
Emilio Fischer plant in einer Halle seiner Firma in Langenprozelten Großes. Künftig sollen in der unscheinbaren Halle neben der ICE-Brücke auf zwei Ebenen Cannabispflanzen wachsen. Allerdings will er damit kein Geld verdienen. Vielmehr ist er Vorsitzender des im Juni gegründeten Vereins CannabisKultur MainSpessart, der als sogenannter Cannabis Social Club für und mit seinen Mitgliedern Cannabis für den Eigengebrauch anbauen möchte. Rund 60.000 Euro werde die Aufzuchtanlage kosten, die auf bis zu 250 Mitglieder ausgelegt werden soll. Seine Frau Michelle macht gerade die Schulung zur Sucht- und Präventionsbeauftragten des Vereins. Den Antrag auf eine Lizenz beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hätten sie als Erste in Franken gestellt, erzählt Fischer.
Mit dem vom Bundestag im Februar verabschiedeten Cannabisgesetz sind solche genossenschaftlichen, nicht kommerziellen Anbauvereine mit bis zu 500 Mitgliedern erlaubt. In Bayern wird es ihnen allerdings nicht einfach gemacht. Die Genehmigung habe bisher kein einziger, sagt der 35-jährige Langenprozeltener. Seines Wissens sind es zwölf Anträge bisher. In Niedersachsen seien die ersten Vereine drei Wochen nach der Beantragung einer Lizenz genehmigt worden. Er habe sich von Anfang von einem Anwalt in Frankfurt beraten lassen, der weitere Vereine in Deutschland unterstützt, sagt Fischer.
Bayern macht es den Cannabis Social Clubs nicht einfach
Eine Lizenz koste in Bayern 3100 Euro, während sie in anderen Bundesländern unter 1000 Euro koste. Zudem müsse vorab bekannt sein, wo sich Kameras in Räumlichkeiten befinden, wie hoch der Zaun außen herum und wie sicher der Tresor ist. Für Vereine, die ja erst eine Lizenz beantragen, sei das eine recht hohe Hürde, findet Fischer. Er selbst habe den Vorteil, dass er die Halle schon habe und "nur" umbauen müsse.
Wenige Tage vor dem erstmöglichen Termin für einen Antrag am 1. Juli sei noch nicht klar gewesen, wo man diesen überhaupt stellen muss. Geschweige denn, was im Antrag überhaupt stehen soll. Jeder solcher Verein brauche einen Sucht- und Präventionsbeauftragten, aber erst seit zwei Wochen sei klar, welche Schulungen dieser überhaupt machen müsse. Michelle Fischer, die das Amt übernimmt, hat bereits einen Kurs gemacht. "Er wird nur nicht anerkannt", sagt ihr Mann Emilio. Nur zum Teil würden Inhalte anerkannt.
Pro Mitglied dürfen monatlich 50 Gramm ausgegeben werden
"Wir dürfen im Monat nicht mehr als 50 Gramm pro Mitglied ausgeben", erzählt er. Und pro Ausgabe seien höchstens 25 Gramm erlaubt. Die Mitglieder sollen bei Anbau und Ernte mitwirken. Wie genau das bei einem Verein, der maximal 500 Mitglieder haben darf, funktionieren soll, sei unklar. Der Anbauraum muss abgeschlossen sein, Entnahmen und Abgaben müssen protokolliert werden, die Cannabisblüten müssen auf den THC-Gehalt getestet werden. Das mit dem Testen finden die Fischers gut, weil so auch die Qualität gemessen werde.
"Unser Zweck ist es, den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, qualitativ hochwertiges und unbedenkliches Cannabis zu beziehen", sagt der 35-Jährige. Mitglieder lassen sie erst ab 21 zu. "Wir selbst haben vom Verein nichts außer ganz viel Arbeit."
Werbung für den Cannabis Social Club verboten
Werbung darf der Verein nicht machen, nach außen hin müssen die Räume unscheinbar bleiben. Statt eines großen Hanfblatts an der Halle sieht man in Langenprozelten viele Paletten. So komme es, dass neben den sieben notwendigen Gründungsmitgliedern erst drei weitere hinzugekommen sind. Wenn man keine Werbung machen dürfe, sei es jedoch schwierig, den Bedarf für die nötigen Investitionen abzuschätzen, sagt Fischer. "Man weiß gar nicht so richtig, was auf einen zukommt", sagt seine Frau Michelle. Jedes Mitglied dürfe auch nur einem Cannabisverein beitreten.
Ist die Genehmigung da, müssen Anzuchtlampen gekauft werden und ein Bewässerungssystem mit Wassertanks muss her. In die Halle sollen fünf Räume für unter anderem den Anbau, die Trocknung, die Abgabe und zum Aufenthalt eingezogen werden. Die Fixkosten seien dementsprechend hoch. Die Pflanzen müssen dann gedüngt werden, Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen geregelt werden. Den Platz, um 500 Mitglieder zu versorgen, hätten sie, aber zunächst planen sie mit der Hälfte.
