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Hofstetten
Kurioses Fahrzeug: Eine Hofstettenerin fährt einen umgebauten Fiat 500, der als Dreirad gilt
Seit sie 16 ist, fährt Zoe Fasel alleine Auto, allerdings ein besonderes: Die Hinterachse ist umgebaut. Der jetzt dreirädrige "Ellenator" ist ein echter Hingucker. Allerdings ist die Leistung gedrosselt.
Zoe Fasel aus Hofstetten mit ihrem Dreirad, das sich Ellenator nennt.
Foto: Björn Kohlhepp | Zoe Fasel aus Hofstetten mit ihrem Dreirad, das sich Ellenator nennt.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.07.2023 05:09 Uhr

Schon seit sie 16 ist, fährt Zoe Fasel alleine Auto. Das ist möglich, weil ihr "Auto" kein gewöhnliches, sondern ein zu einem Dreirad umgebauter Fiat 500 ist. Dadurch und durch eine Drosselung der Leistung darf sie das umgebaute Fahrzeug, von seinem Schöpfer "Ellenator" genannt, mit einem Mopedführerschein fahren. Für die jetzt 17-Jährige, die gerade ihr Abitur gemacht hat, bedeutet das Auto ein Stück Freiheit. "Wenn man sich mit Freunden treffen will, muss man nicht mehr fragen, wer einen fahren kann." Ihre Mutter Claudia sagt: "Sie ist überall hingekommen, wenn sie abends wohin wollte."

Das Fahrzeug sieht von vorne wie ein normaler Fiat 500 aus, aber von der Seite und von hinten sehr ungewöhnlich – und zieht deshalb Blicke auf sich. Die 17-Jährige berichtet, dass ihr Auto oft fotografiert werde, wenn es irgendwo stehe. Mutter Claudia Fasel erzählt, dass jemand ihrer Tochter sogar einmal bis in den Hof nachgefahren sei, um sich das Gefährt genauer anzuschauen.

"Wenn man sich mit Freunden treffen will, muss man nicht mehr fragen, wer einen fahren kann."
Zoe Fasel über ihren Ellenator

Weil die Busverbindung von Hofstetten nach Gemünden außerhalb des normalen Schulbeginns und -endes, etwa wenn der Unterricht erst zur 3. Stunde beginnt, schlecht sei, habe sie überlegt einen Mopedführerschein zu machen oder ein 45-km/h-Autochen anzuschaffen, erzählt Zoe Fasel. Bei letzterem, so fürchtete sie, wäre sie aber eine große Behinderung des Autoverkehrs gewesen. Über einen Klassenkameraden, der bereits ein zu einem Dreirad umgebautes Auto fuhr, sei sie auf die Idee mit dem "Ellenator" gekommen, für den ein 125er-Führerschein (A1) reiche. Claudia Fasel erzählt, dass sie aber zuerst einmal beim Landratsamt angerufen habe, ob das wirklich stimme.

Von vorne schaut das Auto, bis auf das geänderte Emblem, wie ein normaler Fiat 500 aus.
Foto: Björn Kohlhepp | Von vorne schaut das Auto, bis auf das geänderte Emblem, wie ein normaler Fiat 500 aus.

Sie finde es auch weiterhin überraschend, dass ihre Tochter das Gefährt, das sich wie ein normales Auto mit Schaltgetriebe fahre, alleine mit einem Mopedführerschein hätte fahren dürfen. Vom Hersteller habe die damals 16-Jährige immerhin einen Gutschein für ein paar Autofahrstunden bekommen und auch mit ihren Eltern etwas geübt. "Da lernt sie schon das Autofahren", hätten die sich gedacht. Und die Eltern haben sich das Mitfahren beim begleiteten Fahren, das ab 17 möglich ist, erspart. Ihr Mann habe das Auto vom Hersteller im Ostallgäu, der das Umbauprinzip 2014 zum Patent anmeldete, ganz normal über die Autobahn nach Hofstetten geholt, berichtet Claudia Fasel.

Zoe Fasel erzählt, dass sie mit dem Auto, in das vier Personen passen, auch mal nach Würzburg ins Kino oder zu Arztterminen gefahren sei. Für die Eltern war ein Argument, dass sie so nicht so stark dem Wetter ausgesetzt ist wie auf einem Roller oder einem Moped. "Mir war wichtig, sie ist im Trockenen", sagt die Mutter.

2013 wurde die Führerscheinklasse A1 um Dreiräder erweitert

Das Auto hat eine Leistung von 14 kW/19 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern. Seit Januar 2013 reicht für dreirädrige Fahrzeuge mit maximal 15 kW die Führerscheinklasse A1, mit der sie ab 16 gefahren werden dürfen. Den Zollberg hinauf zur Verwandtschaft in Burgsinn fahre man damit halt nur 40, sagt Claudia Fasel, aber ansonsten reichten die PS.

