Das erste Weinfest-Wochenende seit 1082 Tagen ist passé. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Weinliebhaber der Region lange darauf warten. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil: das Organisationskomitee um Peter Weis, Geschäftsführer der Homburger Weinfest UG, war rundum zufrieden. "Die Besucherzahlen sind genauso gut wie vor Corona, die Stimmung vielleicht sogar noch besser."
Dies könnte daran liegen, dass sich viele Gäste nach der langen Durststrecke sehnlichst auf das Weinfest freuten. Das bestätigte auch Gabriel, ein junger Homburger: "Es ist einfach schön, dass wir wieder zusammen feiern können. Für jeden im Ort waren die letzten beiden Jahre ohne Weinfest nicht einfach".
Gäste vom Bodensee und aus Norddeutschland beim Homburger Weinfest
Doch nicht nur den Einheimischen gefällt es, auch Gäste mit weiter Anreise urteilten durchweg positiv. Eine Familie vom Bodensee und eine Gruppe junger Frauen aus der Bremer Umgebung, beide zum ersten Mal zu Gast auf dem Schlossgelände, waren sich einig: "Die Location ist einfach traumhaft."
Den Auftakt des Festes machte am Freitagabend die Abholung der 35. Homburger Weinprinzessin Selina Mair durch die Ortsvereine, begleitet vom Fanfarenzug Dertingen. Verlaufen konnte sich die Truppe dabei kaum, schließlich wohnt Selina nur zwei Häuser weiter als ihre Vorgängerin Lena Dornbusch. Nach kurzem Sektempfang ging es zurück zum Homburger Schloss.
Homburgs Weinfest ist ein Aushängeschild für ganz Triefenstein
In ihrer Eröffnungsrede zeigte sich Selina heilfroh, "endlich wieder unser Weinfest genießen zu dürfen" und wünschte allen Gästen ein paar fröhliche Stunden. Auch Peter Weis und Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock stießen in dasselbe Horn: Homburgs Weinfest sei ein Aushängeschild für ganz Triefenstein, das malerische Schlossambiente suche seinesgleichen unter den Weinfesten in der Region.
Sie appellierten daran, "den Alltag zu vergessen und ein paar schöne Stunden zu genießen". Hohen Besuch gab es zur Eröffnung aus Haibach: Die fränkische Weinkönigen Eva Brockmann war im Schlosshof zu Gast. Musikalisch untermalt wurde der Abend durch die Schlosskapelle Erlach.
Weiter ging es am Samstagabend mit den Hettstadter Musikanten, die den Besucherinnen und Besuchern ordentlich einheizten. Als die ersten Gäste auf den Bänken standen und eifrig schunkelten und klatschten war es noch hell.
Team der Weinprinzessin siegte beim zweiten Homburger Buttenlauf
Am Sonntag stand um 13 Uhr der zweite Homburger Buttenlauf auf dem Programm. Ein interessiertes Pärchen aus Frankfurt konnte mit einer "Butte" zunächst wenig anfangen. Nach kurzer Erklärung – eine Butte ist der traditionelle "Ernterucksack" der Winzer – verfolgten sie gespannt den Lauf, bei dem die Teilnehmer mit der wassergefüllten Butte auf dem Rücken einen Hindernisparcours durchqueren mussten.
Das Team von Weinprinzessin Selina setzte sich gegen die Jugendfeuerwehr durch. Anschließend fand an der Mainlände die Abholung der Ehrengäste statt. Sie setzten sich zusammen aus Vereinsabordnungen, Weingüter und Weinprinzessinnen aus der Region. Zusammen ging es in den Schlosshof, wo "Die Grundler" für gute Stimmung sorgten.
Winzer bot Zaubershow für die kleinen Weinfest-Besucher
Der Kindernachmittag am Weinfestmontag sorgte mit Schminkaktionen, Wasserspielen und einer Zaubershow des Winzers Hartwig Martin für beste Stimmung bei den Kleinen. Anschließend kamen auch die Großen auf Ihre Kosten: Die Eisinger gaben am Abend der Vereine, Betriebe und Ämter musikalisch alles.
Die Hitze war zwar im gut durchlüfteten Schlosshof erträglich, wirkte sich aber dennoch auf die Trinkgewohnheiten des Publikums aus: Es wurden überwiegend fruchtige, leichte Weine getrunken. Der Großteil der Gäste war sich einig, dass die Homburger Winzer auch in diesem Jahr wieder einen guten Job gemacht hatten und bestätigten den Leitspruch des Weinfestes: "Gut schmeckt der Wein in Homburg am Main."
Zweites Weinfest-Wochenende in Homburg vom 29. bis zum 31. Juli
Von Freitag, 29., bis Sonntag, 31. Juli, steht die zweite Halbzeit des Homburger Weinfestes an. Freitag- und Samstagabend wird das Stimmungsbarometer mit der Partyband Hesslar sowie den Wiesenfeldern wohl wieder am Anschlag stehen. Sonntagfrüh findet das traditionelle Jazzfrühstück statt, den Abschluss bilden am Sonntagabend die Triefensteiner Musikanten und ein großes Feuerwerk.
