Unabhängig von den Bestrebungen verschiedener Initiativen in den Landkreisen Main-Spessart und Aschaffenburg, ein "Spessartzentrum" in der Luitpoldshöhe an der Autobahn zu errichten, verfolgt das Bayerische Forstministerium weiter den Bau des "Eichenzentrums Hochspessart" im Hafenlohrtal. Dies teilt die Pressestelle des Forstministeriums auf Anfrage dieser Redaktion mit.
"Am Hofgut Erlenfurt als Standort für das Eichenzentrum Hochspessart halten wir fest", heißt es in der Stellungnahme. "Das Projekt wurde vom Bayerischen Landtag bereits genehmigt. Der Standort ist für das vorgesehene Konzept in besonderer Weise geeignet. Das Hofgut stellt aufgrund seiner Historie und der Lage inmitten der Wiesen und Wälder des Hochspessarts einen optimalen Standort und Ausgangspunkt für Bildungsangebote zum Thema Wald und Mensch dar. Gleichzeitig wird der seit langem leerstehende denkmalgeschützte Vierseithof auf diese Weise erhalten und gut genutzt."
Rund 30 Millionen Euro sind für die Umsetzung des Eichenzentrums veranschlagt. Aktuell werde geprüft, ob das Projekt genehmigungsfähig ist. Zu klären sind vor allem die Voraussetzungen für die Wasser- und Abwasserversorgung sowie naturschutzrechtliche Fragen. Die dafür notwendigen Schritte bestimmen laut Forstministerium den Zeitplan.
Andere Pläne eher touristisch
Der Vorschlag des Vereins „Wir im Spessart“ für ein Spessartzentrum hat nach Ansicht der Pressestelle des Forstministeriums "eine völlig andere Zielrichtung und weicht auch vom ursprünglichem Vorschlag der Umweltverbände ab". Es gehe darin um eine "touristische Nutzung" für die Luitpoldhöhe. Das Forstministerium folgert: "Davon ist weder das geplante Eichenzentrum Hochspessart noch unser Haus betroffen."
Tatsächlich ist das Umweltministerium für die Pläne zum Spessartzentrum zuständig. Ein für Mittwoch angesetztes Treffen mit Vertretern aus dem Spessart wurde abgesagt. Erst nach den Haushaltsberatungen im Landtag sei ein solches Treffen sinnvoll, teilte das Umweltministerium mit.