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Lob, aber auch Kritik für den Rufbus in Main-Spessart: Hotline ist am Wochenende nicht besetzt
Neben Vorfreude auf das 49-Euro-Ticket gab es beim Thema ÖPNV im Ausschuss für Landkreisentwicklung auch Verbesserungsvorschläge für das Rufbussystem.
Das Bild zeigt den Marktheidenfelder Busbahnhof (Archivbild). Im Jugendkreistag wurde die Busverbindung nach 22 Uhr im Landkreis kritisiert. Der Rufbus soll hier Abhilfe schaffen, doch das System hat Schwachstellen.
Foto: Silvia Gralla | Das Bild zeigt den Marktheidenfelder Busbahnhof (Archivbild). Im Jugendkreistag wurde die Busverbindung nach 22 Uhr im Landkreis kritisiert. Der Rufbus soll hier Abhilfe schaffen, doch das System hat Schwachstellen.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:27 Uhr

"Wir wollen dabei sein", sagte die Nahverkehrsbeauftragte Monika Mützel im Ausschuss für Landkreisentwicklung, Mobilität und Digitalisierung zum 49-Euro-Ticket. Die Schwierigkeit bestehe derzeit vor allem darin, dass es fast täglich neue Informationen dazu gibt. Eine wesentliche Information für manchen Kunden könnte sein, dass es beim Verkehrsverbund Mainfranken bis zum Jahresende übergangsweise eine Version als Papierfahrschein geben soll.

Im Gespräch sind bekanntlich auch ein Jobticket und ein 29-Euro-Ticket für Studenten und Auszubildende. Wenn dafür im Abo nur zehn Monate bezahlt werden müssten, wäre es billiger als das derzeit für die Schüler im Landkreis genutzte 365-Euro-Ticket, wie Kreisrat Richard Roos feststellte. Darauf antwortete Monika Mützel, dieses Ticket solle erst im September kommen und es stehe nicht fest, ob es von Schülern überhaupt genutzt werden darf.

Landrätin Sabine Sitter bemerkte dazu, für den Landkreis sei die derzeitige Situation schwierig. Vieles werde "oben" entschieden und solle kurzfristig eingeführt werden, ohne dass es zu Ende gedacht sei. Man versuche aber generell, alles so barrierefrei wie möglich zu machen, damit die Leute Busse und Bahnen auch nutzen.

Anfragen aus dem Jugendkreistag zum ÖPNV

Aus dem Verkehrsverbund berichtete Monika Mützel, dass im Wabenplan die Zusatzwaben zum Nägelsee-Schulzentrum in Lohr und zur Florentinischule in Gemünden zum 1. Januar gestrichen wurden. Damit wurden Fahrten dorthin billiger. Weiter bat sie alle Fahrgäste, bei der seit September laufenden Befragung (flächendeckende Verkehrserhebung) mitzumachen, die Akzeptanz habe merklich abgenommen. Zum Thema Schnellbuslinien von Marktheidenfeld nach Aschaffenburg wurden Gespräche geführt. Das 49-Euro-Ticket wäre hier eine tarifliche Lösung.

Am 6. Dezember tagte der Jugendkreistag zum ersten Mal. Drei Anfragen darin betrafen den ÖPVN im Kreis. So wäre eine bessere Abstimmung der Busabfahrzeiten auf den Schulschluss oft wünschenswert, um Wartezeiten von fast einer halben Stunde zu vermeiden. Dazu erklärte Monika Mützel, dass die Zeiten in einen übergreifenden Fahrplan eingebunden sind. Die Abfahrzeiten an den vielen Schulen entsprechend anzupassen, wäre sehr aufwändig. Allen Schülern die kostenlose Nutzung des ÖPNV über den Schulweg hinaus zu bieten, wie es eine weitere Anfrage vorsah, wäre eine freiwillige Leistung des Landkreises für 12.000 Schüler.

Kritik: Rufbus-Hotline ist am Wochenende nicht erreichbar

Die letzte Anfrage des Jugendkreistages hatte bessere Busanbindungen nach 22 Uhr zum Ziel. Zu dieser Uhrzeit werden nur noch die Linien 630 (Lohr-Marktheidenfeld) und 633 (Würzburg-Marktheidenfeld) bedient. Hier verwies Monika Mützel auf das Rufbussystem. Mit 800 Abrufen kam es im Januar allerdings an seine Kapazitätsgrenze.

Richard Ross lobte den Rufbus als tolle Sache, kritisierte aber die Vorbestellung per Telefon über eine Hotline, die am Wochenende nicht erreichbar ist. Ihm sei es schon passiert, dass er den Rufbus angefordert hatte, um sich vom Zug aus München abholen zu lassen. Doch dann hatte dieser Verspätung und er habe keine Möglichkeit gehabt, ihn wieder abzustellen. Er fragte nach einer digitalen Lösung, die auch Geld sparen könnte. Darauf antwortet Monika Mützel, man sei dabei, der Rufbus sei aber kein Taxi.

 
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