
Fest in Kinderhand war am Freitagabend die Mehrzweckhalle in Karbach bei der fünften Kinderfaschingssitzung der DJK. Knapp vier Stunden lang bot der Nachwuchs ein äußerst unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm, das für die Gäste in der voll besetzten Halle Sketche, Büttenreden und Tanzvorführungen in großer Vielfalt bereithielt.
Kaum hatten die zwölfjährige Klara Stegerwald und der 13-jährige Benno Pollak das Publikum begrüßt, tauchten mit Paul März und Linus Stegerwald zwei "Schecke-Fluencer" auf der Jagd nach Promis auf. Mit dem Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab (CSU) machten sie prompt einen "Mega-Promi" in der ersten Reihe aus und baten ihn für ein Selfie auf die Bühne.
Polit-Prominenz trifft auf Schecke-Fluencer
Wenig später erspähten sie neben ihrem Bürgermeister Bertram Werrlein "noch so einen coolen Typen". "Der hängt doch an jeder zweiten Dorflampe", meinte Linus Stegerwald mit Blick auf Alexander Hoffmann (CSU), worauf Paul März ihn belehrte, dass der eigentlich im Deutschen Bundestag und jetzt hier "bei uns in Karwi" sitzt. So hatten die beiden Zehnjährigen mit Hoffmann, Landrätin Sabine Sitter und Bürgermeister Werrlein prompt die restlichen Polit-Promis vor der Linse.

Als Power-Girl begab sich anschließend Maja Bauer in der Bütt auf die Suche nach ihrem Traumprinzen. Wie die 13-Jährige treffend feststellte, ändern sich die Geschmäcker. "Als ich klein war, war Papa mein Traummann, was ich heute nicht mehr verstehen kann", meinte sie angesichts nachlassender Haarpracht und zog nach erfolgloser Suche das Resümee: "Barbie-Puppen sind auch noch okay."
Von seinen Erfahrungen aus der Tanzstunde berichtete Toni Engelhard. Auch er hatte bei seinem ersten Auftritt in der Bütt schnell die Lacher auf seiner Seite, wusste er sich doch mit Stahlkappen-Schuhen und muffig riechendem Handkäse gegen die unangenehmen Tanzpartnerinnen zu wehren.
Emma Hörschlein und Julia Seemann (beide zehn Jahre alt) setzten anschließend alles daran, als "Schecke-Fluencerinnen" die beiden Jungs zu übertrumpfen. Mit Stefan Endrich, Karl Ziegler und Sven Penirschke entdeckten sie drei DJK-Funktionäre im Publikum und baten diese für ein Selfie auf die Bühne. "Ortsvereine sind mindestens genauso wichtig wie Politiker", stellten die beiden übereinstimmend fest und erhielten vom Publikum begeisterten Applaus.

Eine extra laute Applaus-Rakete forderten Klara Stegerwald und Benno Pollak nach dem Auftritt von Paul März, der wie im Vorjahr aus seinem Leben als gestresster Schüler erzählte. Mit perfekter Mimik und Gestik berichtete der Zehnjährige von seinem Versuch, etwas gegen den Lehrermangel zu unternehmen. Nämlich durch eine geringere Anzahl an Schülern. "Ich habe meinen Eltern vorgeschlagen, ein paar Wochen nicht in die Schule zu gehen", meinte er mit schelmischem Grinsen, verriet aber auch, dass dieses Vorhaben keine Zustimmung fand.
Schulleiterin und Kindergartenleiterin als "Top-Promis"
Unter dem Motto "Kinder brauchen keine Eltern" tauschten sich Leni Bauer und Nora Hörning über die lästigen Erwachsenen aus. "Jahrelang predigen sie uns, dass wir den Teller leer essen müssen, damit es schönes Wetter gibt. Und was haben wir davon? Fette Kinder und die Erderwärmung", stellten sie empört fest.
Auch die beiden erst siebenjährigen Hilde Sendelbach und Lena März ernteten für ihren Auftritt als "Schecke-Fluencerinnen" eine begeisterte Applaus-Rakete. Sie holten Schulleiterin Michaela Klüg und Kindergartenleiterin Alexandra van Gülick für ihre "Nice Pics" auf die Schecke-Bühne und zogen das Fazit: "Politiker und DJK, das ist ja alles schön und gut. Aber die beiden hier kümmern sich um das Allerwichtigste von Karwi – um uns Kinder."

Auch die Karbacher Dorfjugend, die bereits seit dem Vorjahr nach einem Jugendraum sucht, sorgte mit ihrem Sketch für beste Unterhaltung. An der Bushaltestelle lungernd, sinnierten sie über das Dorfgeschehen. So sei die Dauerbaustelle mit ihren Absperrungen möglicherweise bereits ein Vorbote für das Dorffest, das wohl unter dem Motto "80er Jahre" stehe, weshalb der Ort bereits in Ost und West geteilt sei. Die Jugendlichen hatten zudem zahlreiche Ideen für die Bestückung eines Verkaufsautomaten. Von Beautyprodukten über einen Roller für den Bürgermeister, wenn das Auto wieder einmal nicht anspringt, bis hin zu "Weihwasser To Go" für den Pfarrer wegen der Kirchenrenovierung reichte die Vorschlagsliste.
Mit einem lautstarken, dreifachen "Karwi helau" endete die Kinderfaschingssitzung, die wieder einmal bewies, dass auch der Nachwuchs für beste Unterhaltung sorgen kann.