Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat es Warnstreiks beim Backautomatenhersteller MIWE in Arnstein gegeben. Anschließend waren die Verhandlungen zu einem Haustarifvertrag angelaufen, diese endeten kürzlich allerdings ohne Einigung. Die IG Metall Würzburg ruft nun am Donnerstag, 14. März, erneut zum Warnstreik auf. Damit gehen die langwierigen Tarifverhandlungen in eine neue Runde, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall Würzburg.
"Die Beschäftigten sind es leid, sich Monat für Monat vertrösten zu lassen. Während Miwe Unsummen für Interimsmanager und betriebliche Outsourcing Projekte ausgibt, gehen die Beschäftigten leer aus", wird Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, in der Mitteilung zitiert. Die IG Metall sei weit auf die Unternehmensleitung zugegangen, um konstruktive Lösungen zu finden.
"Wir erwarten, dass die Familie Wenz einlenkt", äußert sich Zirnsak in der Mitteilung. Man werde nicht akzeptieren, dass der Umbau der Firma alleine von den Beschäftigten bezahlt werde. Gürcan Erdinc, Betriebsratsvorsitzender bei MIWE, fordert in der Mitteilung ebenfalls eine Verbesserung der Löhne. Das Angebot des Arbeitgebers einer gestückelten Zahlung von 900 Euro je nach Kassenlage sei weit weg von einem guten Kompromiss in diesem Konflikt.
Klage beim Arbeitsgericht eingereicht
Zuletzt erhob die IG Metall schwere Vorwürfe gegen MIWE: Einzelgespräche im Betrieb hätten die unmissverständliche Drohung beinhaltet, wer Lohnzusagen aus 2023 einfordere, werde als verantwortlich für möglichen Arbeitsplatzabbau betrachtet.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärt Zirnsak, dass nun "eine große Zahl an Beschäftigten" den angekündigten Schritt gegangen sei, die Ansprüche aus der unerfüllten Gehaltszusage gerichtlich einzufordern. Die Klage sei beim Arbeitsgericht Würzburg eingereicht worden, ein Verhandlungstermin sei nicht bekannt.
"Mit einem vernünftigen Signal ist eine gütliche Einigung immer noch möglich", so der IG-Bevollmächtigte. Doch vonseiten der Unternehmensleitung würde die Gewerkschaft derzeit überhaupt keine Signale in diese Richtung erhalten. Zum Streik am Donnerstag sollen auch Beschäftigte aus "Solidaritätsbetrieben" wie etwa Warema vor Ort sein.