder Südtirol gesehen hätten, wo diese schon verbreiteter seien. Inzwischen, so Bock, habe man auch Anfragen von Hotelkunden für größere Pools. Um das mit dem vorhandenen Platz zu schaffen, planen die Gemündener deshalb künftig auch Pools in Segmentbauweise mit vorbereiteten Segmenten. 

Ein von der Gemündener Firma bk-inoxpools hergestellter Pool samt Abdeckung, Außendusche und Wintergarten mit Freiluftküche.
Foto: bk-inoxpools | Ein von der Gemündener Firma bk-inoxpools hergestellter Pool samt Abdeckung, Außendusche und Wintergarten mit Freiluftküche.

So langsam stößt das Stahlbauunternehmen an seine Kapazitätsgrenzen. Maximal 20 Pools könnte es im Jahr herstellen, außerdem bis zu 50 Poolabdeckungen. Ausweiten oder die Größe beibehalten? "Wir sind der Meinung, wir machen lieber 20 tolle Projekte im Jahr", sagt Bock, dessen Vater weiterhin die Kalkulation im Metall- und Stahlbau macht und dessen Mutter die Buchhaltung. Aber nicht nur Produktions- und Lagerkapazitäten sind begrenzt, das Unternehmen sucht zudem händeringend Mitarbeiter – im Stahl- und Metallbau ebenso wie bei der Pooltechnik, auch ein Heizungsbauer steht auf der Wunschliste.

 
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  • haba2908
    Es wird immer eine Klientel geben, die sich nicht dafür interessiert, ob Wasser oder Betriebsstoffe teuer oder knapp sind. Wenn die bereit sind soviel Geld für so ein Projekt auszugeben, dann hat die Firma genau die Zeichen der Zeit erkannt…. Viel Glück 👍
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  • Petsch06120702
    Macht doch nichts, Hauptsache die Geschäftskasse klingelt.
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  • haas-hyr@t-online.de
    Das ist genau das, was wir in diesen Zeiten der Wasserknappheit brauchen
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