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Karlstadt
Karlstadter Freibad-Kalkulation geht auf
Einnahmen und Kosten der Corona-Badesaison entsprechen den Erwartungen. SPD kritisiert die Abschaffung von Verbundkarten für Frei- und Hallenbad.
Werkleiter Klemens Albert und Schwimmeisterin Kerstin Ittensohn konnten mit der Saison im Freibad zufrieden sein.
Foto: Markus Rill | Werkleiter Klemens Albert und Schwimmeisterin Kerstin Ittensohn konnten mit der Saison im Freibad zufrieden sein.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:04 Uhr

Im Juni war der Karlstadter Stadtrat nicht sicher, ob es sich lohnen würde, das Freibad unter Pandemie-Bedingungen zu öffnen. Werkleiter Klemens Albert rechnete damals vor, das Bad könne in diesem Sommer trotz aller Widrigkeiten den Haushaltsansatz erfüllen. Am Donnerstag berichtete er dem Stadtrat, dass seine Kalkulation aufgegangen ist.

45 778 Badegäste zählte das Freibad in diesem Sommer, deutlich weniger natürlich als 2019, als knapp 110 000 Gäste kamen. Im Durchschnitt waren es heuer rund 500 Gäste am Tag, in der Ferienwoche von 6. bis 12. August waren es sogar rund 1000 am Tag. Das Freibad war von 20. Juni bis 19. September an drei Zeitfenstern täglich geöffnet. Online-Reservierung vorab war prinzipiell nötig. Trotzdem gab es auch vereinzelt Karten an der Kasse, vor allem für das gerne von Senioren genutzte Zeitfenster am Morgen. Saison- und Verbundkarten wurden in diesem Sommer nicht akzeptiert. 

Knapp 100 000 Euro eingenommen

Somit kamen knapp 96 000 Euro an Einnahmen zustande. "Für die permanente Reinigung der Anlage, das Reservierungssystem und die Einlasskontrolle fielen höhere Personalkosten an", sagte Klemens Albert. Allerdings wurde durch Kurzarbeit, verkürzte Öffnungszeit und geringere Material- und Sachaufwendungen auch Geld gespart. Obwohl die detaillierte Auswertung erst im Jahresabschluss erfolgt, lasse sich absehen, dass der Hausaltsansatz von Minus 650 000 Euro erreicht werde. Wäre das Bad komplett geschlossen geblieben, hätte sich dieser Verlust durch Kurzarbeit auf 600 000 Euro reduzieren lassen.

Die Stadträte zeigten sich zufrieden. Die Stadt habe ihren Bürgern in dieser schwierigen Zeit "ein akzeptables Freizeitangebot unterbreitet", von den Bürgern seien viele positive Rückmeldungen gekommen. Die Gäste hätten durch Einhalten der Hygiene- und Abstandsauflagen zum Gelingen beigetragen.

Für 2021 schlug Klemens Albert eine "moderate Anpassung der Eintrittsgebühren" vor. Während die Preise für Kinder und Jugendliche unverändert bleiben, müssen Erwachsene künftig für die Saisonkarte 75 Euro (statt bisher 65) zahlen. Er rät jedoch dazu, Saisonkarten frühestens ab April 2021 zu verkaufen. "Im Moment gehe ich davon aus, dass wir im nächsten Jahr zumindest zeitweise nochmal auf das System von 2020 zurückgreifen müssen", so Albert. Isabel Frohnapfel kritisierte die Preiserhöhung. "Wir haben doch erst vor zwei Jahre nachjustiert", sagte sie.

Keine Verbundkarte mehr. Ein "Armutszeugnis", sagt die SPD

Außerdem hat die Stadt mit dem Landkreis vereinbart, künftig auf die Verbundkarte, die Zutritt sowohl zum kreiseigenen Hallenbad wie auch zum städtischen Freibad gewährt, zu verzichten. "Es kam dabei zu einem Missverhältnis. Die Karte wurde zuletzt im Hallenbad 8800-mal genutzt, im Freibad 10 700-mal", so Albert. Der Schulausschuss des Landkreises hat der Abschaffung der Verbundkarte schon am 20. Oktober zugestimmt. Der Personalverbund ist davon nicht betroffen. Künftig werden getrennte Saisonkarten fürs Hallenbad und fürs Freibad angeboten, beide könnten weiterhin im Rathaus erstanden werden.

Für die SPD sprachen sich Stefan Rümmer und Harald Schneider gegen Abschaffung der Verbundkarte aus. "Über 200 Bürger haben die Karte genutzt. Es ist ein Armutszeugnis, dass sich Stadt und Landkreis nicht einigen konnten", sagte Schneider. Gegen vier SPD-Stimmen wurde dennoch die Abschaffung der Verbundkarte beschlossen. Isabel Frohnapfel stimmte als einzige gegen die Gebührenanpassung für Saisonkarten. 

 
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