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Karlstadt
Karlstadter Freibad: Wer reinkommt, ist hoch zufrieden
Höchstens 400 Menschen dürfen gleichzeitig ins Bad. Die Gäste sind begeistert vom entspannten Schwimmerlebnis.
Gute Laune bei den Verantwortlichen des Karlstadter Freibads: Schwimmeisterin Kerstin Ittensohn und Werkleiter Klemens Albert.
Foto: Markus Rill | Gute Laune bei den Verantwortlichen des Karlstadter Freibads: Schwimmeisterin Kerstin Ittensohn und Werkleiter Klemens Albert.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 25.02.2024 22:44 Uhr

Die Gäste des Karlstadter Freibads sind sich einig: "So viel Platz haben wir sonst nie", "es ist alles sehr entspannt", "ich finde es angenehmer als sonst". Schwimmen gehen unter Pandemie-Bedingungen ist alles andere als eine Belastung. Das größere Platzangebot im Bad wiegt die wenigen Einschränkungen – gesperrter Sprungturm, vorher Reservieren und Maske tragen auf dem Weg zur Toilette – locker auf. Auch die Verantwortlichen sind zufrieden. "Es läuft gut, die Leute sind vernünftig", sagt Stadtwerke-Leiter Klemens Albert. 

Am 12. Juni diskutierte der Karlstadter Stadtrat noch, ob es in diesem Jahr überhaupt möglich und sinnvoll sei, das Bad zu öffnen. Wäre es geschlossen geblieben, hätte die Stadt Geld gespart. Nun zeigt sich, dass es die richtige Entscheidung war, zu öffnen. Drei Zeitfenster pro Tag sind buchbar: 8 bis 10.30 Uhr, 11 bis 15 Uhr und 16 bis 20 Uhr. In den Pausen wird das Bad geräumt und von eigens auf 450-Euro-Basis angestelltem Personal gründlich gereinigt. Und durften anfangs nur 250 Gäste auf einmal ins Bad, sind es mittlerweile 400. "Der auf der Liegewiese pro Person zu berechnende Platz wurde von 20 auf zehn Quadratmeter verringert", erklärt Klemens Albert.  "Also dürfen nun mehr Leute rein." 

Stadt hat in ein Online-Reservierungssystem investiert

Weil pro Becken maximal 75 Menschen ins Wasser dürfen und in den begrenzten Zeitfenstern die übliche Faustformel, wonach sich zwei Drittel der Besucher auf der Wiese und nur ein Drittel im Wasser aufhalten, nicht gilt, hielten Albert und Bürgermeister Hombach 400 für eine angemessene Besucherzahl. Auch im Wasser wird auf Abstand geachtet. Im Schwimmerbecken gibt's gesonderte Bahnen für Normal- und Schnellschwimmer und eine Richtungsvorgabe. Christine Frank, die mit ihren Kindern aus Stadelhofen ins Bad kommt, sagt: "Es bleibt immer übersichtlich. Früher war's oft sehr voll. Da musste ich mit drei Kindern gut aufpassen."

Von 7.45 bis 20 Uhr sind im Karlstadter Freibad Reinigungskräfte damit beschäftigt, für hygienische Zustände zu sorgen. Zwischen 15 und 16 Uhr ist Großreinemachen.
Foto: Markus Rill | Von 7.45 bis 20 Uhr sind im Karlstadter Freibad Reinigungskräfte damit beschäftigt, für hygienische Zustände zu sorgen. Zwischen 15 und 16 Uhr ist Großreinemachen.

Vorher online zu reservieren, macht ihr nichts aus. "Reservieren und Stornieren ist einfach", findet sie. Die Stadt hat ein Online-System eingeführt, bei dem Gäste eine Mail mit QR-Code erhalten. "Das entzerrt die Wartezeiten an der Kasse", erklärt Klemens Albert. Mitarbeiter lesen den Code per Handy, an der Kasse wird nur noch bezahlt. Der Stadtwerkeleiter erklärt: "Ich habe mir die Saisoneröffnung am Würzburger Dallenbergbad angeschaut. Die Leute mussten bis zu einer Stunde anstehen, bevor sie ins Bad konnten. Ich dachte mir, dass wir das besser lösen müssen." Also investierte die Stadt in das Reservierungssystem mit QR-Code. 

Einlass ohne Reservierung ist in Einzelfällen möglich

"Etwa 50 Gäste pro Zeitfenster kommen trotz Reservierung nicht", berichtet Schwimmmeisterin Kerstin Ittensohn. Da das Kassenpersonal Einblick in die nicht eingelösten Reservierungen hat, könne einigen Gästen auch spontan Einlass gewährt werden. "Wir machen das mit Augenmaß", so Klemens Albert. Wenn beispielsweise um 18.30 Uhr einige Menschen ohne Reservierung an der Kasse stehen und noch 50 Plätze frei sind, "dann dürfen die natürlich ins Bad". 

Der Gastro-Bereich ist zurzeit vom Bad Freibad abgetrennt. Zum einen aus Hygienegründen, zum anderen, weil das Bistro durchgehend geöffnet hat. 
Foto: Markus Rill | Der Gastro-Bereich ist zurzeit vom Bad Freibad abgetrennt. Zum einen aus Hygienegründen, zum anderen, weil das Bistro durchgehend geöffnet hat. 

Ittensohn freut sich über die Vernunft und Einsicht der Gäste. "Es kommt auch an der Rutsche nicht zu langen Schlangen; die Leute halten sich an die Regeln." Badegast Alfred Burkhard aus Stetten sagt: "Die Einschränkungen stören mich nicht; die gibt's zurzeit überall. Es ist wunderbar im Bad." Auch Viona und Nele, zwei dreizehnjährige Schwimmerinnen aus Karlstadt, sind zufrieden. "Ich find's super, dass wir uns abkühlen können. Und es ist lange nicht so voll wie sonst." Dass die Sammelumkleiden zurzeit geschlossen sind, stört sie nicht.

Ab 1. August gibt's noch eine Neuerung: Die bisher geschlossenen Duschen dürfen dann geöffnet werden. "Maximal drei Personen können gleichzeitig rein", erklärt Klemens Albert. Er hofft darauf, dass das gute Wetter dieser Woche noch eine Weile anhält. "Wir haben den Ferienbeginn positiv gespürt", sagt Kerstin Ittensohn. Das 11-15-Uhr-Fenster sei deutlich besser gebucht worden als zuvor. So kann's weitergehen. Bei gutem Besuch des Bads bleibt das Minus der Stadt im vorgesehenen Rahmen von rund 650 000 Euro. 

 
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