In den Räumlichkeiten war lange die Kern Anlagentechnik
Im Moment brauche Fischers seit 2019 bestehende Firma, die für andere Unternehmen Dienstleistungen wie Montage, Verpacken und Palettenservice anbietet, die Halle nicht. Es habe aber schon andere Zeiten gegeben, da habe die Auslastung nicht bei 70, sondern 120 Prozent gelegen. Zur Not stelle man eine neue Lagerhalle hin, die, anders als diese, auch unisoliert sein könne. Die Firmengebäude, die Emilio Fischer nun mietet, hat sein Großvater als Außenlager errichtet. Viele Jahre war dort die Kern Anlagentechnik untergebracht, bis sie schließlich insolvent ging. Sein Großvater war Gründer der Bernhard Fischer Spedition, die heute von seinem Vater geleitet wird und die ihren Sitz erst in Lohr hatte und 2009 nach Langenprozelten umzog.
Emilio Fischer ist zuversichtlich, dass sie als Erste in der Gegend die Lizenz zum Anbau und zur Abgabe bekommen. "Wir haben alles 100-prozentig nach Vorschrift gemacht." In vier Wochen könnte der Umbau beginnen. In Zukunft darf man sich einen solchen Club aber nicht als von Cannabisrauch geschwängerten Raum vorstellen, in dem Mitglieder ihre Tüten rauchen. Denn: "Rauchen darf man nicht in den Räumen." Das ist erst mit mindestens 100 Meter Abstand vom eigentlichen Clubgelände erlaubt.
1. Den Cannabis-Konsum insgesamt, v. a. durch Personen unter 24 Jahren zu senken und ihn sicherer zu machen (kein Strecken & keine Verunreinigungen). Hierzu: https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-19-100.html (v. a. 15:17 - 19:56)
2. Den Einstieg in die harten Drogen abzuschneiden (ein Dealer dealt oft nicht nur mit Cannabis).
3. Die autonome Entscheidung erwachsener, aufgeklärter Menschen zu respektieren, wenn sie sich nach Feierabend auf der Terrasse einen Joint anzünden möchten, anstatt sich ein Bier aufzumachen.
Da steckt der Freistaat freilich in der Zwickmühle, wenn man gebetsmühlenartig die überbordende Bürokratie geißeln muß und andererseits nicht weiß, mit welchen Bürokratieschikanen man die paar Anbauvereine im Land noch drangsalieren soll.
In anderen Bundesländern arbeiten die Behörden FÜR seine Mitbürger. In Bayern arbeiten Behörden GEGEN seine Mitbürger.
Sollten die Landesregierungen seinen Mitbürgern nicht selbst entscheiden lassen was sie konsumieren möchten. Egal ob Alkohol oder Fleischesser oder Vegetarisch oder Cannabis. Sind alles erwachsene Menschen.
Jede Privatperson darf drei Cannabisplanzen anbauen. Aber jeder Haushalt nur 50 g besitzen. Wo kommt der Rest der Ernte denn hin? Der Transport und die Weitergabe ist Privatpersonen auch verboten.https://praxistipps.focus.de/ertrag-von-cannabis-pflanzen-mit-so-viel-koennen-sie-rechnen_175602.
Ich habe es mal vorgerechnet...
Anzahl der Mitglieder: 500
Verbrauch pro Mitglied pro Monat: 50 Gramm
Kosten pro Gramm: 10 Euro
Berechnung:
Ein Mitglied verbraucht 50 Gramm pro Monat.
1 Gramm kostet 10 Euro.
Umsatz pro Mitglied:
50
Gramm
×
10
Euro/Gramm
=
500
Euro
50Gramm×10Euro/Gramm=500Euro
Gesamtumsatz für 500 Mitglieder:
500
Mitglieder
×
500
Euro
=
250.000
Euro
500Mitglieder×500Euro=250.000Euro
Ergebnis:
Der Umsatz pro Monat beträgt 250.000 Euro.
Und selbst 250 Konsumenten zu bekommen die mehr als 6000 Euro im Jahr für Cannabis abdrücken und dann auch noch aktiv beim Anbau helfen, müssen auch erst einmal gefunden werden. Und das nur durch Mundpropaganda.
Und davon müssten alle laufenden Kosten bezahlt werden. Also Miete für eine Halle, Strom, Wasser, Dünger, Erde, Arbeitsmaterialien und so weiter.
Das Risiko trägt nachher der Verein, auch wenn es dann vielleicht nur 50 Mitglieder sind, die jedes Jahr 6000 Euro für Cannabis ausgeben wollen bzw. können.
Ich denke, dass es auch viele Gelegenheitskonsumenten unter den zukünftigen Mitgliedern geben wird, die ihr Gras lieber über eine sichere Quelle beziehen möchten. Da kann es auch gut sein, dass nur aller drei Monate 5 g abgeholt werden.
Und dann ist die Rechnung eine ganz andere. Daher Hut ab vor der Investition und viel Erfolg!
• Jedes Jahr sterben etwa 16.000 Menschen in Bayern an den Folgen des Rauchens.
• 6.000 Todesfälle im Jahr sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen.
• Ungefähr 190.000 Menschen in Bayern leiden unter einer Alkoholabhängigkeit.
• Im Jahr 2022 gab es 277 Drogentote in Bayern, die an illegalen Substanzen verstorben sind.
"Sterben wird man nicht an Cannabis, nicht an Kokain, sterben wird man an Opiaten und oft auch an einer Mischung, bei der Alkohol noch eine Rolle spielt", so Gabi Koller, die Leiterin der Suchtambulanz an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
https://www.br.de/nachrichten/wissen/sucht-in-bayern-rauchen-und-alkohol-vor-illegalen-drogen,TiYjmWb
Am besten den "künstlichen Aufreger" der Bayer. Staatsregierung einfach ignorieren.