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Karlstadt
Karlstadter Freibad öffnet unter "Pandemie-Bedingungen"
Am 20. Juni öffnet das Karlstadter Freibad mit einer Reihe von Auflagen. Der Stadtrat will flexibel bleiben und, wenn nötig, nachbessern.
Das Karlstadter Freibad öffnet am 20. Juni unter 'Pandemie-Bedingungen'.
Foto: Markus Rill | Das Karlstadter Freibad öffnet am 20. Juni unter "Pandemie-Bedingungen".
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:31 Uhr

Die gute Nachricht: Das Karlstadter Freibad wird am 20. Juni öffnen. Schwimmen und Abkühlen wird diesen Sommer möglich sein. Allerdings: Auf der Wiese und im Wasser müssen die Gäste Abstandsregeln einhalten, die Badezeiten sind verändert, die Besucherzahl begrenzt und eine vorherige Anmeldung ist nötig. Eine ganze Reihe von Regeln und Auflagen unterscheidet den Corona-Sommer im Bad von einem normalen.

Der Karlstadter Stadtrat traf sich am Mittwoch zu einer Sondersitzung, um über die Auflagen zu diskutieren, unter denen eine Freibadöffnung in diesem Jahr möglich ist. Stadtwerke-Leiter Klemens Albert hatte zunächst zu ermitteln, wie viele Besucher überhaupt ins Bad dürfen. Auf die 4500 Quadratmeter große Liegewiese dürfen 225 Personen, weil für jeden Gast 20 Quadratmeter berechnet werden. "Das ist üppig bemessen", sagte Albert. Zusätzlich gibt's Bänke im Sonnen- und Kinderbereich.

Höchstens 250 Gäste dürfen ins Bad

Auch im Wasser muss Abstand gehalten werden: Berechnet werden zehn Quadratmeter pro Badegast im Schwimmerbecken, nur sechs Quadratmeter im Nichtschwimmerbereich. 194 Gäste könnten demnach gleichzeitig im Wasser sein. Albert geht davon aus, dass sich höchstens zwei Drittel der Besucher gleichzeitig im Wasser befinden. Deshalb hält er 250 Gäste im Bad für vertretbar.

Damit trotzdem vielen Gästen die Möglichkeit zur Abkühlung geboten wird, schlägt er drei Zeitfenster vor: 8 bis 10.30 Uhr für die regelmäßigen Morgenschwimmer, 11 bis 15 Uhr sowie 16 bis 20 Uhr. Dazwischen wird das Bad gründlich gereinigt; Türklinken und Geländer sollen einmal pro Stunde desinfiziert werden. Maximal drei Tage vorher sollen die Gäste online reservieren. Vor allem für die Frühschwimmer soll ein gewisses Kartenkontingent noch an der Kasse erhältlich sein.

Überall im Bad, auch im Wasser, muss ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Ein Mund-Naseschutz ist zu tragen – "außer beim Weg ins Wasser und auf der Liegewiese", erläuterte Albert. Auch im Wasser gibt's Regularien: Das Becken wird für Normal- und Schnellschwimmer in zwei Bereiche mit jeweils zwei "richtungsgebundenen Bahnen" geteilt. Der Sprungturm bleibt diesen Sommer gesperrt. 

Verlust hält sich in Grenzen

Wirtschaftlich könnte das trotzdem gut ausgehen für die Stadt. Saisonkarten gibt es dieses Jahr keine, für bereits erworbene gibt es eine Gutschrift für 2021 oder eine Rückzahlung. Kinder, Jugendliche und Campingplatzgäste zahlen für jeden Besuch zwei Euro Eintritt, Erwachsene zwei Euro fürs Frühschwimmen und drei Euro für eines der Vier-Stunden-Fenster. "Wenn wir auf 80 gute Badetage mit ordentlicher Auslastung kommen, nehmen wir 100 000 Euro ein", so Albert. Das Bad würde dann mit einem Minus von 648 000 Euro abschließen, was der Kalkulation entspricht. "Wenn wir gar nicht öffnen und in Kurzarbeit bleiben, beläuft sich das Minus auf 600 000 Euro", so Albert. Drei der städtischen Bad-Angestellten seien auf ungewisse Zeit im Krankenstand. Er wolle deshalb Ersatzkräfte, vor allem für die Reinigung, einstellen.

Bürgermeister Michael Hombach betonte: "Wir wollen den Bürgern das Angebot machen. Unter diesen Voraussetzungen können wir das Bad öffnen. Es ist kein Rundum-Sorglos-Paket." Die Einhaltung der Regeln sei nötig. "Falls allerdings die Auflagen gelockert werden, ziehen wir mit." Die Stadt müsse mit allem rechnen. "Denkbar ist, dass viele Leute kommen wollen, weil sie vielleicht auf Urlaub verzichten", so Hombach. Möglich sei aber auch, dass sich der Andrang aufgrund der Einschränkungen in Grenzen halte.

Viele Anregungen in der Diskussion

Horst Wittstadt (Grüne), Eugen Köhler (CSU) und Stefan Rümmer (SPD) lobten das Konzept. Auf Nachfrage sagte Klemens Albert, dass andere Bäder mit den Reservierungen gute Erfahrungen gemacht hätten. Nur wenige Gäste kämen trotz Reservierung nicht. Anja Baier (Grüne) und Uwe Mehling (CSU) dachten an Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die kaum ohne Treppe in den für sie vorgesehenen Bereich kämen. Hombach und Albert hatten dafür keine Patentlösung parat, versprachen aber, nochmal darüber nachzudenken.

Isabel Fronapfel (CSU) fragte, ob es eine Möglichkeit gebe, die jeweilige Besucherzahl zu kontrollieren. Dann könnten Menschen nach der Arbeit vielleicht nach 18 Uhr nochmal ins Bad, ohne vorher zu reservieren. Christian Baier (Grüne) betonte, Flexibilität sei wünschenswert. Auch das wollten sich Hombach und Albert nochmal durch den Kopf gehen lassen. "Natürlich müssen wir Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls nachjustieren", sagte der Bürgermeister. 

Die Stadträte stimmten dem Konzept geschlossen zu.

 
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  • b.werthmann@web.de
    Für mich fällt die Badesaison in diesem Jahr definitiv aus- so einen Aufwand mache ich persönlich nicht mit.
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