Die Küche des geplanten Zentralklinikums in Lohr soll nicht nur Patientinnen und Patienten bekochen. Klinikreferent René Bostelaar erklärte im Werkausschuss des Kreistags, die Küche solle in Zukunft ein "Wirtschaftszweig" des Klinikums werden – das heißt, die Küchenmannschaft dort soll für Kitas, Schulen und Seniorenheime im ganzen Landkreis kochen. Als das Gebäude 2019 geplant wurde, stand das aber noch nicht fest.
Bisher wird im Klinikum frisch gekocht, das Essen dann warm gehalten und nach und nach an die Patienten verteilt. Dieses System benötigt viel Platz und viel Personal und ist deshalb aus Sicht von Levi Hoffmann, der beim Klinikum Main-Spessart unter anderem für die Gastronomie verantwortlich ist, nicht mehr zeitgemäß.
Die Küche im Neubau wurde aber nach diesem Prinzip geplant, mit knapp 800 Quadratmetern plus Spülküche. Sinnvoller wäre, so Hoffmann, eine Küche, in der das Essen zubereitet und auf minus drei Grad Celsius heruntergekühlt. So könnte man das Essen mehrere Tage lagern, gut an externe Kunden ausliefern und es bräuchte weniger Platz. "In einer solchen Cook-and-Chill-Küche kann man theoretisch 24 Stunden am Tag kochen", erklärte Levi.
Von der Laderampe in die Küche sind es 90 Meter
Auf der vorgesehenen Fläche im Neubau ließe sich auch eine solche "zeitgemäße" Küche mit Kühl-Funktion einrichten. Hoffmann und Bostelaar schlugen jedoch noch eine weitere Variante vor, nämlich den Bau einer externen Großküche für den ganzen Landkreis, aus der dann noch mehr externe Einrichtungen bedient werden könnten. Diese Küche, die von einer eigenen Service-Gmbh betrieben würde, käme auf die sprichwörtliche Grüne Wiese. Diese Wiese soll sich auf dem Gelände des neuen Baumhofquartiers in Marktheidenfeld finden, so der Gedanke von Bostelaar und Hoffmann.
Als Argument für diese Lösung führte Bostelaar ins Feld, dass Küche und Anlieferung im geplanten Zentralklinikum an entgegengesetzten Seiten des Gebäudes sind. Das heißt, Lebensmittel und fertiges Essen müssen quer durch das Gebäude getragen werden, eine Strecke von 90 Metern einfach. Ein Planungsfehler, wie Hoffmann einräumte.
Eine Großküche in Marktheidenfeld würde bedeuten, dass im Zentralklinikum nur eine "Regenerationsküche" gebraucht würde, in der auf weniger Quadratmetern und mit weniger Personal das Essen wieder erwärmt wird. Externe Großküche und Zentralklinikum müssten dann gleichzeitig fertig sein und in Betrieb gehen – sonst könnte man die Patienten im Klinikum nicht verpflegen. Kosten einer Großküche in Marktheidenfeld: 12 Millionen Euro, so die erste Schätzung von Hoffmann.
Küche bleibt im Zentralklinikum
Nach einigen Nachfragen der Kreisrätinnen und Kreisräte stellte sich jedoch heraus: Der Planungsfehler, der die 90 Meter Transportweg im Gebäude verursacht, wäre zu lösen, in dem man eine Seitentür der Küche vergrößert. Von dort könnte dann fertiges Essen in Kleintransporter geladen werden. Und: Bekäme das Zentralklinikum nur eine kleine Küche zum Speisenerwärmen, stünde ein Raum von circa 600 Quadratmetern im Keller des Klinikums einfach leer.
Viele der anwesenden Kreisrätinnen und Kreisräte sprachen sich daher gegen eine Großküche in Marktheidenfeld und für die Küche mit Kühlfunktion im Zentralklinikum aus. "Ich brauche kein zusätzliches Gebäude, wenn man die Anbindung verbessern kann und dann keinen leerstehenden Raum hat", sagte Gerhard Kraft (Grüne). Für die Küche im Zentralklinikum und damit gegen die Großküche in Marktheidenfeld stimmten alle Ausschussmitglieder mit Ausnahme von Christian Menig (UGM), Kurt Schreck (AfM) und Landrätin Sabine Sitter (CSU). Laut Sitzungsvorlage wird die Kühl-Küche wohl mehr kosten als die bisher vorgesehene Küche, die mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt war.
Höhere Folgekosten könnten so bestimmt auch vermieden werden.
Und.....wo ist der streckenunterschied beim Umplanen, der Weg auf Station ist doch fast der gleiche.......hmmmm....leckeres Mikrowellenfutter.....genau was wir wollen für unser Steuergeld. Achso...die Bevölkerung wird ja nicht gefragt....wie immer.....ganz vergessen.
Warum haben wir in einer Klinik keine Zeit dann zu kochen wenn es gebraucht wird und dort zu kochen wo es gebraucht wird mit guten und frischen Lebensmitteln aus der Region? Mit einem Koch und Ernährungsberatungsteam, das sich auf die Patienten einstellt und auch mal ans Krankenbett kommt. Gesundheit ist mehr als Operationen und Medikamente -zu Gesundheit gehört auch gute, täglich frisch- und mit Liebe zubereitete Kost.
Aber leider geht es nicht um Essen, sondern um Kohle.
stundenlang diskutiert wird , dann kann einem nur noch Angst und Bange werden .
Da gab es doch Architekten und Planer und einen Klinikreferenten + Werksauschuss und dann sind die einfachsten logistischten Dinge nur im Kreistag zu klären .