Warnende Worte richtete der Karlstadter Stadtkämmerer Ralf Liebl in der jüngsten Sitzung an die Stadträte. Bei drei wichtigen Kennzahlen des Haushalts ist es dreimal hintereinander abwärts gegangen beziehungsweise lag das Ergebnis unter dem Plan: beim Steueraufkommen, bei der freien Finanzspanne und bei der Zuführung aus dem Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt.
Liebl präsentierte im Stadtrat den Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung 2022. Bei den Steuern und Zuweisungen waren 23,8 Millionen Euro geplant. Im Ergebnis gingen 400.000 Euro weniger bei der Stadt ein. Zwar stieg die Einkommensteuer nach einer Delle im Jahr 2020 wieder leicht auf 9,7 Millionen Euro an, doch betrug die Gewerbesteuer nur 6,8 Millionen Euro statt geplanter 7,6.
2017 hatte die Zuführung zum Vermögenshaushalt einen Spitzenwert von 7,37 Millionen Euro erreicht, doch ging diese Kennzahl von 6,39 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 5,14 im Jahr 2021 und nur noch 2,89 im Jahr 2022 zurück.
Schulden sind zurückgegangen
Die Personalkosten lagen erstmals über zehn Millionen Euro. Sie machen gut 31 Prozent des Verwaltungshaushalts (Gesamtvolumen 35 Millionen Euro) aus. Die Verwaltungs- und Betriebsausgaben, in denen auch der Gebäude- und Straßenunterhalt steckt, lagen über 8 Millionen Euro. Der bisher höchste Wert wurde beim Finanzierungsbedarf öffentlicher Einrichtungen registriert: fast 6 Millionen Euro. Sehr viel sei beispielsweise in den Brandschutz geflossen, so der Kämmerer.
Es gibt aber auch positive Nachrichten zum Haushalt. Neben der bereits erwähnten, stetig steigenden Einkommensteuer sind das beispielsweise der Schuldenrückgang von 4,9 auf 4,3 Millionen Euro sowie der Anstieg der Rücklagen von 1,8 auf 2 Millionen Euro. Auch lag die Kreditaufnahme bei null. Der Vermögenshaushalt hatte ein Volumen von 7,3 Millionen Euro. Bei den Baumaßnahmen und beim Vermögenserwerb wurden die gesteckten Ziele um rund fünf Millionen Euro verfehlt, werden also später fertig oder umgesetzt.