Im festlich beleuchteten Hof der Burg von Arnstein wurde die frisch gebackene Kultusministerin Anna Stolz von ihren Freunden und politischen Weggefährten mit Jubel, Applaus und herzlichen Umarmungen empfangen. Sogar eine Abordnung der Werntalmusikanten hatte ihren Probeabend unterbrochen, um Stolz mit einem Ständchen ein fröhliches Willkommen zu bereiten.
"Muss I jetzt Ihr zu Euch saach?" Irene Preis, die Vorsitzende der Freien Wähler Arnstein (FW) sprach gleich zur Begrüßung mit pfiffigen Worten an, was im Laufe des Abends das Verhältnis der ersten Ministerin aus der Stadt bestimmen sollte: Das augenblicklich wohl bekannteste Kind Arnsteins steht zwar vor großen politischen und menschlichen Aufgaben, zeigte sich aber fest entschlossen, die Bodenhaftung nicht zu verlieren: "Ich nehme mein neues Amt im Kultusministerium mit Demut an und verspreche euch, ich bleibe trotz allem eure Anna!"
"Geräuschloser, aber unglaublicher Aufstieg"
Die Arnsteiner FW-Chefin Preis sprach einerseits von der Politikerin, die still aus der zweiten Reihe gekommen und einen geräuschlosen, aber gleichzeitig unglaublichen Aufstieg hingelegt habe. Für die Stadt Arnstein aber trage aber schon der Name "Stolz" das Gefühl, das jetzt hier vorherrsche. Nach dem Schnittpunktdenkmal 50-10 nordöstlich der Stadt und dem geografischen Zentrum von Unterfranken bei Büchold gebe es jetzt einen weiteren Mittelpunkt. Die geladenen Gäste in den Räumen der Burg von Stephan und Claudia Illsinger unterstrichen dies mit einem herzlichen "Hoch soll sie leben!"
"Ich zuck' immer noch zusammen, wenn ich diese Anrede höre", antwortete Anna Stolz auf die Begrüßung. Sie habe zwar schon immer etwas bewegen wollen – als Bürgermeisterin und dann als Abgeordnete, aber so weit habe sie nicht wirklich gedacht. In den fünf Jahren als Arnsteiner Bürgermeisterin habe sie politisch und menschlich viel gelernt. "Ich weiß, ich stehe vor großen Aufgaben, aber das ist eine große Ehre für mich und ich freue mich wahnsinnig darauf." Das Wichtigste in ihrem Amt seien die Kinder und sie wolle helfen, diese für das Leben stark zu machen, aber auch die Lust wecken, sich zu engagieren.
Stolz will Lehrkräfte entlasten
Dieses gelinge aber nur gemeinsam mit den Lehrkräften. Diese gelte es zu fördern und zu entlasten, damit sie mehr Zeit für ihre Schützlinge haben. Als Schwerpunkt sprach Stolz die Digitalisierung, psychologische Beratung sowie Sport und Bewegung für die Schüler an. Beispielsweise will sie die dritte Sportstunde schon für die erste Klasse wieder einführen. "Ich hoffe, das wird mir gelingen, schließlich hatte ich selbst die beste Schule in Arnstein", so Stolz. Großen Dank sprach die Ministerin ihren politischen Weggefährten aus für deren Beistand und die Geduld. Auch ohne ihre Familie, insbesondere ihren Ehemann Mario, der immer an sie geglaubt habe und für sie da gewesen sei.
Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer erinnerte an die gemeinsamen Projekte, die die ehemalige Bürgermeisterin und er als ihr Stellvertreter angegangen hätten. Das Projekt BIG (Bildung im Generationenverbund) sei eines davon. "Es braucht in unserem Land authentische Menschen an der Spitze – und sei versichert: Deine Heimat ist an deiner Seite", sagte Sauer. Als Kreisvorsitzender der Freien Wähler sprach Peter Utsch. Der Erfolg von Anna Stolz sei ein Glücksfall, aber kein Zufall gewesen, sagte er. Vielmehr habe ihre Arbeit eine entsprechende Würdigung erfahren. In ihren Ämtern habe sie stets Visionen für die Zukunft entwickelt sowie Charakterstärke und Leistungsvermögen bewiesen. "Anna Stolz ist das Aushängeschild für uns Freie Wähler", so Utsch.