Die Idee, hinter die Kulissen einer anderen Religionsgemeinschaft zu blicken, finde ich persönlich wunderbar. Dass die beiden muslimischen Gemeinden, die es bereits seit Jahren gibt, sich ein Programm für das Karlstadter Publikum ausgedacht haben, um Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen zu präsentieren, ist deshalb in erster Linie ein Geschenk. Eine Tür, die sich öffnet. Obwohl sie besonders in Karlstadt nicht zu war: Schon an anderen Märkten waren die Moscheen mit Ständen vertreten, es gab sogar wortwörtlich Tage der offenen Tür in den Moscheen.
Nach unseren Informationen kommen viele negative Reaktionen auf die Präsentation am Andreasmarkt von außerhalb und nicht aus dem Karlstadter Raum. Dabei geht es um die Menschen hier: Um diejenigen, die sich das Programm vor Monaten ausgedacht haben. Um die Gemeinden, die zum Teil wochenlang geprobt und organisiert haben. Ich wünsche mir, dass die Beteiligten aus dem Stadtmarketing und aus den Moscheegemeinden ihre Arbeit nicht als "umsonst" oder als "besser hätten wir es nicht gemacht" wahrnehmen müssen. Und ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen der Stadt und der Gemeinden sich nicht verunsichern lassen und sich auch in Zukunft dafür entscheiden, Türen zu öffnen, um dahinter Gemeinsamkeiten zu entdecken.
