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Marktheidenfeld
KRE Group kauft Lermann-Areal: Das Ende einer Ära in Marktheidenfeld
Die KRE Group hat nun auch offiziell das Udo Lermann-Areal gekauft. Die Entscheidung war eigentlich bereits im Dezember erwartet worden. Wie wird es nun weiter gehen?
Das Einkaufszentrum Udo Lermann in Marktheidenfeld Anfang der 1970er Jahre
Foto: Helmut Viering | Das Einkaufszentrum Udo Lermann in Marktheidenfeld Anfang der 1970er Jahre
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Die Bamberger Immobilienentwickler der KRE Group haben das ehemalige Udo Lermann-Areal in Marktheidenfeld gekauft. Die Entscheidung war eigentlich bereits für Dezember vergangenen Jahres angekündigt gewesen. Die Gruppe hatte sich dennoch Zeit gelassen. Nun könne endlich mit der weiteren Entwicklung des Projektes begonnen werden, informiert die KRE Group die Redaktion. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. 

Warum sich die Entscheidung verzögerte und welche Auswirkungen der Verkauf des ebenfalls von der KRE Group entwickelten Rechtenbach-Quartiers in Lohr hatte, wollte die Gruppe auf Nachfrage nicht beantworten. Aber: Trotz der Verzögerung könnte der ursprünglich anvisierte Termin der Fertigstellung im Jahr 2024 vielleicht noch zu halten sein. Dies hängt davon ab, wie schnell der weitere Prozess verläuft. Der nächste Schritt sein nun, Baurecht zu schaffen, sagt Jörg Steinhäuser, Pressesprecher der KRE Group.

Bürgermeister Thomas Stamm freut sich, endlich mit der gemeinsamen Entwicklung des Areals beginnen zu können. Er sieht in dem Projekt eine Chance für die Innenstadt, aus städtebaulicher und auch wieder aus wirtschaftlicher Sicht. "Langfristig könnten Segmente, die Lermann bedient hat, vielleicht wieder in die Innenstadt wandern", so Stamm. 

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Was auf dem ehemaligen Udo Lermann Areal entstehen soll

13 850 Quadratmeter ist ehemalige Udo Lermann-Areal groß. Es umfasst neben dem markanten Kaufhaus noch die Gebäude dahinter (wo sich unter anderem gerade noch der Fahrrad- und der Elektromarkt von Udo Lermann befinden) und ein kleineres Grundstück auf der anderen Seite der Ludwigstraße. 

Nach ersten Plänen, die sich im weiteren Verlauf noch ändern können, sollen im ehemaligen Kaufhaus Seniorenwohnungen entstehen. Bis auf das Kaufhaus wird alles abgerissen und neu bebaut. Es sollen eine Tiefgarage, Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoss (Stand heute: ein Lebensmittelhändler, eine Drogerie und der Udo-Lermann-Fahrradmarkt) und darüber normale Wohnungen gebaut werden. Das Grundstück auf der anderen Seite der Ludwigstraße soll zu einem Parkplatz werden.

Steinhäuser dazu: "Wir wollen nichts anderes machen, als das was wir können: Seniorenwohnen, Wohnen und Einkaufen zu kombinieren. Gemeinsam mit den Behörden, Bürgern und Stadträten schauen wir jetzt, wie sich das am besten umsetzen lässt." 

Udo Lermann: Das Ende einer Ära

Die Welt war gerade noch schwarz-weiß, als Udo Lermann Main-Spessarts größtes Kaufhaus eröffnete. Vier Stockwerke, auf denen es so ziemlich alles zu kaufen gab. Es soll Familien geben, die beinahe ihre ganze Einrichtung von dort haben. Vor der Haustür, hinter der Haustür. Überall Udo Lermann. Noch immer wird Marktheidenfeld von den zehn blau leuchtenden Buchstaben überragt.

"Das kam mir als Kind riesengroß und paradiesisch vor."
Eine Lermann-Kundin

Dass die Elektromärkte von Udo Lermann nun schließen, dass das gesamte Areal nun verkauft ist, dass die blauen Buchstaben bald weg sein könnten, ist nichts weniger als das Ende einer Ära. Udo Lermann sei ein Anziehungspunkt vieler Marktheidenfelder und darüber hinaus gewesen, erinnert sich Thomas Stamm.

Seit es vor fast 50 Jahren eröffnete, genauer am 4. Oktober 1971, war das Kaufhaus so etwas wie eine eigene Innenstadt in der Innenstadt. Als das Kaufhaus schloss, beschrieb es eine langjährige Kundin in der Main-Post so: "Das kam mir als Kind riesengroß und paradiesisch vor." Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, was es damals alles gegeben haben soll. Fahrräder, Mofas, Mopeds und Kfz-Zubehör – und das nur im Untergeschoss. Im Erdgeschoss gab es Haushaltswaren und Geschenkartikel, im ersten Obergeschoss Möbel, Elektrogeräte, Lampen, ein Studio mit 55 Fernsehern. Im Stockwerk darüber lag die Sanitärausstellung und es gab ein Küchenstudio.

Thomas Stamm dazu: "Ich erinnere mich noch, wie ich als Jugendlicher durch die Schallplatten- und CD-Abteilung gestreift bin. Und als Sportler – da war Udo Lermann auch ein Einkaufserlebnis." 

Eine Visitenkarte unserer Zeit

Am Tag der Einweihung des Kaufhauses vor 50 Jahren kam ein Senator der Handwerkskammer Unterfranken ins Schwärmen. Er sagte: "Das neue Geschäftshaus der Firma Udo Lermann stellt eine Visitenkarte unserer Zeit und darüber hinaus der Zeiten, die noch kommen werden, dar."

Im Kern hatte er damit recht. Denn wie auch immer das neu bebaute Areal und das restaurierte Kaufhaus in wenigen Jahren aussehen werden: es wird weiter eine Visitenkarte unserer Zeit darstellen. Dass die KRE Group das Areal gekauft hat, ist also nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch der Beginn einer neuen. Und Udo Lermann hat dazu den Grundstein gelegt. 

Das ist die KRE Group

Die KRE Group mit Sitz in Bamberg beschäftigt über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 2005 gegründet und ist auf Investment und Management im Bereich Lebensmitteleinzelhandel spezialisiert, sowie auf innovative Projektentwicklung mit maßgeschneidertem Mietermix in Quartierslagen. Die KRE Group expandiert weiter und investiert deutschlandweit in nachhaltigen Lagen in Einzelhandels-, Wohn- und Mixed-Use Immobilien sowie in Projektentwicklungen und Hotels.
Quelle: KRE Group
 
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Kommentare
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  • ammi187@gmail.com
    Die Immobilienheuschrecken fallen über Marktheidenfeld her. Na hoffen wir mal dass der Stadtrat hier einem intelligenten Konzept zustimmt.
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  • Hindenburg
    So toll die Gewerbeflächen ringsum, so traurig und trostlos die Innenstadt.
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  • henner59
    Ein gutes gelingen, in der Hoffnung für jeden Bezahlbar.
    Udo Lehrmann, einfach einzigartig.
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  • Franzjosef
    Den Kasten abreissen, und was Normales hinbauen, oder will das der Historische Verein erhalten. Sowas hätte nie gebaut werden dürfen. Da war doch mal die AOK in einen Sandsteingebäude.
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  • Franken48
    Herr Bürgermeister Stamm, träumen Sie vom Weihnachtsmann. Belebung der Innenstadt, da kann ich nur laut Lachen.
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