Der Karlstadter Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die "EVF Energieversorgung Franken" damit beauftragt, ein Klimaschutzkonzept für die Stadt zu erstellen. Kostenpunkt: 97.000 Euro. "Nach langem Warten haben wir endlich am 21. März von der Regierung von Unterfranken die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erhalten", freute sich Bürgermeister Michael Hombach (CSU). Daran sehe man, wie lange ein solcher Prozess dauern könne. Es habe sich hingezogen, bis alle Rückmeldung eingegangen seien. "Das lag nicht an unserer Verwaltung."
Bereits im November 2021 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, ein Klimaschutzkonzept von einem Fachbüro erstellen zu lassen. Damit sollen Klimaschutzpotenziale ermittelt und entsprechende Maßnahmen identifiziert werden, um den Klimaschutz in der Stadt strategisch voranzutreiben, referierte Hombach.
Die Anregung, Klimaschutz "auf kommunaler Ebene zu verankern", war aber zuvor von zwei Karlstadter Bürgern gekommen. Eine Arbeitsgruppe mit Stadträten aus allen Fraktionen hatte anschließend Ziele erarbeitet, dabei stand Michael Kohlbrecher, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Main-Spessart, beratend zur Seite. Unter anderem war die Einstellung eines Klimabeauftragten im Gespräch. Ob diese Stelle nötig ist, überprüfen jetzt die beauftragten Planer. Bei einem ersten Gespräch sollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe dabei sein.
Bürgermeister Hombach: Stadt engagiert sich bereits vielfältig für den Klimaschutz
Karlstadt engagiere sich bereits vielfach in diesem Bereich, so Hombach. So wurde etwa 2017 überprüft, wie in den städtischen Liegenschaften Energie eingespart werden kann. Bei der Sanierung kommunaler Immobilien achte man zudem auf den Einsatz energiesparender Techniken und Ausstattungen sowie nachhaltige Materialien. Hombach verwies auch auf das Mieterstrommodell, das bei den beiden neuen Wohngebäuden im Stationsweg zum Einsatz kommen soll. Zudem nannte der Rathauschef das Carsharing-Modell mit mittlerweile zwei E-Fahrzeugen sowie E-Lastenrädern.
Um diese Bemühungen zu erweitern, bedürfe es einer "strukturierten zukunftsfähigen Planung". Karsten Heeschen aus der Bauverwaltung habe dafür die Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten geprüft. Neun Fachbüros wurden im Juni 2022 aufgefordert, Angebote für ein Klimaschutzkonzept abzugeben. Nur zwei hätten jedoch etwas Konkretes vorgelegt. Die Stadt hat bei der Regierung von Unterfranken einen Förderantrag gestellt.