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Karlstadt
Leerstand beendet: Laden im ehemaligen Karlstadter Kupsch
Ingrid Warmuth zieht mit ihrem Schreibwarengeschäft und der Postfiliale um in die Hauptstraße. Stadträte lehnen ihren Antrag auf Kurzzeitparkplätze ab.
Ingrid Warmuth richtet den ehemaligen Kupsch-Markt in der oberen Karlstadter Hauptstraße ein. Zunächst führt sie Schreibwaren und die Postfiliale. Später soll noch etwas dazukommen – was, das verrät sie noch nicht offiziell.
Foto: Karheinz Haase | Ingrid Warmuth richtet den ehemaligen Kupsch-Markt in der oberen Karlstadter Hauptstraße ein. Zunächst führt sie Schreibwaren und die Postfiliale.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:49 Uhr

In der oberen Hauptstraße von Karlstadt tut sich was: Ingrid Warmuth verlegt ihr Schreibwarengeschäft mit Postfiliale von der Alten Bahnhofstraße 28 in den ehemaligen Kupsch. Am Dienstag, 2. Juni. ist Eröffnung. Und sie hat vor, noch etwas anderes mit ins Sortiment aufzunehmen. Was genau, darüber will sie offiziell erst dann Auskunft gegen, wenn es in ganz trockenen Tüchern ist.

Seit Dezember 2013 steht der Kupsch leer. Damit fehlt der oberen Hauptstraße ein wichtiger Kundenmagnet. Nach dem Tod von Franz Stockleb im November 2016 schloss im Juli 2017 auch das Turmkaufhaus.  In Stadtratssitzungen wurde die Situation mehr oder weniger ratlos bedauert. Einmal wurde eine Idee vorgestellt, ein Kundenmagnet auf dem Hegewaldgelände südlich außerhalb der Altstadt könnte als "Trittstein" dienen, um Menschen in die obere Hauptstraße zu locken. Sie hätten dafür die Staatsstraße queren müssen. 

350 statt bisher 136 Quadratmeter

In der Alten Bahnhofstraße war Ingrid Warmuth nun acht Jahre lang, nachdem sie zuvor in der Neuen Bahnhofstraße im ehemaligen Indianerladen gestartet war. Das Geschäft in der Alten Bahnhofstraße mit 136 Quadratmetern platzte längst aus allen Nähten. In der Hauptstraße wird sie über 350 Quadratmeter verfügen. Kupsch war Mieter bei mehreren Eigentümern. Der Lebensmittelmarkt reichte bis ins Nachbarhaus. Inzwischen ist die Situation bereinigt. Ingrid Warmuth hat den vorderen Teil, in den sie jetzt einzieht, gekauft.

So sehr Bürgermeister und Stadträte dies begrüßen dürften, lehnten sie in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstag doch einstimmig einen Antrag von Ingrid Warmuth auf die Schaffung von Kurzzeitstellplätzen in der Hauptstraße ab. Die Antragstellerin hatte zusammen mit weiteren 20 Unterzeichnern aus der Karlstadter Geschäftswelt erläutert, solche Kurzzeitparkplätze könnten auch das in Corona-Zeiten etablierte Abholen von Speisen fördern. Zudem hielten sie Kunden in der Innenstadt, die sonst zu den bequemer zu erreichenden Geschäften auf der grünen Wiese führen. Die Parkplätze wären beispielsweise vor der geschlossenen Metzgerei Ehehalt möglich.

Parksuchverkehr soll vermieden werden

Die Stadtverwaltung verweist unter anderem darauf, dass seit der Stadtsanierung vor 25 Jahren in der Hauptstraße nicht mehr geparkt werden darf, dass es rund um die Altstadt unzählige Parkplätze gibt, dass inzwischen mit der Brötchentaste kurzzeitig kostenlos geparkt werden kann und auf den schwierigen Spagat zwischen Wohnen und Einzelhandel in der Altstadt. Kurzzeitparkplätze würden Parksuchverkehr nach sich ziehen.

CSU-Fraktionsvorsitzender Manfred Goldkuhle: "Da könne dann jeder, der reinfährt, sagen: Ich habe einen Parkplatz gesucht." Armin Beck sagte für die Grünen, die Außengastronomie würde damit noch stärker von durchfahrenden Autos beeinträchtigt als bisher schon. Sebastian Kunz von den Freien Wählern bezweifelte, ob eine 15-minütige Parkerlaubnis ein wirklicher Gewinn für den Autofahrer wäre. Stefan Rümmer unterstrich, es sei die richtige Entscheidung gewesen, den Verkehr aus der Hauptstraße zu verbannen. Bürgermeister Michael Hombach sagte, die Arbeitgeber in der Altstadt sollten nach Fertigstellung der neuen Parkplätze im Baggertsweg bei den Fußball- und Tennisplätzen darauf hingewiesen werden, dass ihre Beschäftigten dort parken sollen.

Die Hauptstraße ist verkehrsberuhigter Bereich. Es darf langsam hineingefahren werden, um jemanden ein- oder aussteigen zu lassen oder zum Be- und Entladen – "ohne schuldhafte Verzögerungen", erklärt Verkehrsüberwacher Kai-Uwe Brune. Wer aber länger als drei Minuten stehen bleibt, ohne dass etwas getan wird, parkt verkehrswidrig.    

 
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Kommentare
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  • juergen@musik-dotzauer.de
    Das heißt, auch die Stadtverwaltung und das Landratsamt kommen dann morgens mit dem Fahrrad um die Postfächer zu leeren. Klasse!!!
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  • Blum66
    Ganz schön mutig und optimistisch die Eröffnung. Viel Erfolg.
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  • christian@kreatil.de
    Eine gute Entscheidung des Stadtrats. Autos gibt es schon genug. Parkplätze auch. Stattdessen sollten Fußgänger und Radfahrer mehr Unterstützung erhalten.
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