
Am meisten Sorgen bereiten dem Gesundheitsamt derzeit die Kindertageseinrichtungen, schreibt das Landratsamt Main-Spessart in einer Pressemitteilung. In neun Kitas gibt es derzeit positive Fälle, verteilt über den ganzen Landkreis. Außerdem sind sechs Schulen betroffen. Auch in Betrieben des Landkreises waren vermehrt Fälle aufgetreten. Kindergartenkinder, Schüler, Schul- und Kita-Personal und Mitarbeiter aus den Betrieben trügen das Virus in ihre Familien, so das Landratsamt. Genauso ließen sich auch umgekehrte Infektionswege feststellen, das Virus bewege sich nicht in einer Einbahnstraße.
Über 1000 Kontaktpersonen in Quarantäne
Am Freitag meldete das Landratsamt 30 Neuinfektionen gegenüber dem Vortag, 319 Menschen sind akut erkrankt. Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr haben sich insgesamt 3561 Menschen infiziert, 3056 davon sind inzwischen genesen, 186 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Derzeit werden sieben Menschen stationär behandelt, ein Patient befindet sich auf der Intensivstation. 1025 enge Kontaktpersonen von Infizierten sind in häuslicher Quarantäne.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut dem Robert-Koch-Institut am Freitag bei 133,2 und damit zum achten Mal in Folge über dem für Öffnungen kritischen Wert von 100. Daher findet weiterhin Distanzunterricht statt, mit Ausnahme der Abschlusskassen. Auch Kitas und Spielgruppen bleiben bis auf die Notbetreuung geschlossen.
Hohe Nachfrage nach Tests
Das Infektionsgeschehen sei nach wie vor diffus, heißt es aus dem Landratsamt, und eine ganz wesentliche Rolle spiele dabei auch, wie sich die Menschen im privaten Bereich verhalten. "Wir müssen uns alle immer so verhalten, als ob unser Gegenüber positiv wäre", verdeutlicht Dr. Nicole Eberbach, Leiterin des Gesundheitsamts.
Sehr gut werden derzeit die Testmöglichkeiten im Landkreis angenommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts, und die Schnelltestangebote im Landkreis werden nach und nach ausgebaut. Die überwiegende Anzahl der Hausärzte bietet hier seit vergangener Woche schon kostenlose Schnelltests für ihre Patienten an.
Testzentrum in der Scherenberghalle öffnet Dienstag
Am kommenden Dienstag eröffnet die neue Außenstelle des Testzentrums Main-Spessart in der Scherenberghalle in Gemünden. Im Gegensatz zum Testzentrum Marktheidenfeld erfolgt die Testung hier nicht im PKW, sondern wird im Gebäude selbst vorgenommen. Ein Besuch ohne PKW ist also hier – im Gegensatz zum Testzentrum Marktheidenfeld - möglich. Getestet wird hier dienstags, donnerstags und samstags von 11 bis 19 Uhr. Neben den bereits vom Testzentrum in Marktheidenfeld bekannten PCR-Tests werden dort auch Schnelltests angeboten. Termine für das Testzentrum in Gemünden können unter www.vitolus.de/msp gebucht werden.
Die Marien-Apotheke in Lohr, die Mohren-Apotheke in Karlstadt und neu auch die Stadtapotheke in Gemünden halten inzwischen ebenfalls das kostenlose Angebot vor. Testungen finden in Gemünden von Montag bis Freitag jeweils von 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr in separaten Räumen statt. Eine vorherige Terminvereinbarung ist erforderlich unter Tel.: (09351) 86 66. Für Kinder stehen spezielle Tests zur Verfügung. Direkt nach der Testung kann man die Apotheke wieder verlassen, denn das Ergebnis wird telefonisch oder per E-Mail mitgeteilt.
Die Apotheken können ein Zertifikat über das Testergebnis ausstellen, das als offizieller Nachweis dient. Wer getestet werden möchte, muss symptomfrei sein und einen gültigen Ausweis vorlegen können. Zutritt zu den Testräumen ist nur mit FFP2-Maske möglich. "Wir hoffen, dass weitere Apotheken im Landkreis dem positiven Beispiel folgen und ebenfalls Schnelltests anbieten. Je besser wir in der Fläche aufgestellt sind, desto mehr Menschen werden sich dann hoffentlich auch einem Test unterziehen", so Landrätin Sabine Sitter.
Schnelltests für Schulen und Kitas
Schulen und Kitas wurden vom Landkreis bereits vorletzte Woche mit rund 25 000 Schnelltests versorgt, um ihr Personal testen zu können. Zudem erhielten sowohl Schulen und Kindertageseinrichtungen als auch Busunternehmen kostenlose Schulungen im Umgang mit den Tests durch das BRK. "Die Bereitschaft hier mitzumachen, ist sehr groß. Viele Schulungen waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht", so BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Schlott.
Anfang dieser Woche wurden die von der Staatsregierung angekündigten Antigen-Selbsttests geliefert. Diese werden den Schülern der Abschlussklassen, dem Schulpersonal und dem Kitapersonal noch in dieser Woche zur Verfügung gestellt. Insgesamt werden vorerst circa 26 000 Laientests an diese Einrichtungen verteilt. Durch das erste Kontingent soll die verbleibende Zeit bis zu den Osterferien zur schrittweisen Einführung der Selbsttests im Schul- und Kitabetrieb genutzt werden, sodass nach den Osterferien insbesondere bei den Schülern die Durchführung der Selbsttests im Unterrichtsalltag fest integriert werden kann.
Impfungen stocken
Bislang wurden im Landkreis 15 363 Impfungen (Stand: 17. März) vorgenommen, davon 10 689 Erst- und 4 674 Zweitimpfungen. Der in dieser Woche vorübergehend verhängte Impfstopp für den Impfstoff von Astrazeneca seitens der Bundesregierung wird auch im Impfzentrum in Lohr zu deutlichen Verzögerungen führen. Die Impfungen mit den Impfstoffen von BioNTech und Moderna laufen unabhängig davon weiter
Oder aber auch im Versammlungsraum einer Lohrer Glaubensgemeinschaft?