
Am Pfadweg, der in Karlburg zwischen Siedlung und Gewerbegebiet verläuft, finden im Oktober Bauarbeiten für Wasserleitungen statt. Im Zuge dessen soll der drei Meter breite Weg, dessen Betondecke stark in Mitleidenschaft gezogen ist, wiederhergestellt werden.
Die Hälfte der Kosten wird die Stadt Karlstadt beisteuern. Da der Weg als Radweg genutzt wird – auch von Kindern – gleichzeitig aber auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, kam in einem Antrag der Wunsch auf, ihn auf vier Meter zu verbreitern sowie eine durchgehende Beleuchtung zu installieren.
Dem Karlburger Edgar Ehrenfels (Freie Wähler) ist der bestehende Weg ein Dorn im Auge. "Da fahren ständig landwirtschaftliche Maschinen und kommen dann auch Kindern auf dem Rad entgegen, die absteigen müssen", so Ehrenfels. Auf die Frage von Stefan Rümmer (SPD) hin, von welchen Kosten man bei dem zusätzlichen Meter in der Breite denn rede, warf Ehrenfels sofort ein: "Wir reden hier von viel mehr Sicherheit für die Leut'".
Beleuchtung liegt bei etwa 27.000 Euro
Karsten Krajewski aus dem Karlstadter Bauamt konnte keine konkrete Einschätzung zur Frage nach den Kosten abgeben. Klar ist, dass die geplante Erneuerung des Weges die Stadt ohne Verbreiterung 54.000 Euro kosten würde. Bei einer Beleuchtung liege man bei schätzungsweise 27.000 Euro, zitierte er aus dem Sachvortrag.
Rainer Schäfer (CSU) stellt infrage, ob ein Meter mehr in der Breite ausreiche, um nicht mehr vom Rad steigen zu müssen. Bürgermeister Michael Hombach stellte aber fest: "Ein Mehrwert für Fahrradfahrer bei Gegenverkehr ist auf jeden Fall da, nur bei ganz großen Fahrzeugen vielleicht nicht". Schäfer schien davon überzeugt und meinte, lieber den Radweg breiter zu machen als eine Beleuchtung einzurichten. "Die Beleuchtung ist Teil des Kompromisses", sagte Marco Amrhein vom Bauamt. Es ginge dabei in erster Linie um Verkehrssicherheit.
Ehrenfels warb weiter für eine Umsetzung beider Maßnahmen – sowohl die Verbreiterung als auch die Beleuchtung. Jedoch machte Horst Wittstadt (Grüne) das Gremium darauf aufmerksam, dass durch einen breiteren Weg auch mehr Verkehr entstehen würde.
Weg würde attraktiver für Autoverkehr
Hombach blies ins gleiche Horn: "Wenn wir den Weg ausbauen, schaffen wir bessere Möglichkeiten dafür, dass er auch mehr von Fahrzeugen genutzt wird. Die eigentliche Verkehrsführung für Pkw ist aber eine andere", stellte der Bürgermeister das Dilemma der Entscheidungsfindung dar. Ehrenfels versuchte, die Runde in einem letzten Aufbäumen von der Lage vor Ort zu überzeugen. "Ich bin doch der, der in Karlburg wohnt, aber hier sitzen ja scheinbar lauter Profis", meinte er.
Denkbar knapp und nach den Diskussionen überraschend, entschied der Bauausschuss letztlich mit fünf zu vier Stimmen, den Weg im Rahmen der anstehenden Bauarbeiten nicht zu verbreitern, die Beleuchtung aber mitzuplanen. Laut Krajewski seien hierfür neun Lampen vorgesehen.