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Gemünden
Keine Einschränkungen für Kinder, obwohl zwei Drittel des Kindergartens nicht nutzbar
Nach einem Wasserrohrbruch muss das Kindergarten-Gebäude saniert werden. Betroffene Bereiche sind abgetrennt. Trotzdem gibt es keine Einschränkungen für die Kinder.
Wasserschaden im Kindergarten St. Martin Gemünden: Schläuche saugen das Wasser unterhalb des Estrichs ab.
Foto: Björn Kohlhepp | Wasserschaden im Kindergarten St. Martin Gemünden: Schläuche saugen das Wasser unterhalb des Estrichs ab.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:47 Uhr

Die Planungen für das neue Gebäude des städtischen Kindergartens St. Martin in Gemünden laufen schon, aber zugleich muss das bestehende Kindergartengebäude im Hofweg saniert werden. Im Juli wurden ein Wasserschaden und Schimmelbefall im Kindergarten festgestellt. Das hatte zur Folge, dass eine Kindergartengruppe in einen Anbau der nahen Scherenberghalle ausweichen musste und die gesamte Kita vor den Ferien statt bis 16.30 Uhr nur bis 14.30 Uhr aufhatte. Die frühere Schließung war nötig, weil das Kindergartenpersonal nach der täglichen Betreuungsarbeit um- und ausräumen musste, denn etwa zwei Drittel des Kindergartengebäudes sind betroffen.

Bürgermeister Jürgen Lippert sagt auf Anfrage, dass es einen Sanierungsplan gebe, wonach die Sanierungsarbeiten durch eine Spezialfirma bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, der Schaden wäre gar nicht erst aufgetreten oder erst dann, wenn man sich eh an die Sanierung hätte machen müssen. "Eine solche Geschichte kommt immer zur falschen Zeit", sagt Lippert. "Das hat keiner gebraucht." Das Gebäude soll auch nach dem Umzug des Kindergartens weiter genutzt werden.

"Eine solche Geschichte kommt immer zur falschen Zeit."
Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert

Die Laboranalysen hätten glücklicherweise ergeben, dass nur der geräumte Bereich betroffen sei und saniert werden müsse. Der ist derzeit durch eine Folienwand vom restlichen Kindergarten abgetrennt. Ursache des Wasserschadens war eine leckende Wasserleitung, die unter dem Haus aus den 1980ern durchläuft. Bis man das Problem festgestellt hat, indem man Schimmel am Sockelbereich mancher Wände entdeckte, habe sich die Feuchtigkeit schon unter dem Estrich verteilt und sei die Wände hochgezogen, so Lippert. Die Belastung ist laut Bauamtsleiter Jörg Breitenbach aber nicht besonders hoch, hätten Messungen ergeben. So sei in der normalen Außenluft die Belastung sogar höher. Eine Biologin habe Entwarnung gegeben, sagt auch Kindergartenleiterin Tanja Höfling.

Der städtische Kindergarten St. Martin in Gemünden (Archivbild).
Foto: Björn Kohlhepp | Der städtische Kindergarten St. Martin in Gemünden (Archivbild).

Für die "relativ aufwändige" Behebung des Wasserschadens kommt laut Bauamtsleiter Jörg Breitenbach die kommunale Haftpflichtversicherung auf. Der betroffene Bereich muss komplett mit Kältetrocknungsgeräten, in denen sich Feuchtigkeit ansammelt, getrocknet werden. Unter der Woche leere die Fachfirma die Geräte aus, am Wochenende teilten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Aufgabe. Zugleich saugen Schläuche, die durch angebrachte Bohrungen unter den Estrich eingeführt sind, das Wasser beziehungsweise die feuchte Luft hoch.

"Die Scherenberghalle ist Gold wert."
Jürgen Lippert über die Halle aus Ausweichquartier

Breitenbach lobt das schnelle und professionelle Vorgehen der von der Versicherung beauftragten Spezialfirma. Die Versicherung sei im Juli informiert worden und schon am nächsten Tag habe die Firma den betroffenen Bereich durch eine Folienwand abgetrennt. In den betroffenen Räumen wurde im Sockelbereich der Wände rundum der Putz abgeschlagen. Eine Feuchtigkeitsmessung am Freitag soll eine Aussage liefern, ob die Feuchtigkeit im Gebäude und unter dem Estrich nach wochenlanger Trocknung inzwischen wieder im Normalbereich ist. Im nächsten Schritt soll desinfiziert werden.

"Zum Glück sind die Container da", sagt Kindergartenleiterin Höfling. Da der Kindergarten aus allen Nähten zu platzen drohte, wurden Anfang des Jahres Container für zwei Kleinkindgruppen aufgestellt. Auf die darin befindlichen Toiletten können jetzt auch die Kinder des Stammgebäudes gehen, weil die dortigen ebenfalls betroffen sind. Für die Kinder und Eltern gebe es keine Einschränkungen, sagt Höfling. Lediglich für das Personal sei es ein organisatorischer und logistischer Aufwand.

Eine von drei Kindergarten-Regelgruppen ist bis auf Weiteres in der Scherenberghalle untergebracht. Zudem wurden die Kleinkinder, für die jetzt zum neuen Kindergartenjahr eine weitere Krippengruppe eröffnet werden sollte, auf die beiden vorhandenen Krippengruppen verteilt. Schritt für Schritt sollen bereits sanierte Räume wieder für die Nutzung freigegeben werden. Höfling würde sich wünschen, dass der Turnraum bald wieder nutzbar ist. In der Zwischenzeit turnen die Kinder in der Scherenberghalle. "Die Scherenberghalle ist Gold wert", findet Bürgermeister Lippert. Für was man die in letzter Zeit schon gebraucht habe. Unter anderem finden dort seit Corona auch die Stadtratssitzungen statt.

 
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