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Karlstadt
Haushaltsberatungen in Karlstadt: Schulden steigen, Rücklagen schrumpfen
Der Kämmerer stellte den Entwurf für den Karlstadter Haushaltsplan vor. Das größte Projekt ist die Ortsumgehung Wiesenfeld.
Rathaus Karlstadt: Der Finanzausschuss tagte am Dienstag und besprach den Haushalt.
Foto: Stefanie Koßner | Rathaus Karlstadt: Der Finanzausschuss tagte am Dienstag und besprach den Haushalt.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Etwas schlechtere Einnahmen als in den Vorjahren und deutlich höhere Ausgaben: So beschrieb Kämmerer Ralf Liebl in der Sitzung des Stadtratsfinanzausschusses am Dienstag die voraussichtliche Finanzlage der Stadt für das Jahr 2023.

Sein Haushaltsplan-Entwurf geht von einem Gesamtetat von knapp 49,2 Millionen Euro aus. Davon entfallen rund 35,7 Millionen auf den Verwaltungshaushalt, über den die laufenden Angelegenheiten abgewickelt werden, und 13,4 Millionen auf den Vermögenshaushalt, der die Investitionen spiegelt. Notwendig sind Liebl zufolge ein Griff in die Rücklagen in Höhe von 1,5 Millionen sowie eine Kreditaufnahme von rund 1,2 Millionen.

"Deutlich zu wenig" Überschuss

Mit Blick auf den geplanten Überschuss im Verwaltungshaushalt in Höhe von 820.000 Euro, der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden soll, sagte Liebl, das sei "deutlich zu wenig". Er sei aber optimistisch, dass der Überschuss in den kommenden Jahren wieder höher ausfallen werde.

Die sich aus dem Zahlenwerk ergebende freie Finanzspanne von 290.000 Euro bezeichnete der Kämmerer als "bescheiden", allerdings sah er auch hier Verbesserungen in den nächsten Jahren. 2024 rechnet er mit knapp 1,6 Millionen, 2025 mit knapp 1,8 Millionen und 2026 mit zwei Millionen. Zum Vergleich: 2020 waren es sechs Millionen.

Der dickste Brocken bei den Einnahmen sind die Steuern mit insgesamt 24,4 Millionen, wovon 10,6 Millionen auf die Einkommensteuer und 6,8 Millionen auf die Gewerbesteuer entfallen. An Schlüsselzuweisungen erhält die Stadt voraussichtlich 2,8 Millionen. 

Auf der Kostenseite fallen vor allem die Personalkosten mit rund elf Millionen sowie der Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 9,9 Millionen und die Umlagen mit 9,7 Millionen ins Gewicht. Einen deutlichen Sprung nach oben machen nach Liebls Planung die Energiekosten. Mit 1,4 Millionen sind sie um 70 Prozent höher angesetzt als im Vorjahr.

Ortsumgehung Wiesenfeld teuerster Posten

Investitionsschwerpunkte in diesem Jahr sind dem Kämmerer zufolge die Ortsumgehung Wiesenfeld mit knapp fünf Millionen, die Kindertagesstätte Theresienheim mit 950.000 Euro, die Löhleinstraße in Gambach mit 760.000 Euro, der Breitbandausbau mit 600.000 Euro, Fahrradwege mit 370.000 Euro, Brandschutz und Fahrzeuge mit 361.000 Euro, Wohnungsbau und Ortskerne mit 300.000 Euro, Umbau des Rathaus-Erdgeschosses mit 300.000 Euro, Dorfplatz Mühlbach mit 240.000 Euro, Straßenbeleuchtung mit 216.000 Euro, Kindertagesstätte Heilige Familie mit 200.000 Euro und Synagoge Laudenbach mit 200.000 Euro.

Aufgrund relativ hoher Investitionen werden die Schulden der Stadt Liebl zufolge bis zum Jahresende voraussichtlich auf rund sechs Millionen Euro anwachsen und die Rücklagen auf 350.000 Euro schrumpfen. In den kommenden Jahren rechnet er mit weiter leicht steigenden Schulden. Für 2026 hat er 7,6 Millionen eingeplant. Die Rücklagen werden sich in diesem Zeitraum voraussichtlich nur marginal erhöhen. 2026 stehen 390.000 Euro im Finanzplan.

 
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  • H. S.
    Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Stadt mehr ausgibt als sie einnimmt und somit ihre Schulden erhöht, während ihre Rücklagen abnehmen. Es ist wichtig, den Überblick über die Finanzen zu behalten und gegenzusteuern, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.
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