Durch die Schulstreiks von Fridays-for-Future war der Klimaschutz plötzlich in aller Munde. Kritiker der Jugend behaupteten aber oft, dass sie Schülerinnen und Schüler nur demonstrieren und ansonsten überhaupt nichts für das Klima tun, sagt Jochen Arnold, Lehrer am Balthasar-Neumann-Gymnasium. Doch an der Arbeit in seinem Projektseminar zum Thema Klimaschutz sehe man gut, dass die Schüler durchaus etwas unternehmen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Ziel des Projekts ist es, einen Wasserspender für das Gymnasium anzuschaffen – nur fehlt es bisher noch am nötigen Geld.
Noch nicht genug Geld für Wasserspender
Arnold hatte seinem Seminar lediglich vorgegeben, sich zu überlegen, wie es den Klimaschutz fördern könnte. Die Idee mit dem Wasserspender kam dann aus der Klasse. "Plastik ist ein großes Problem", sagt Schülerin Johanna Höflich. Deshalb sollen sich ihre Mitschüler und Lehrkräfte nicht ständig neue Plastikflaschen kaufen müssen. Stattdessen sollen sie ihre Flaschen zukünftig auffüllen können und damit auch Plastik einsparen.
Die Anschaffung des Wasserspenders stellte die Schüler aber vor einige Herausforderungen. So mussten sie zum Beispiel mit dem Landratsamt klären, ob sie diesen überhaupt aufstellen dürfen und inwiefern es möglich wäre, neue Leitungen zu verlegen. Außerdem organisierten die Schüler einen Experten-Vortrag zum Thema Klimaschutz. Dabei sammelten sie auch Geld für ihr Anliegen.
Mit "Crowdfundig" wollen Schüler 1500 Euro sammeln
Günstig ist so ein Wasserspender nämlich nicht. Projektteilnehmerin Theresa Wolf rechnet vor: Für den Wasserspender allein brauche man rund 3000 Euro. Dazu kommen etwa 400 Euro, um diesen anzuschließen – und dann sind da noch langfristige Kosten für Wartung und Kohlensäure-Kapseln mehrere 100 Euro. "Das Hauptproblem sind die laufenden Kosten", sagt Wolf, die sich auch privat für den Umweltschutz engagiert und sich deshalb gerne für dieses Seminar entschieden hat.
Seminarleiter Jochen Arnold ist rückblickend stolz auf das, was seine Schüler erreicht haben: "Das war schon eine außergewöhnliche große Summe, die die Schüler da sammeln mussten." Mit nur einem Anschreiben lasse sich kein Sponsor gewinnen, die Schüler hätten lernen müssen, immer wieder nachzufragen.
Mittlerweile steht der Wasserspender und ist fester Teil der Aula geworden. Laut Jochen Arnold wird das Angebot gerne angenommen. "Meine Schüler bitten oft auch in kurzen Pausen darum, sich Wasser holen zu dürfen."
Ein Mal am Tag muss der Wasserspender durchgespült werden, das übernehmen aktuell noch die Zwölftklässler. Im neuen Schuljahr sollen die Teilnehmer am nächsten P-Seminar diese Aufgabe erben. Und auch die Finanzierung ist für die nächste Zeit gesichert: "Als wir das Geld für die Anschaffungskosten durch eine großzügige Spende beisammen hatten, hat sich das Fundraising-Team noch weiter bemüht", erzählt Arnold. Das übrige Geld reicht für die laufenden Kosten in den nächsten zwei Jahren.