
Eigentlich, so betont Joachim Hutzel, habe er seinen Mitmenschen nur etwas Gutes tun wollen. Der Inhaber der Blumenhalle Hutzel in Lohr hatte am Montag Teile seines Sortiments, unter anderem Osterglocken, Primeln, Salatpflanzen oder Zwiebeln, vor sein Geschäft gestellt und es Passanten gegen eine Spende zur Mitnahme angeboten. Er fand einige dankbare Abnehmer.
Die Konsequenz der Aktion war allerdings ein Besuch der Polizei in der Blumenhalle. Mittlerweile prüft die Staatsanwaltschaft, ob ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz vorliegt.
Grund für das Einschreiten der Behörden war die Anordnung der Bayerischen Staatsregierung, aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus alle Geschäfte im Freistaat zu schließen, die nicht der Grundversorgung des Menschen dienen. Für den Blumenhandel gilt die genannte Ausnahme nicht.

"Ich war mir nicht bewusst, dass ich etwas tue, was nicht legal ist. Schließlich gab es dabei ja gar keinen Publikumsverkehr", versichert Joachim Hutzel. Auch sei es nicht es ihm nicht darum gegangen, in Zeiten von Corona den großen Reibach zu machen. Die eingegangenen Spenden für die auf die Straßen gestellten Waren hätten in der Summe nicht einmal 100 Euro betragen.
"Ich wollte den Leuten Pflanzenzwiebeln zur Verfügung stellen, weil man viele von denen in vier Wochen gar nicht mehr einzupflanzen braucht. Da ist es dann zu spät", so Joachim Hutzel. Außerdem habe er schlicht verhindern wollen, dass schöne Blumen und Pflanzen wegen der Ladenschließung eingingen.

Vis a vis der Polizei
Pech für den Unternehmer, dass die Lohrer Polizeiinspektion direkt gegenüber der Polizei in der Hauptstraße liegt. "Nach Rücksprache mit dem Landsratsamt Main-Spessart haben die Beamten den Fall dann aufgenommen", teilte Björn Schmitt von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken in Würzburg mit. Die Angelegenheit sei nun an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Diese prüft nun, ob ein Verstoß gegen das Gesetz vorliegt.
Joachim Hutzel hat gehört, dass es für Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetzbis zu zwei Jahren Freiheitsentzug und 25 000 Euro Strafe geben könne. Doch er hofft, dass die Sache für ihn glimpflich ausgeht. Schließlich habe er ohne das Wissen gehandelt, dass sein Tun ungesetzlich sein könne - zudem im Glauben, anderen etwas Gutes zu tun. "Hätte ich gewusst, dass es nicht erlaubt ist, dann hätte ich das bestimmt nicht getan", beteuert der Blumenhändler.
Im Supermarkt erlaubt, im Fachgeschäft verboten
Unbemerkt blieben die Vorgänge freilich nicht. Sie zeitigten Diskussionen in sozialen Medien. Dort wurde auch der Umstand kritisiert, dass Fachgeschäfte schließen müssten, während Supermärkte Blumen und Pflanzen weiter in ihrem Sortiment haben dürften. Dies ist allerdings durch die geltende Regelung gedeckt, weil die Märkte überwiegend Lebensmittel bereitstellen und somit zu den Geschäften zählen, die Güter zur Grundversorgung der Menschen anbieten.
Die Reaktion der Polizei halte ich auch für maßlos übertrieben - er hat ja sein Geschäft nicht geöffnet, sondern überschüssige Ware gegen eine freiwillige Spende abgegeben, es hätte sich auch jeder bedienen können, ohne was zu bezahlen!
Allerdings hier gleich von Diktatur und Polizeistaat zu schwafeln ist doch Krampf in Tüten!
Wir müssen im Moment halt einfach konsequent sein - so wie die Österreicher.
Die haben es seit einer Woche geschafft, dass die Anzahl der Neuinfizierten von Tag zu Tag kleiner wird! Und wenn der Spuk vorbei ist, sind auch die Einschränkungen vorbei!
