
Um Haaresbreite wäre es das gewesen für die Aschenrother Feuerwehr. "Das haben wir glücklicherweise abgewendet", sagte Bürgermeister Jürgen Lippert am Montag in der Sitzung des Gemündener Haupt-, Finanz- und Personalausschusses. Nachdem vergangenes Jahr der Kommandant weggezogen war und sich zunächst kein Nachfolger gefunden hatte, hat der Stadtrat im Mai den bis dahin stellvertretenden Kommandanten Matthias Köhler zum Notkommandanten bestellt.
Im Februar dann wurde auf einer internen Dienstversammlung der aktiven Feuerwehrler aus Aschenroth und Neutzenbrunn Köhler zum regulären Kommandanten und Hubert Fröhlich zu seinem Stellvertreter gewählt. Am Montag bestätigten die Mitglieder des Ausschusses das neue Kommandantenduo. Somit kann die Feuerwehr Aschenroth, die heuer 150 Jahre alt wird, ihr Jubiläum feiern. Das geschehe womöglich im Herbst, sagte Lippert.

Lippert erläuterte, dass die Stadt verantwortlich für die Freiwilligen Feuerwehren sei. Deshalb habe es auch vor und nach der Bestellung des Notkommandanten Gespräche gegeben, wie es weitergehen könnte. Die aktiven Feuerwehrleute machten sich darüber Gedanken. "Es muss ja auch eine Mannschaft da sein, die hinter der Führung steht und in der Lage ist, den aktiven Feuerwehrdienst zu leisten", so Lippert. Glücklicherweise habe sich Köhler, der im Nachbarort Neutzenbrunn wohnt, bereiterklärt, den Posten als Kommandant zu übernehmen. Außerdem fand sich Gruppenführer Hubert Fröhlich aus Aschenroth als stellvertretender Kommandant. Beide wurden einstimmig für sechs Jahre bestätigt. "Gut, dass die ihre 150 Jahre mit einer aktiven Wehr feiern können", befand Lippert.
Feuerwehr Aschenroth verteilt sich auf Aschenroth und das größere Neutzenbrunn
"Heutzutage", fand Wolfgang Remelka (BfB), "kann man Menschen nicht genug danken, die ein Ehrenamt übernehmen." Auf Nachfrage von Ferdinand Heilgenthal (SPD) erklärte Lippert, dass die Feuerwehr die Feuerwehr Aschenroth sei, obwohl Neutzenbrunn mehr Einwohner habe, aber für Aschenroth und Neutzenbrunn zuständig sei. In beiden Orten gebe es eine gewisse Ausstattung an Feuerwehr-Materialien, die Aktiven verteilen sich auf beide Orte, in beiden Orten gebe es derzeit ein Feuerwehrfahrzeug. Derzeit stehe in Neutzenbrunn der Bus aus Aschenroth, während in Aschenroth selbst ein ehemaliges Fahrzeug einer anderen Wehr stehe. Jetzt, wo es wieder eine reguläre Führung gibt, könnte es zu Änderungen bei den Fahrzeugen kommen.

Nach Lipperts Kenntnisstand hat die Feuerwehr 23 bis 25 aktive Wehrleute. "Das ist für eine so kleine Ortschaft eine ordentliche Zahl", meinte Lippert. Es sei generell gut, wenn die kleinen Feuerwehren erhalten bleiben, weil die nicht nur als erste am Einsatzort sein könnten, sondern sich auch vor Ort auskennen. "Eine Feuerwehr schafft auch Identität für die Dorfgemeinschaft", pflichtete ihm Stadtrat Heilgenthal bei. Örtliche Feuerwehrleute wüssten bei einem Einsatz, "dass der Stall hinten noch einen Eingang hat".
Großeinsatz vor knapp zehn Jahren in Aschenroth
Dass es gut ist, dass es die Feuerwehr Aschenroth erhalten bleibt, unterstrich Lippert mit Verweis auf den Brand eines Rinderstalls in Aschenroth im August 2015, vermutlich ausgelöst durch einen Blitzschlag. Es gebe in Neutzenbrunn und Aschenroth zwei Vereine, den Feuerwehrverein und den Obst- und Gartenbauverein. Diese seien wichtig für die Gemeinschaft vor Ort und würden etwa Feste organisieren. "Diese Strukturen sollen erhalten bleiben", so Lippert.