Solche inneren Verletzungen habe er noch nie bei einem Tier gesehen, sagt Stefan Korous im Gespräch mit dieser Redaktion. "Von außen waren zunächst Bissspuren zu erkennen und ein Auge hing heraus." Als er das Rehkitz dann aufgebrochen habe, stellte er fest: "Das Tier war innen total zerfetzt." Korous ist der Jagdpächter in Trennfeld und musste das Wildtier, das am Donnerstag in der Nähe des Klostersees von vier Hunden gebissen und in den Main gehetzt wurde, letztendlich von seinem Leid erlösen.
Wie berichtet hatte ein Angler das schwerverletzte Reh zum Schutz in sein Boot geholt und die Polizei alarmiert. Die 54-jährige Hundehalterin reagierte laut Polizei gar nicht auf den Vorfall und setzte ihren Spaziergang fort. Gegen die Frau wird wegen eines Verstoßes gegen das Bayerische Jagdgesetz und wegen eines Vergehens gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
Korous: Noch nie Hund erschossen, um Wild zu schützen
"Das war ein absoluter Ausnahmefall", sagt Jäger Korous. Es komme zwar immer wieder mal vor, dass Hunde in Flur und Wald frei herumlaufen, ohne dass der Halter oder die Halterin in Sichtweite sei. Die meisten Hundebesitzer seien aber meist einsichtig, wenn er sie darauf anspreche. "Das sind oft immer wieder die gleichen." Dass er zum Schutz des Wildes einen Hund erschießen musste – dazu sei es noch nie gekommen, so Korous. "Ich möchte das auch nicht, das liegt mir absolut fern."
Was ihm auffalle: Vielen Menschen – ob mit Hund oder alleine in der Natur unterwegs – sei nicht bewusst, dass sich die Wildtiere durch das anhaltend trockene Wetter seit Wochen in einem Stresszustand befinden. Unnötige Störungen kosten die Tiere Energie und erhöhen ihren Wasserbedarf. "Wenn sie dann auch noch erschreckt oder gar von Hunden gehetzt werden, verschärft sich die Lage weiter. Die Tiere empfinden dann eine Todesangst."
Hecken dienen Wildtieren oft als Versteck
Was sich Korous von Hundebesitzern wünscht? "Die Leute sollen dort spazieren gehen, wo sie das Areal weitläufig überschauen können, zum Beispiel an abgeernteten Feldern." Hier könnten die Vierbeiner auch frei rennen, da keine Gefahr bestehe, dass Rehe oder Hasen plötzlich auftauchen. Anders sehe das jedoch in Bereichen mit vielen Hecken aus, die den Tieren oft als Versteck dienen.
Nach dem Vorfall am Donnerstag habe er sich gefragt: "Wie kann man als Tierhalter so herzlos zu anderen Tieren sein?", sagt Stefan Korous. Für die Besitzerin der drei Terrier und des Schäferhundmischlings wünsche er sich eine gerechte Strafe – "und dass sie aus diesem Vorfall lernt".
Die Leine ist bei der Menge an Energie dann auch kein wirkungsvolles Instrument.
Das Problem sind also nicht das nun leider tote Reh oder die Hunde, sondern die eklatante Fehleinschätzung des Halters - und dem wird das nun durch unsere Rechtsprechung nahe gebracht.
Wenn Sie schon einmal solch eine Hetzjagd eines nicht mehr zu kontrollierenden Hundes miterlebt hätten, wie ich es leider einmal musste, würden Sie solche unqualifizierten Kommentare GARANTIERT unterlassen...
Glauben Sie wirklich ein Jäger erkennt nicht eine Schussverletzung?
Ich bin selbst Hundehalter, ich würde mich nicht mal beschweren wenn mein Hund bei so einer Tat erschossen wird.
Was Jäger erkennen muss nicht unbedingt das sein was es wirklich ist. Die Fälle in denen sich wieder einmal einer irrte stehen dann sehr oft in den Zeitungen. Selbst Pferde wurden schon für Karnickel gehalten!
Kann es nicht sein, ich meine wegen den schweren inneren Verletzungen, dass das Tier angeschossen wurde?
Wie soll ein Hund, ein Reh in vollem Lauf so verletzen?
Wenn es so schwer verletzt war, wie konnte es dann in den Main rennen?
Es artet langsam zu einer Hetzjagd gegen Hundebesitzer aus. 😎
Sie haben eine sehr komische Einstellung!
Wir sagen ja uch nicht, dass wir mit Pistolen herum laufen sollen und alle freilaufende bösartige Wesen sofort erschießen sollen. Soetwas ist im Rechtstaat nicht erlaubt und das ist gut so.
Ich könnte platzen bei solchen Ansichten! ☹️😶🌫️😶🌫️
Aber sie muss ihre gerechte Strafe erhalten, schon alleine zur Vorkehrung auf ein nächstes Mal und zur Abschreckung für die anderen Hundhalter!!
Frage: Haben Sie auch Hunde? Ich schätze einmal, dass Sie so ca. 5-10Hunde haben welche bei Ihnen auch frei herum laufen, oder? Ansonsten würden Sie diese Person nicht so verteidigen. 🤔
PS: Ich bin kein Jäger oder Wildtierfetischist. Aber wenn Sie in dieser MP lesen, am letzten Freitag und Samstag wurden Menschen von Hunden gebissen. Bei einem Fall ist auch der Halter einfach weg gegangen!
Vor einigen Wochen wurde ein Kind von einem Terrierhund am Gesicht bzw. Kopf gebissen. Das sind nur wenige Beispiele, welche öffentlich werden. Die nicht veröffentlichen Fälle sind bei weitem höher. Auch ich habe schon gerissenes Wild in den Fluren gefunden. Und dann noch dieser Vorfall. 😶🌫️
Glauben Sie mir, Hunde erwischen immer wieder Rehe. Und gerade gegen ein Rudel hat das Reh keine Chance.
Sicher ist es nicht in Ordnung, alle Hundebesitzer unter Generalanklage zu stellen. Aber jeder Hund, der im Wald ungehindert rumläuft, ist einer zuviel. Und man trifft leider häufig verantwortungslose Hundebesitzer.
Wenn Sie keiner davon sind, brauchen Sie sich auch nicht angesprochen zu fühlen.
Ich hatte auch einen Hund, betrachte mich deswegen aber auch nicht als beschuldigt: gerade weil ich wusste, dass mein Dackel in so einer Situation keinen Blick mehr auf mich verschwendet hätte, sondern freiweg losgebraust wäre, wäre es für mich auf keinen Fall in Frage gekommen, ihn unangeleint in den Wald o.ä. mitzunehmen. Obwohl ich ziemlich sicher war, dass ER niemals das Reh gekriegt hätte.