Ich habe echt das Gefühl, es geht gar nicht um Seuchenschutz, sondern nur noch ums Bussgeldkassieren !
Aber ihr werdet es noch alles sehen: Ober sticht Unter heißt: Natur > Mensch. Sonst nix. Und der Natur sind (menschengemachte) "Gesetzte" ... wurst. Auf der "gesetzlichen" Ebene haben wir bereits einen richtig tiefen Griff in die Toilette gemacht. Sonst säßen wir nicht so in der ... naja.
Das ist halt eine andere Liga, liebe Verantwortliche. Sozusagen Champions League, während hier einige noch in der Kreisklasse herumkicken ...
Und nochwas: Wer die Leute beiseite schiebt, ignoriert, die wissen was da kommt, nämlich Wissenschaftler, und aus Warnungen nicht rechtzeitig die (Not-) Bremse zieht ... Leute, Leute. Also: Wir stecken gerade in einer unfreiwillgen Weiterbildungsmaßnahme. Außnahmslos.
Ironie: Wie war das mit Fridays for Future? Was sagte da "die Politik"? Was kam dann? Scientists for Future ... Noch was? Ach: in Kanada sitzen auf den Ministerposten Leute, die das mal GELERNT haben ...
IM Supermarkt sind mit Sicherheit mehr Personen, die sich mit weniger Abstand im Markt bewegen als VOR einem Blumenladen.
Hier wurden Gesetze und Verordnungen erlassen, die im Eilverfahren ohne Abwägung und Logik durchgepeitscht wurden. Es werden mit Genehmigung der Politik systematisch Existenzen vernichtet und Menschen zu Straftätern gemacht, dass es nicht mehr normal ist.
Und für die Versorgung der Bevölkerung müssen diese daher geöffnet bleiben. Theoretisch sogar an Wochenenden. Für deren Lieferdienste gelten auch keine Fahrzeitenregelungen wie Sonntagsfahrverbote mehr. Selbst wenn Blumenläden oder Modegeschäfte ein paar Lebensmittel verkauften, müssten sie schließen. Das ist wie in der Gastronomie, der "himmelweite" Unterschied zwischen Hauptgericht und Beilage. Genaugenommen oder strenggenommen wäre der Blumenhändler finanziell eh "fein" raus, würde er seine "Spende" von 100 Euro, dem Staat "schenken". Dabei wäre der Rechtsfrieden auch wieder hergestellt. Hüben wie drüben. Die "so" Beschenkten sollen sich einfach über die Blumen freuen. Ende gut, alles gut.
Dass Aldi, Lidl und Konsorten im Hauptbetrieb ein Lebensmittelgeschäft sind, glauben Sie ja wohl selbst nicht. Es ist doch bekannt, dass gerade die großen Discounter mittlerweile mehr Umsatz mit dem Non-Food Bereich machen als mit den Lebensmitteln. Kleidung in jeder Ausprägung, Elektrogeräte, Werkzeug, und anderer Wohlstandsmüll aus chinesischer Produktion. Darf alles verkauft werden, sogar jetzt auch noch am Sonntag. Da freuen sich die Großen.
Der Mittelstand ist der DUMME. Und neuerdings ein Straftäter dazu.
Hier wird der Markt bereinigt zu Gunsten der Großkonzerne, und zwar in ganz großem Stil!
Folge: Anzeige: weitere Folge :Bußgeldbescheid; mögliche Folge: Widerspruch?! wie geht es weiter: Staatsanwalt - Gericht - in welcher Zeit ist eine (sinnvolle) Entscheidung möglich? Einschaltung Anwalt - Prüfung Verjährung? Ich glaube, dass die Polizei gerade in dieser Zeit einen sinnvolleren Zeitvertreib haben sollte.
Das End vom Lied: "Der Klügere gibt nach!" Oder der Gentleman genießt und schweigt oder "blöd gelaufen!". Unnötiger Stress, den man sich ersparen kann. Aber nicht muss, wohlgemerkt.