Die Seitenansicht hat das Potenzial, den einen oder anderen stutzen zu lassen.
Foto: Björn Kohlhepp | Die Seitenansicht hat das Potenzial, den einen oder anderen stutzen zu lassen.

Bei einem Ausweichtest des ADAC neigte der zum "Ellenator" umgebaute Fiat zum Kippen, schnelle Kurvenfahrten sind deshalb laut dem Automobilclub zu vermeiden. Angst, mit dem Fahrzeug umzukippen, hatte sie nie, sagt die 17-Jährige. Der Reifenwechsel ist aufgrund der dann bestehenden Kippgefahr aber nicht so einfach möglich, dazu brauche es auf jeden Fall eine Hebebühne. Das Gefährt gilt zwar als Dreirad, hat aber vier normale Räder. Nur stehen die hinteren beiden so eng beieinander, dass das Auto als Dreirad gilt. Weil die Räder hinten mittig unter dem Kofferraum angebracht sind, ist darin etwas weniger Platz.

Hofstettenerin will demnächst einen normalen Autoführerschein machen

Das umgebaute Auto sei teurer gewesen als ein normaler Fiat 500, weil ja noch der Umbau oben drauf kam, erzählt die Mutter. Auf der Internetseite des Herstellers gibt es die umgebauten Fahrzeuge ab rund 25.000 Euro. Der Hersteller, so Mutter Claudia, habe aber Interesse, es zurückzukaufen, wenn ihre Tochter es nicht mehr brauche. Die hat vor, demnächst ihren Autoführerschein zu machen und dann voraussichtlich auf ein normales Auto zu wechseln, wenn sie 18 ist. Vielleicht erspart sie sich dabei die Kosten für ein paar Fahrstunden. Fahren könne sie jetzt ja schon, nur ihre Pflichtstunden müsse sie für den Autoführerschein auf jeden Fall machen.

 
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  • ba.stark@web.de
    Zumindest hier hat die Umerziehung der Jugend hin zum Lastenfahrrad eindeutig versagt.
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  • d.temming@gmx.de
    Der seltsame Stuhl hat die Ästhetik von irgendwas zwischen Fiat Multipla und Chrysler PT Cruiser.
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  • helgas
    Die Mainpost findet für jeden Lokalteil ein Mädchen mit so einem Teil... Im Bad Kissinger Teil gab es auch schon mal einen ganzseitigen Artikel darüber...
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  • d.temming@gmx.de
    Im Fachjargon auch als "Sommerloch" bekannt.
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  • stefan.behringer@web.de
    In Fladungen fährt auch so ein Ding.
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  • Siller10412210
    Früher fuhr man Moped, wurde nass und hat sich es überlebt.
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  • rouven.laroesch@gmail.com
    Heute macht man 25000€ locker....scheint kein Problem zu sein.
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  • th.faust@gmx.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • th.faust@gmx.de
    Und dabei geht es uns ja sooooo schlecht, jammer jammer.
    Der Deutsche jammert halt gern.
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  • th.faust@gmx.de
    Früher war hat alles besser. Nicht.
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  • christian@kreatil.de
    @Siller10412210: Fahren Sie mal heute auf der B27 mit dem Moped. Viel Spaß dabei.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Was soll der Beitrag? Das ganze ist doch mittlerweile ein alter Hut.
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  • marcokohlhepp@gmx.de
    Herr Nogel , nicht für jeden. Deshalb danke für diesen Artikel!
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  • th.faust@gmx.de
    Es mag verrückt sein, aber es kommen jeden Tag neue Menschen auf diesem geschundenen Planeten auf die Welt, die nicht Ihr bisher gesammeltes Wissen in sich vereinen.
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  • berndschebler@mail.de
    Sowas ist nur ein Verkehrshindernis!
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  • sabbel
    Da fragt sich der Logiker, weshalb man so ein Auto erst aufwendig umbauen muss, um 16 Jährige mit gedrosselten Kleinwagen fahren zu lassen.
    Schließlich wäre der originale Fiat 500 mit entsprechender Leistungsbegrenzung bedeutend billiger, mit mehr Fahrsicherheit.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Sie haben zu 100% Recht. Mit einem originalen Fiat 500 war ich 2000 km auf Teneriffa unterwegs. Den kann man nicht umkippen.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Hat was von einer Schubkarre.🤭
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    @PKD: Häh, PKD verstehe ich nicht......... Sie erfinden das Führerscheinrecht neu....... Ich finde das genial, zumal man später auch in der Haftpflichtversicherung sparen kann und nicht mit 100 % Prozent und mehr einsteigt.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn man unbedingt ein nicht sicheres Fahrzeug fahren will um paar Euro zu sparen ist das sicher genial. Allerdings muss man vor dem Sparen einige tausend Euro in den fragwürdigen Umbau investieren.
    Zu verdanken haben wir das den Briten. Die wollten das unbedingt im EU-Führerscheinrecht haben.
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