Wie kaum ein anderer hat er sich in den vergangenen Wochen in die Diskussion um einen möglichen dritten Nationalpark in Bayern eingemischt. Vehement argumentierte Karl-Friedrich Sinner für die Einrichtung eines solchen in Spessart oder Steigerwald. Völlig überraschend ist der aus Lohr stammende ehemalige Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald am Samstag im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Tod ereilte ihn beim Spaziergang mit seinem Hund in seinem Wohnort Langensendelbach bei Erlangen.
Erst vor wenigen Tagen noch als Experte vor dem Landtag gehört
Sinner war im In- und Ausland als einer der führenden Experten zum Thema Waldnaturschutz anerkannt. Erst vor wenigen Wochen warb er bei zwei Veranstaltungen in Lohr für den Mut, mehr Waldwildnis zuzulassen. Dabei trat er in den argumentativen Wettstreit mit seinem Bruder Eberhard, ebenfalls Forstmann und ehemaliger Bayerischer Minister.
Noch in der vergangenen Woche war Karl-Friedrich Sinner als Experte in der Nationalparkdiskussion im Landtag in München zu hören. Man müsse sich davon lösen, beim Blick auf den Wald nur die Bäume zu sehen, lautete stets sein Credo. Die Natur sei in der Lage, sich selbst zu regulieren.
Sinners Credo: Ein Nationalpark ist Heimatschutz im besten Sinne
Ein Nationalpark sei Heimatschutz im besten Sinne, so Sinner.
Er stammte aus einer Försterfamilie, studierte Forstwissenschaft in München. Zehn Jahre leitete er das Forstamt Nürnberg, von 1998 bis 2011 den Nationalpark Bayerischer Wald, wo er maßgeblich zur Beruhigung der in Teilen aufgeheizten Stimmung beitrug. Für den Einsatz für mehr Naturnähe in den Wäldern wurde Sinner mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt. Der Einsatz für die Natur war Sinner bis zuletzt Lebenserfüllung. Noch wenige Stunden vor seinem Tod postete er in einem sozialen Netzwerk des Internets einen Beitrag in diesem Sinne.
Und wenn bei der Untersuchung rauskommt, dass da "nichts gewesen ist", weiß man wenigstens, dass es doch noch Grenzen zu geben scheint.
Wussten Sie, dass in Deutschland eine (lt. Rechtsmedizinern) vierstellige Anzahl von Morden jährlich unentdeckt bleibt, weil der zuständige Arzt ohne großes Federlesen einen Totenschein mit natürlicher Todesursache ausstellt (oder evtl. den Staatsanwaltschaften die Kosten für eine Obduktion zu hoch sind)?
Nachzulesen z. B. hier: http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Rechtsmediziner-Unzaehlige-Morde-bleiben-unerkannt-id22287276.html
Verdachtsmomente für Mord sind m. E. auf jeden Fall dann gegeben, wenn sich jemand durch den Tod einer Person (erhebliche) finanzielle Vorteile erwarten kann. Sorry wenn das zynisch klingt, aber aus falsch verstandener Pietät auf angemessene Nachforschungen zu verzichten leistet (ggf.) nur den Tätern Vorschub, und das kann es doch wirklich nicht sein.
have a nice day